Übernahmechance und Zukunftsaussichten - Chemielaborant vs Chemikant

5 Antworten

Der Chemielaborant steht in der Hierarchie eindeutig über dem -kanten. Zu den Aufgaben-bereichen des C.kanten gehören unter anderem auch Logistik. Der C.lab. arbeitet primär im Labor bei der Entwicklung/Produktion/Überprüfung. Aufgrund seiner Gebiete ist er teilweise ein kritischer Teil des Unternehmens. Der C.kant, der für ihn meist nur bestellt, abholt und sich um Lagerung kümmert, wird meines Erachtens in einer Welt in der es immer mehr Sonderkurse und Mitarbeitertraing gibt von seiner Wichtigkeit bald von Logistikern eingeholt.


Karl37  24.07.2014, 18:42

Das ist echt lachhaft, vom Thema keine Ahnung.

Der Chemikant ist der Facharbeiter in der Produktion, der Laborant arbeitet entweder in der Forschung oder in der Analytik. Betrachte ich die Werte der Produktionsmittel mit denen ein Chemikant umgeht und Verantwortung hat mit denen eines Laboranten, da sind Welten. Daher sind im Durchschnitt die Entgelte eines Chemikanten um einiges größer als die eines Laboranten. Auch hat der Chemikant sehr viel größere Chancen als Vorarbeiter oder Meister auch Verantwortung für einen größeren Mitarbeiterzahl zu besitzen. Der Laborant kann möglicherweise Cheflaborant werden und damit Verantwortung für einen Lehrling haben

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Chemikanten sind eigentlich nur in der Produktion wichtig, etwas besser gestellt als Hilfsarbeiter. Aber als Laborant ist die Ausbildung und Einsetzbarkeit vielseitiger, egal ob Produktion, Forschung oder Analytik. Deswegen sind Laboranten viel universeller einsetzbar.


Karl37  25.07.2014, 18:17

Hilfsarbeiter in der chem. Produktion sind eine aussterbene Spezie. Bei uns im Betrieb habe ich den letzten vor 20 Jahren gesichtet.

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Hallo chemicus92,

sorry, aber bei manchen Antworten sträuben sich mir die Haare!! Vorab: bin 51 Jahre, habe 1979 Chemielaborant gelernt, nach kurzer Zeit meinen Meister Chemie gemacht und seit über 25 Jahren Teamchef in einem Produktionsbetrieb, habe viel mit Laboranten zu tun und meine Mitarbeiter sind zu 95 % Chemikanten. Also ich weiss, wovon ich rede ..... Zu deiner Frage: Der Hauptunterschied zwischen beiden Berufen ist erstmal die Arbeitszeit, bei uns in der BASF arbeiten die allermeisten Chemikanten in einem Schichtsystem in der Produktion, verdienen ( nicht wegen der Ausbildung ) durch die Schichtarbeit etwa 800 € mehr als die Laboranten, die meist zu Normalarbeitszeiten tätig sind. Als Laborant waren mir damals die Aufstiegschancen nicht gegeben, deshalb habe ich den Umweg zum Meister gemacht. Der ist in der Regel bei Eignung nach dem Chemikanten erlernbar. Zu deiner Frage der Übernahmemöglichkeiten kann ich dir aus aktueller Lage in den Betrieben sagen, dass die zur Zeit mehr als gut ist, in beiden Berufen, denn jetzt kommen die Jahre, in denen viel mehr Kollegen in Rente gehen, als wir Azubis ausbilden können!! Heisst: vor wenigen Jahren gab es einen Notenschnitt, der zur Übernahme Voraussetzung war, mittlerweile wird es immer schwerer, genügend geeignete Bewerber für beide Berufe zu finden, um den Bedarf an Fachkräften zu decken. Dementsprechend brauchst du dir wegen Übernahme, wenn du während der Ausbildung mitziehst, keine Gedanken zu machen. Chemikanten ( habe z.Z. selbst 4 junge Kollegen in Ausbildung auf meiner Schicht ) lernen im 3. Lehrjahr bereits ihren Stammbetrieb kennen, der sie nach der Ausbildung übernehmen will, wie gesagt, wenn die Leistungen stimmen! So, hoffe, habe etwas Klarheit in die Beiträge gebracht. Gruß Hans Gruß Hans


chemicus92 
Beitragsersteller
 30.07.2014, 09:31

Habe ich das richtig verstanden, dass du zuerst den Chemielaboranten gelernt hast, dann aber den Industriemeister gemacht hast, welcher eigentlich für Chemikanten gedacht ist?

Würdest du sagen, dass Chemikanten generell bessere Aufstiegschancen haben als Chemielaboranten?

Vielen Dank für deine Antwort.

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hanswilhelm6  04.08.2014, 08:10
@chemicus92

Ja das war mein Weg. Von den Verdienstmöglichkeiten nach Weiterqualifikation sehe ich die größeren Möglichkeiten beim Chemikanten. Aber nochmal: Grundlegend musst du dir im Klaren sein, ob du bereit bist, auf Schicht zu arbeiten, denn das ist ein großer Unterschied zwischen den Laboranten und den Chemikanten. Es gibt sicher auch Ausnahmen in beiden Berufen, aber in der Regel ist das so. Der Weg über die Meisterausbildung bietet dann auch wieder die Möglichkeit, von Schicht auf Normalarbeitszeit zu wechseln.

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Vielen Dank für die Antworten bisher!

Mir persönlich fällt es wirklich schwer mich für einen der beiden Ausbildungsberufe zu entscheiden, denn ich kann mir gut vorstellen, dass mir beides gefallen würde.Dennoch muss ich sagen, dass das Kriterium der Zukunftsperspektive mitunter für mich am entscheidendsten ist.

Vom Berufsbild des Chemikanten hatte ich erstmal kaum Ahnung und war auch der Meinung, dass es da in Zukunft Stellenabbau und Rationalisierungsmaßnahmen geben wird. Dachte immer, dass der Chemikant da in seiner Meßwarte sitzt und die meiste Zeit nichts tut, habe aber nachdem ich etwas Internet Recherche betrieben habe mittlerweile einen anderen Eindruck. Vielleicht kann hier noch der ein oder andere Chemikant aufklären?

Aber auch über weite Antworten von Chemielaboranten würde ich mich sehr freuen.

mfg


Karl37  25.07.2014, 18:13

Bei uns im Betrieb bilden wir pro Jahr ca. 25 Chemikanten und 20 Chemielaboranten und ca. 5 Biologielaboranten in einer eigenen Berufsschule aus. Von den Chemikanten wurden immer fast alle übernommen. Bei den Laboranten gab es viele, die die Ausbildung nur als Warteschleife für einen Studienplatz betrachteten.

Die Arbeitsplätze der Chemikanten sind an den Chemiestandorten der Chemiefirmen zu finden. Die Laboranten sind vielseitiger einsetzbar, so z.B. auch in einem Wasserwerk oder Lebensmittelkontrolle. Es gibt also in der Fläche mehr Arbeitsplätze für Laboranten. Allerdings der Staat oder Kommune als AG zahlt nur nach TöD

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chemicus92 
Beitragsersteller
 24.07.2014, 20:16

Schade, habe gerade gemerkt, dass ich nur einen Daumen hoch vergeben kann. Würde gerne jedem einen zum Dank geben :)

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Also ich habe mir die Antworten nochmals durchgelesen und mein Eindruck ist, dass sich hier keine klare Meinung herauskristallisiert, welcher Ausbildungsberuf zukunftssicherer ist, denn das ist für mich mitunter ein Hauptkriterium für meine Entscheidung.

Kann man also sagen, dass man bei beiden Ausbildungsberufen problemlos einen Arbeitsplatz und dazu noch einen recht sicheren bekommt?

Wie sieht es denn aus mit Weiterbildungen?

Stehe ich zum Beispiel als Industriemeister Chemie besser da als ein Chemielaborant, der eine Weiterbildung gemacht hat?

Danke für euer Antworten!

mfg