Typische Charaktereigenschaften einer Kubanerin / Lateinamerikanerin?

1 Antwort

Kubaner/in. Sie sehen sich nicht als Latinoamericanos, sondern als Latinos, da die Karibik politisch nicht zu Kontinentalamerika zählt.

Genaugenommen als eine Mischung aus Spaniern (Kuba gehörte bis 1899 zu Spanien) und Afrikanern (Nachkommen afrikanischer Sklaven). Diese Mischung nennt man afrolatinos bzw. auf Kuba bezogen: afrokubanos.

Wenn man eine typische Kubanerin meint, redet man also meist von einer Afrokubanerin (Mischung aus spanischen und afrikanischen Vorfahren aus Kuba).

Was Spanien genau betrifft, waren es vor allem Südspanier (Andalusier und Kanaren), welche den Karibikraum eroberten. Sollte sie aus Havanna sein, ist dort auch kastilischer Einfluss inkl. weniger starken Dialekts feststellbar, weil Havanna sehr mit Madrid in Verbindung stand, was Regierung und Universitäten betrifft.

Das mag jetzt seltsam klingen. Aber in der Tat kann man das am Dialekt und anderen Dingen festmachen, wenn man denn irgendwann das Feingefühl zur Unterscheidung erlangt hat (so wie ein Ausländer auch kaum Kölsch von Sächsisch unterscheiden könnte, wenn er kaum Deutsch kann).

Der Charakter ist - wie bei vielen Latinos der Karibikzone oder auch in Südspanien - lebensfroh, sehr betont weiblich.Sehr sinnlich, mit dem Alter eher spirituell.

Was hinzukommt ist der Bezug zur Musik. Kuba ist das Land, in dem die meisten Musikstile erfunden wurden. Tropische Rhytmen wie Rumba, Son, Salsa, Mambo, Chachacha, Pachanga u.v.a.m. welche ein Mix aus spanischer Harmonik und Melodie mit afrikanischer Rhytmik sind, kommen aus Kuba.

Dazu noch der spirituelle Hintergrund: Kuba ist zwar römisch-katholisch, aber es gibt viele, welche Santerismus betreiben, d.h. afrikanische Götter römisch-katholischen Heiligen zugeordnet haben und diese verehren. Fast alle Lieder handeln - sollten es keine reinen Liebeslieder sein - zumindest teilweise davon.

Praktisch alle karibischen Rhytmen sind auch unter diesem Hintergrund zu sehen. Es handelt sich um afrikanische Stammestänze, die von den Spaniern eben mit Harmonien und Gesellschaftstänzen vermischt wurden.

Ansonsten, was Kubaner allgemein betrifft: sehr selbstbewusst, sehr redefreudig. Du kannst mit ihnen über alles reden ... solange es auch um sie mit geht.

Sie sind sehr interessiert an allem.

Was die Liebe betrifft ist man in der Karibik lockerer. Auch muss man sehen, dass Kuba sozialistisch heruntergewirtschaftet wurde und dort große Not herrscht.

Kuba war vor der Revolution eines der reichsten und fortschrittlichsten Länder der Welt. Kubaner sind in dieser Frage sehr gespalten und misstrauisch. Es beeinträchtigt das Verhältnis zu ihrer Heimat, wo sie entweder regierungskonform sind oder verfolgt werden.

Das jetzt allgemein gesprochen. Klar gibt es wieder andere, die sagen, man könnte sie nicht von Schweden oder Indern unterscheiden. Ich finde schon.