Trotz Studium so wenig verdienen?

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Als Schüler hängt man regelmäßig auf "Verdienstvergleichseiten" rum und sucht sich teilweise seinen Beruf danach aus, wo diese Seite was "angemessenes" ausspucken. Aber mit der Realität haben die Zahlen nicht immer was zu tun, und man muss auch langfristig denken.

Beim Thema Studium Zoll musst du schonmal folgendes beachten:

  • Im Gegensatz zu vielen anderen Studiengängen, bekommst du schon während des Studiums ein für Studenten ordentliches Einkommen von ca. 1500€ brutto, wovon es Netto kaum Abzüge gibt.
  • Das Studium dauert "nur" 3 Jahre, also sind das schon mal keine Ewigkeiten, die man investieren muss. Als Mediziner muss man ja z.B. 6 Jahre studieren und erhält nebenher kein Einkommen. Das ist schon ne Stufe härter. Oder Jura: Unter Umständen studiert man gut 5 Jahre, um dann am Schluss durch das Staatsexamen durchzufallen. Dann steht man genau mit nichts da und hat außerdem vermutlich noch Schulden angehäuft oder musste nebenher noch arbeiten gehen. Das ist meines Erachtens schon etwas härter :-)
  • Die 2900€ stimmen ungefähr. siehe hier: https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/ --> Allerdings musst du beachten, dass es sich hierbei um Beamtenbezüge handelt, d.h. es werden keine Sozialabgaben abgezogen. Dann bleiben schonmal knapp 2500€ Netto übrig. Zwar musst du von diesem Nettogehalt noch eine private Krankenversicherung zahlen, alles in allem kommt das aber dann im Endeffekt deinen "gewünschten" 3500€ Brutto (als normaler Angestellter gerechnet) nahe. Beispiel: 4000€ Brutto führt als Ledige zu ungefähr 2500€ Netto.
  • 2900€ sind das Einstiegsgehalt in der Besoldungsgruppe A9 und in der untersten Erfahrungsstufe. Selbst wenn man sich selten dämlich anstellt und immer in A9 bliebe, würde das Gehalt schonmal automatisch auf 3800€ steigen. Normalerweise ist man aber nicht auf den Kopf gefallen und schafft auch ein paar Beförderungen. Wenn man z.B. bis ins Endamt des gehobenen Dienstes kommt, ist man in Besoldungsgruppe A13. Das wären dann bis zu 5800€ brutto (4200 Beamten-Netto), was sicherlich auch "angemessen" für jemanden mit Studium ist.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – bin selbst Ingenieur

Was soll daran falsch sein. Beamte haben weiter deutlich weniger Abzüge, womit viel mehr Netto bleibt. Das was du da raus kriegst, damit müssten andere bei fast 4k landen.

Mal davon ab kann man im Tarif einsehen, wohin die Reise gehen kann und das geht in den oberen Gruppen/Stufen fast bis 5,8k. Und du hast in Bezug auf die Erhöhungen erst einmal auch hauptsächlich Zeit abzusitzen.

Es reißen sich genug andere Menschen auch den A.. auf und die kriegen mit deutlich höheren Abzügen das Brutto, was du Netto machen wirst in dem Bereich. Das ist nicht wenig was du da kriegst, sondern verdammt viel. Damit landest du schon zum Berufseinstieg weit, weit über dem Median in deiner Gruppe.

Und nein ein Abi oder ein Studium sind keine besondere Leistung, wofür man nun 100k im Jahr kriegen muss. Da kaspert vorne jemand etwas Monate lang vor und anschließend soll man das wie ein dressierter Affe zu Papier bringen, um es mal überspitzt zu sagen. Die Leute scheitern da nicht daran, weil es schwer ist oder weil man dafür groß schlau sein muss, sondern weil sie nicht aufpassen, im Unterricht mit ihrem Handy spielen, die Wichtigkeit nicht erkennen etc.

Ansonsten könnte da jeder mit guten bis sehr guten Leistungen rausgehen. Ich habe zumindest noch keinen kennengelernt, wo ich gesagt hätte, die Person wäre zu blöd dafür gewesen.

Und im Beamtentum wird es für dich ähnlich ruhig weiter gehen. Von wirklichen Stress der freien Wirtschaft bleibst du verschont. A.. aufreißen sieht zumindest meiner Berufserfahrung nach anders aus, als das was ich in der Schulzeit erlebt habe.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Wenn man sich heutzutage so die Nachrichten anschaut dann ist ein gesicherter Job auch schon viel Wert.

Hier ist es nur Katastrophe. Es wird Zeit auszuziehen. Und glaub mir die Welt wird immer schlimmer. Also zieh dorthin wo du auch bissl Ruhe findest. Die ganzen Gehälter ist Katastrophe, es ist alles hier eine Katastrophe. Genieß einfach dein Leben und schaue dass du möglichst den besten Job irgendwo im Ausland findest wo du auch gut verdienst. Es bringt nichts mehr zu studieren. In 10 Jahren sieht die Welt ganz anders aus. Vielleicht sogar noch weniger.

Du fragst dich bestimmt was laber ich für ein Mist. Aber ich mein es wirklich. Früher war es anders aber die Zeiten ändern sich im Negativen. Und jeder der es noch nicht wusste wird es zu spüren bekommen. Corona ist nur der Anfang gewesen. Ich werde auch ausziehen. Sobald ich meinen Abschluss habe ziehe ich irgendwo am Meer.


iQhaenschenkl  07.03.2022, 05:29

Corona ist weltweit!🤷‍♂️

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Das Problem ist nicht das Gehalt, sondern deine völlig unangemessene und arrogante Vorstellung von deinem eigenen Wert für den Arbeitsmarkt.

Das ist schon ein ordentliches Einstiegsgehalt, auch für Akademiker zumal da Netto als Beamte ja deutlich mehr rauskommt, als beim selben Brutto für einen normalen Arbeitnehmer.