Traumberuf finden?

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Finde dein Warum

Beantworte Dir folgende Fragen

  1. Was liebst und kannst Du so sehr, dass Du es Menschen kostenlos beibringen würdest? (z.B. Fitnesscoaching oder Kochkurse)
  2. Wem würdest du es beibringen? (z.B. Jugendlichen, die sich kein Fitnesscenter leisten, Kochen beibringen).
  3. Was ist das was diese Leute am meisten brauchen? (z.B. Ernährungstipps oder ein Gefühl für englische, deutsche oder asiatische Kochkünste)
  4. Wie ist das Resultat, nachdem Du ihnen etwas gegeben hast wie sind sie am Ende ? (z.B. Glücklichere Charaktere, die durch einen gestärkten Körper mehr Selbstbewusstsein ausstrahlen oder glückliche Ehefrauen, die mit stolz für ihre Familien und viele Freunde kochen können).

Sollte man seinen Leidenschaften folgen?

Heutzutage wird uns oft gesagt: Du musst nur deiner Passion, deiner Leidenschaft folgen, dann wirst du glücklich aufstehen. Die Ratgeber sind voll mit diesen Sprüchen und viele YouTube-Gurus faseln einfach nur diese unwissenschaftlichen Phrasen nach. Mich macht das sauer, weil man hier mit unbelegten Theorien Menschen in eine völlig falsche Bahn lenkt.

Wo „Just Follow your Passion“ hinführen kann, erkennen wir sehr gut an der Modebranche, wo heutzutage viele Frauen an Magersucht leiden, weil sie ihrer angeblichen Passion folgen. Außerdem: ausschließlich seiner Leidenschaft zu folgen mag ja für einen begrenzten Zeitpunkt Deines Lebens stimmen, aber Leidenschaften ändern sich auch.

Um möglichst vielen Menschen zu einer sozialwirksamen Karriere zu verhelfen, haben Benjamin Todd und MacAskill die Organisation 80.000hours ins Leben gerufen.  In ihrer dreijährigen Studie an der Oxford University konnten sie feststellen, dass es viel wichtiger ist einen Job auszuführen, der einen Nutzen hat, als einfach nur seiner Leidenschaft zu folgen.

Sinnhaftigkeit erfährst du vor allem dann, wenn du etwas tust, was größer ist als Du selbst.

Doch darf der gute Job keine Zumutung sein. Damit würde man wiederum sich selbst schaden. Man soll mit der Tätigkeit zufrieden sein. Und dann ist man auch gut in seiner Arbeit. Aus den Forschungsergebnissen wurden von 80.000hours diese sechs Bestandteile eines Traumjobs zusammengestellt:

  1. Arbeit, die fesselnd ist (Die Positive Psychologie nennt dies den Flow): Sie ermöglicht Freiheit in der Gestaltung der Arbeit, gibt klare Aufgaben vor und bietet Vielfalt in den Aufgaben
  2. Arbeit, die anderen hilft: Auch muss Helfen nicht immer direkte Hilfe sein, wie Soziale Arbeit, medizinische Berufe oder Entwicklungshilfe. Auch Steuerberater können helfen
  3. Arbeit, in der man gut ist: Die eigenen Fähigkeiten einsetzen zu können, erfüllt einen und man leistet auch direkt gute Arbeit – Frage nach dem eigenen Potenzial
  4. Arbeit mit unterstützenden Kollegen: Eine angenehme Atmosphäre, in der man sich wohl fühlt, austauschen kann und auch Feedback zur geleisteten Arbeit erfährt
  5. Abwesenheit von negativen Einflüssen: Langer Pendelweg, Unsicherheit im Arbeitsverhältnis, unangemessene Bezahlung, sehr lange Arbeitszeiten
  6. Arbeit, die sich mit dem Rest des eigenen Lebens vereinbaren lässt: Auch andere Bedürfnisse brauchen Luft zum Atmen.

Frage dich also: Was kann ich für die Welt tun und folge nicht einfach nur deiner Passion.

Wie findet man einen bedeutsamen Beruf?

Eine als sinnvoll und bedeutsam empfundene Aufgabe lässt sich in drei Schritten finden:

1) Viele verschiedene Dinge ausprobieren

Hierfür muss man nach draußen in die Welt. Mit Nachdenken allein kommt man nicht weiter. Einfach tun, ausprobieren, Praktika anfangen und in verschiedene Berufe oder ehrenamtliche Tätigkeiten reinschnuppern. Für Jugendliche, die gerade ihr Abitur geschafft haben empfehle ich übrigens ganz dringend ein freiwilliges soziales Jahr.

2) Fähigkeiten erlangen, die in dem ausgewählten Bereich gefragt sind

Als Programmierer gibt es tolle Internetseiten zum Erlernen der neuesten Programmiersprachen. Möchtest Du akademisch weiter eintauchen, so gibt es mittlerweile geniale Apps und Youtubekanäle, die Dir bestimmte Fachbereiche vertiefend beibringen können und wenn Du Lifecoach werden möchtest, dann kannst Du das auch mittlerweile sehr professionell an vielen Instituten erlernen.

3) Das drückendste soziale Problem ausfindig machen und angehen

Suche nicht nur nach einem Problem, das wichtig ist, sondern im Idealfall nach einem Problem, das bisher ignoriert wurde und auch langfristig interessant bleibt. Wenn Du in die Forschung für den Umweltschutz gehen möchtest, dann vielleicht eher in die Erforschung der Geothermie, als in die Erdgasenergie. Dort wirst du am meisten ausrichten können, weil noch deutlich weniger Kenntnisse erlangt wurden.

Wende Deine Fähigkeiten an, um dieses Problem zu lösen.

Man muss nicht persönlich als Arzt nach Afrika reisen, um den Menschen dort zu helfen. Es geht darum, herauszufinden, wo man mit den eigenen Fähigkeiten am meisten ausrichten kann.

Die Probleme in Afrika können auch von hier aus gelöst werden: Durch Forschung und Entwicklung zum Beispiel. Sogar durch Kunst.

Intrinsische und extrinsische Motivation: Was ist das?

Intrinsische Motivation sieht so aus: Du arbeitest oder lernst aus eigenem Antrieb für eine Sache, weil du für sie brennst, in ihr aufgehst oder einfach großes Interesse daran hast. Hierzu zählen auch Hobbys, denn dafür bekommst du keine Belohnung von außen – die Sache an sich ist dein persönlicher Antrieb. Und genau deshalb ist die intrinsische Motivation auch die erstrebenswerteste: Sie wirkt nachhaltig, weil sie aus dir selbst kommt und du sie beeinflussen kannst.

Bei der extrinsischen Motivation sieht das anders aus: Die Lern- und Arbeitsantriebe erhältst du hierbei durch äußere Faktoren, etwa materielle Anreize wie ein regelmäßiges Gehalt oder eine Beförderung. Auch die Furcht vor negativen Auswirkungen, zum Beispiel Kündigung, zählt dazu – alles Dinge, die du nicht oder nur schwer beeinflussen kannst.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Mit freundlichen Grüßen,

Bekim.

Durch Ausprobieren. Mache Praktika, ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, gehe hierhin dahin und mache ganz viele verschiedene Dinge, lerne dich selbst kennen.

Durch pures Nachdenken wirst du nicht an den Punkt kommen. Einschätzen kann man besser, wenn man viele Erfahrungen sammelt.

In Wien gibt es etwas das nennt sich "Berufspraktikischetage", da kannst du in der Unterstufe 3 Tage in ein Unternehmen schnuppern. So wurde ich fündig.