Trauert mein Meerschweinchen nach Tot seines Freundes?

8 Antworten

Zurückbleibende Gruppenmitglieder

Meerschweinchen zeigen oft Anzeichen von Trauer, wenn ihr Gefährte verstirbt. In mittelgroßen Gruppen hält sich das Trauerverhalten meist in Grenzen. In Kleingruppen jedoch kann ein Tier so schwer trauern, dass es kaum noch frisst. Bleibt ein Tier alleine zurück, muss dieses schnellstmöglich wieder Gesellschaft bekommen.

Der Tod von Meerschweinchen - http://www.haustier-wg.net/meerschweinchen/informationen/gesundheit/tod-von-meerschweinchen/

Meerschweinchen muss man mindestens zu zweit halten. Ich habe selber 2. Ein Meerschweinchen, dass alleine lebt, "über lebt" ca. ein paar Monate. Ich würde das Tier nicht so quälen. An deiner Stelle würde ich es weggeben oder noch eins kaufen.

Zitat von mir selber aus der Online Zeitschrift "Quiek!" Ausgabe 2/2014:

Vom Umgang mit dem Tod

Meerschweinchen haben wie viele Halter wissen ein sehr intensives Sozialverhalten. Über eine differenzierte Laut- und Gebärdensprache kommunizieren sie ständig miteinander. Häufig entwickeln sich innige Freundschaften zwischen zwei oder mehr Tieren. Manchmal kann man beobachten, daß einige Tiere ein bestimmtes Bezugsschweinchen, einen besten Freund oder Freundin, ein Vorbild haben, mit dem sie alles gemeinsam machen. Ganz sicher ist jedes Gruppenmitglied ein wichtiger Teil der Gemeinschaft.


Was passiert aber, wenn ein Tier der Gruppe stirbt oder einfach „verschwindet“? Empfinden Meerschweinchen Trauer oder Verlust?

Ich kann Euch aus eigener Erfahrung diese Frage klar mit „ja“ beantworten!


Die anderen Gruppenmitglieder suchen beim Verschwinden eines Tieres nach dem verloren gegangenen Mitglied. Nun haben Meerschweinchen keine sehr lange Erinnerung, sie vergessen schnell und konzentrieren sich auf das Neue in ihrem Leben.

Manchmal stirbt ein Gruppenmitglied inmitten seiner Kollegen. Die anderen Mitglieder suchen den toten Körper auf, untersuchen, belecken und beriechen ihn und häufig wird der Platz an dem das jeweilige Tier gelegen hat anschließend gemieden. So war das Lieblingshäuschen des 6 Jahre alten Pinkernell Baer bei mir tagelang ungenutzt und leer.


Die besten Freunde Urmel und Mäxchen taten über 2 Jahre alles gemeinsam. Als Mäxchen dann plötzlich und unerwartet in der Nacht gehen mußte, saß Urmel stundenlang neben seinem toten Freund, bis ich ihm morgens entfernte. Als ich Stunden später von der Arbeit nach Hause kam, bot sich mir ein seltsames Bild. Urmel hatte die Spitzen aller Fichtenzweige, die ich als Futter und Dekoration in unserem Eigenbau angebracht hatte, abgebissen und an dem Sterbeplätzchen seines besten Freundes angehäuft. Er muß dazu durch alle 3 Etagen des Cavy Hilton (so heißt unser EB) gewandert sein um diesen großen Haufen zusammen zu bekommen. Dann schien er zufrieden und ging fort zu den anderen Freunden ein Stockwerk tiefer. Er ging seither niemals mehr in diese Stockwerk und ich habe ihn schließlich in eine ganz andere Gruppe vergesellschaftet.


Wenn Meerschweinchen einen Partner verlieren, dann empfinden sie unter Umständen so starke Trauer, daß sie das Fressen einstellen und sich völlig zurückziehen, besonders dann, wenn sie den Tod des Partners miterleben. Wird ein todkrankes Tier einfach aus der Gruppe herausgenommen, dann bemerken sie ganz sicher den Verlust und suchen nach dem vermissten Freund. Sie verbinden aber das Verschwinden nicht mit dem Tod eines Schweinchens. Das Tier ist nur einfach fort und kommt nicht zurück.

Deshalb ist es in jedem Fall besonders in 2er Gruppen sehr wichtig den verstorbenen Freund schnell durch ein neues Partnertier zu ersetzen. Einsamkeit und Trauer/Verlust können zu ernsthaften Erkrankungen, Futterverweigerung und Persönlichkeitsveränderungen bei den sehr sensiblen Meerschweinchen führen. Ein neuer Partner bringt Ablenkung für das zurückbleibende Schweinchen und läßt den Verlust schnell vergessen.

Wer sich als Halter nicht zu einer Fortführung der Paar-Haltung entscheiden kann, sollte in solchen Situationen ernsthaft über die Abgabe des einzelnen Meerschweinchen nachdenken. Einzelhaltung ist in jedem Fall abzulehnen!

Eine weitere Alternative ist die Aufnahme eines Leihmeerschweinchens. Solche Tiere werden von Notstationen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten. Diese oder der verbliebener Partner können nach dem Ableben eines der Tiere zu der jeweiligen Notstation zurückgegeben werden und wird dann in ein endgültige, artgerechtes Zuhause vermittelt. Kein Meerschweinchen wird mehrmals ausgeliehen.

Der Tod gehört zum Leben dazu, wie Freude und Schmerz. Ganz sicher erfahren auch unsere liebenswerten Fellmurmeln diese völlig gegensätzlichen Gefühle! Copyright: Gabi Busch, 2014

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 50 Jahren Halterin, Tierpflegerin, Tierschützerin

Ja es trauert auf seine Weise. Bei uns war es dann so, dass es beim Freilauf auch rumgelaufen ist und seine verstorbene Freundin "gesucht" hat und gequiekt hat. Doch das kann bei jedem Merrschweinchen anders sein, deins trauert vielleicht ganz ruhig. Es ist superwichtig, dass ihr bald ein neues dazu kauft. Damit dein Meerschweinchen sich wieder unterhalten kann usw. Traurig, dass eins gestorben ist :/ weißt du schon, wann ihr ein 2tes dazu kaufen wollt? Wenn euer Meerschweinchen schon älter ist, könnt ihr auch ein älteres aus der Tierheim dazu holen. LG


larahgl 
Beitragsersteller
 28.02.2015, 23:01

ich versuche es, da Strupi auch schon 7 Jahre alt ist, werden wir dann eins aus dem Tierheim holen muessen. :)

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larahgl 
Beitragsersteller
 28.02.2015, 22:43

meine eltern wollen kein neues kaufen. :(

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TrishTrish  28.02.2015, 22:52
@larahgl

Oh okay, versuche sie zu überreden :o weil Meeris sind ja Rudeltiere die sich gerne unterhalten und brauchen sich auch gegenseitig für die Fellpflege usw. Meine Tierärztin hat damals zu meinen Eltern gesagt, wenn sie kein zweites holen, dann ist das Tierquälerrei....das hat als Argument gut geholfen :)

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Eine Einzelhaltung darf es bei Schweinchen absolut nicht geben. Ich habe selbst im November 14 einen Bock bei mir aufgenommen, der zuvor 1,5 Jahre (also sein ganzes bisheriges Leben) in Einzelhaltung verbracht hatte. Er war vollkommen verstört. Er saß eingekauert wie ein kleines Häufchen Elend im Häuschen ohne sich zu bewegen und fraß praktisch gar nichts. Dann habe ich ihn mit meinen drei Böcken vergesellschaftet. Die waren zwar nicht gerade freundlich zu ihm und er musste auch ein paar Haare lassen, aber jetzt ist er sooooo ein glückliches und aufgewecktes Schweinchen! Er springt, er klettert, er rennt und er hat bei mir auch 200g zugenommen und wiegt jetzt 1100g. Er ist zwar gegenüber Menschen immer noch ein bisschen ängstlich, aber er ist jetzt wenigstens wieder ein vollwertiges Meerschweinchen! :-)

Glaub mir, deinem Schweinchen wird es ähnlich gehen, egal wie alt es schon ist. Sie sind nie zu alt für neue Partner. Sie können ja durchaus auch 10 Jahre alt werden. Wenn deine Eltern definitiv keine neue Tiere erlauben, solltest du ihn abgeben. Das wäre zwar für dich bestimmt schmerzhaft, aber glaube mir: wir Menschen hängen sehr viel mehr an den Tieren, als sie an uns. Er wird sich mehr über die neuen Kumpel freuen, als dass er sein altes Gehege vermisst.