Trauern Männer und Frauen unterschiedlich?

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Menschen trauern ganz allgemein sehr unterschiedlich. Und bestimmt ist das auch kulturell geprägt, denn bei uns sind es zum Beispiel traditionell die Frauen, welche an den Gräbern weinen ("Klageweiber"), die Gräber pflegen oder sich für Gedenkfeiern aller Art zuständig fühlen (auch schon zu Lebzeiten, wie zum Beispiel Geburtstage).

Ich weiss nicht, ob das in allen Kulturen so ist. Vielleicht gibt es ja Kulturen, wo das Gedenken der Toten eher den Männern zufällt.

Auf jeden Fall kommt es mir so vor, dass Frauen mehr über Verluste sprechen, auch von Haustieren oder sonst Dingen, die sie verloren haben oder die sie vermissen.

Männer gehen oft anders mit ihren Emotionen um. Sie werden manchmal eher wütend, so dass man zuerst dahintersteigen muss, dass sie eigentlich in Wirklichkeit traurig sind.

Manche Männer trinken auch vermehrt Alkohol, wenn sie trauern. Ich kenne etliche Fälle, wo Männer nach Trennungen sich erst mal besaufen gingen, selbst wenn sie sonst nicht viel Alkohol tranken.

Bestimmt gibt es das auch bei Frauen. Nur kenne ich da persönlich keine Beispiele davon. Vielleicht aber ist das auch nur ein Teil, den Frauen einfach verschweigen - denn sich besaufen ist ja quasi "ein Vorrecht der Männer".


Natürlich, ich als Mädchen, trauere, zugegeben manchmal Tagelang(Wenn jemand gestorben ist oder, vor einpaar (5 oder 6) Jahren ist meine Katze Maisie gestorben, und ich bin immer noch manchmal in meinem Zimmer und trauere um sie) oder auch Mal nur paar Stunden, aber ich denke (NUR) das Jungs nicht so lang trauern

Aber wie gesagt trauert jeder Mensch anders, egal welcher Geschlecht


Spaghettius  01.06.2024, 19:30

Jungs trauern länger. Sie tun nur mehr so als ob alles in Ordnung wäre.

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Trauer ist bei jedem Menschen individuell verschieden, stark von der Persönlichkeit und der Sozialisation abhängig. Trauer umfasst viele und starke Emotionen und ist entsprechend komplex, sie bedeutet in jedem Fall schwere Arbeit.

Frauen haben dabei oft einen besseren Zugang zu ihren Gefühlen, gehen mit Emotionen, sei es Trauer, Liebeskummer oder Trennungsschmerz kommunikativer und konstruktiver um. Es gibt häufig ein engeres soziales Beziehungsnetz, welches auffängt. Das kann allerdings auch leicht überfordern und überlasten. Den Verlust naher Angehöriger wird man ohne professionelle Trauerarbeit wie in einer Selbsthilfegruppe kaum sinnvoll bewältigen, die Herausforderungen meistern und Chancen nutzen können.

Für Männer ist der Zugang zu den Gefühlen, Schwäche, Hilflosigkeit, ja selbst Weinen und das Eingeständnis gegenüber anderen häufig schwerer. Es gibt oft die Vorstellung, immer stark sein zu müssen, gerade in einer Partnerschaft, Hilfe und Überforderung als unmännlich zu empfinden und den Ängsten ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Da ist sicherlich die Barriere höher, so dass Männer häufiger Konflikte in sich hinein fressen als an Lösungen zu arbeiten. Unbewältigte Konflikte artikulieren sich oft erst entsprechend in Suchtverhalten, Aggression und Gewalt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Juliedesetoiles 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 17:08

Ich kann dir nichts anderes schreiben als -> 🌷🌷🌷

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Ich glaube, dass Frauen näher am Wasser gebaut sind.

Ich war mit meinem Ex 20 Jahre lang zusammen und ich hab den nie weinen gesehen. Nicht einmal am Grab seiner Mutter.

Ich dachte immer, der kann das gar nicht.

Im Februar ist seine neue Lebensgefährtin plötzlich und unerwartet mit nur 38 Jahren gestorben. Da sind die Dämme gebrochen. Es war so traurig, aber er hat immer versucht Haltung zu wahren, auch am Begräbnis.


Juliedesetoiles 
Beitragsersteller
 01.06.2024, 19:33

Genau DAS denke ich auch 😊 -> Sie wollen es nicht „zulassen“ 😔

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Klar, eigentlich tut jeder Mensch anders trauen, jede/r geht anders mit sowas um. Würde das daher nicht vom Geschlecht abhängig machen