Tragische Komödie oder Komische Tragödie?

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Das Tragische kann nicht komisch sein. Mit dem Tragischen verbinden wir den unausweichlichen Untergang des Helden. Wie er sich auch dem Verderben entgegenstemmt, er muss scheitern. Das komisch zu nennen, wäre in sich widersprüchlich und geschmacklos. Der Tod ist nicht komisch. Es gibt Grenzfälle: Ein Französisch-Professor ist rettungslos dem Tod ausgeliefert. Auf dem Sterbebett sagt er zu seinen Kindern: „Je meurs!“ Kurz darauf sagt er: „Man kann auch sagen: Je me meurs!“ Hier hätte man also ausnahmsweise eine komische Tragödie vorliegen. Dagegen kann eine Komödie durchaus tragische Züge enthalten. Das Lachen bleibt dem Zuschauer allerdings im Halse stecken, es ist kein befreiendes Lachen wie bei der echten Komödie. Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ ist eigentlich eine Tragödie. Alle Versuche des Protagonisten, dem Unheil zu entkommen, scheitern zwingend am pathologischen Charakter der alten Dame und an der moralischen Schwäche der Dorfbewohner. Diese Schwäche wird als Kontrast zwischen Schein und Sein dargestellt, was komisch wirkt. Da dieses komische „Kontrastverhalten“ der Leute gehäuft vorkommt, kann man von einer Komödie sprechen, einer Komödie mit tragischem Ausgang, also einer tragischen Komödie (oder Tragikomödie).

Das hätte er ja auch machen können, Dann würdest du dich jetzt fragen, warum er es nicth umgekehrt gemacht hat. Genau kann das nur Dürrenmatt wissen, und der sagt es nicht.


Nebuka 
Beitragsersteller
 13.06.2013, 17:25

hmm ich glaube alles was der gemacht hat hatte irgendeinen Grund :D

PS: ich hatte auch mal ne Antwort drauf nur leider find ich die page nichtmehr :DDD

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Schuhu  13.06.2013, 17:42
@Nebuka

Dürrenmatt war der Meinung, dass die heutige Welt nur noch mit Hilfe der Komödie beschrieben werden kann. Möglicherweise war das seine Motivation.

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