Tod .. Wie kann ich es am besten realisieren?
Vorab: Nein, ich möchte kein Mitleid erhaschen oder Aufmerksamkeit erlangen. Ich bin einfach nur jung und in dieser Hinsicht Ahnungslos, weswegen ich Hilfe brauche. Also. Meine Großeltern sind mir wichtiger als meine Eltern, denn sie waren IMMER für mich da. Nun ja, mein Opa war recht krank. Er hatte Leberzirrhose, Leberkrebs, viele Schlaganfälle, Zuckerschocks etc. Diese Woche Samstag ging es ihm noch blendend. Er machte sich über meine Frisur lustig und sagte mir, dass er mich lieb hat. Dann, am Montag, hatte er den größten Zuckerschock (Er ist Diabetiker) Er hatte nur 22 Zucker. Nun ja, der Notarzt kam und musste ihn wiederbeleben - das hat ziemlich lang gedauert, bis er wieder da war. Als er ins Krankenhaus kam, war er wieder okay. Doch dann drang das Wasser in seiner Lunge bis zu seinem Herzen hinauf und gestern, am 6.5.10, verstarb er dann, endlich erlöst von seinen Qualen. Wie kann ich es nun realisieren? Ich durfte ihn nochmal anfassen, mich von ihm verabschieden. Aber ich kann es nicht glauben. Ich denke die ganze Zeit, dass er nur einen langen Krankenhausaufenthalt hat. Aber er ist ... tot. Und kommt nicht mehr wieder. Ich weine wirklich den ganzen Tag, denn sein Tod ... Das ist wirklich sehr hart für mich. Ich dachte, ich bin stark, aber ich bin es nicht. Wie kann ich es also gut verarbeiten? Bitte, helft mir.. Ich bin gerademal 15 und weiss es nicht. Danke..
10 Antworten
Dein Opa lebt in deiner Erinnerung weiter- und zwar solange du ihn nicht vergisst.
Körperlich ist er jetzt nicht mehr vorhanden, aber du wirst ihn nicht vergessen, wirst in manchen Situationen denken: ...jetzt hätte er dies oder jenes gesagt oder getan...
Wenn er dich so geliebt hat wie du ihn, dann wäre er jetzt bestimmt traurig, dass du so traurig bist.
Der Tod ist ein Übergang, weiter nichts. Ich weiß, dass dich das jetzt nicht trösten wird, aber es sind immer die, die zurückbleiben die trauern. Der Verstorbene "hat es hinter sich".
Dass du es nicht "realisieren" kannst ist eine Art des Selbstschutzes, wahrscheinlich damit der Schmerz über den Verlust dich nicht aus der Bahn wirft. Wenn diese "Watteschicht" sich auflöst, dann realisierst du deinen Verlust, und das tut wahrscheilich noch mehr weh.
Trauere mit deiner Großmutter zusammen, ihr wird er wahrscheinlich noch mehr fehlen, denn sie waren viele Jahre mehr zusammen, als du ihn überhaupt kanntest.
Ich wünsche dir in dieser schweren Zeit viel Kraft und einen Menschen der dich hält wenn du traurig bist. Mein aufrichtiges Beileid.
Vielen Dank für deine Antwort und dein Beleid.. Ich fange so langsam an, zu verstehen. nur habe ich ein wenig angst, es tut jetzt ja schon weh, wie weh wird es also tun, wenn ich es endlich .. weiß? das ist alles so schwer, irgendwie. ich hätte gedacht, dass ich mit meinen 15 jahren schon reif genug für so etwas bin, aber jetzt fühle ich mich wie ein kleines, hilfloses kind, das einfach nicht weiß, wie es damit umgehen soll. aber vielen dank für deine antwort, sie hat mir geholfen.
Du bist gerade dabei, das zu realisieren. Genau so geht das: durch Trauern und drüber reden - öh: schreiben. Freu dich, dass du einen Menschen hattest, den du so geliebt hat und der dich so geliebt hat!
Nein, kleine Maus, du weißt schon, dass er tot ist. Aber du vergisst es immer wieder. Das dauert eine Zeitlang, bis du es nicht mehr vergisst. Ehrlich.
Realisieren passiert ganz von alleine. Es braucht so seine Zeit. Das ist wenn nicht nur der logische sondern auch der Geistiliche teil deines Gehirns damit abgeschlossen hat. Das kannst du nicht beeinflussen.
Realisieren passiert ganz von alleine. Es braucht so seine Zeit. Das ist wenn nicht nur der logische sondern auch der Geistiliche teil deines Gehirns damit abgeschlossen hat. Das kannst du nicht beeinflussen.
ich wills einfach nur nicht wahrhaben, irgendwie. ich kann mir nicht vorstellen, dass er seit gestern tot ist und ich ihn nie wieder lachen sehen und hören kann ..
So trivial es klingt "Die Trauer zulassen" mit anderen Menschen sprechen und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Für Dein Großvater war der Tod unter diesen Umständen eine Erlösung, so dass man sich (ernsthaft) für ihn freuen kann.
Ich weis wie schlimm das ist ich habe selber meinen Opa mit 7 verloren er war mein ein und alles jedoch musst du denken es ist vorbei :(
Mein Mitleid nochmals.
Ich habe Omas und Opas verloren, Bruder und meinen Papa und ich weiß wie Du dich fühlst. Es ist grausam. Ich konnte es auch nie glauben, wenn einer gegangen ist. Mir hat nur geholfen das ich mit so vielen Menschen geredet habe wie es nur ging und weinen sowieso. Meine Mutter ist nun 85 und auch sie werde ich verlieren. Und mein Sohn ist erst 17 und ich habe Angst ihn zu verlieren, denn er ist auch Diabeter und war schon im Zuckerkoma vor 3 Jahren mit 35 Unterzucker. Jetzt habe ich Angst nachdem ich das gelesen habe und trotzdem will ich nicht vom Thema abschweifen, sondern Dir sagen, das es noch eine Weile dauert, aber Du darüber weg kommst und es viele Momente geben wird die Dich spontan an die schöne Zeit mit Deinem Opa erinnern.
Die Trauer geht vorbei, glaube mir.
keine angst, das mit dem wasser in der lunge etc. kam ja nicht wegen der diabetis. mein opa hatte viele krankheiten, wahrscheinlich hat er keine einzige ausgelassen. aber diabetis kann man ja sehr gut in den griff bekommen und man muss nicht immer mit dem tod rechnen. es tut mir leid für dich, dass auch dein sohn diabetis hat und ich wünsche dir alles gute..
wie realisiere ich es denn?! ich denke doch, dass er nur im krankenhaus ist und bald wieder kommt .. das ist doch kein realisieren?