Theaterästhetische Mittel
Was sind theaterästhetische Mittel???
2 Antworten
zuerst zum wort ästhetik (in dieser wortkombination): ästhetisch ist hier nicht im (begrenzten) sinn des (nur) schönen zu verstehen. alles hat eine ästhetik...ikea-möbel, mediamarkt-geräte. manchmal entsteht eine ästhetik zufällig (kommt oft zustande, wenn man unbewusst sich an schön empfundenem orientiert) oder man wählt bewusst ein ästhetik beim gestalten von Dingen - was ein bewusstsein/ ein Wissen um die Formenvielfalt voraussetzt...um eben wählen oder gar verschiedene "stile" kombinieren, zitieren zu können. Mittel im theater sind v.a. Spielweisen und Arten des spiels: also wie wird mit text umgegangen (= verhältnis schauspieler - text)...ähm, also war ein beispiel, es kann alles sein. Es ist eine entscheidung im Umgang mit etwas, um damit eine aussage zu machen...es wurde zu einem (bewussten) Aussage/spielmittel erhoben, benutzt. z.b. alle spieler nackt, eine aufführung dauert 4 oder 6h, gerüche im theater, sehr wenig licht, text nur runter geleiert,...,... meistens entsteht erst eine (spannende) aussage, wenn zwei stilmittel zueinander ins verhältnis gesetzt werden. z.B. performer sprechen durch mikrophon (= lässt sie ev. gross, wichtig, als stars erscheinen), jedoch tragen sie alle nur unterwäsche(= möglicherweise verletzlich, entblösst,...) dieser kontrast der an Sinn eher gegenteilig konnotierten kulturzeichen, macht für den zuschauer einen bedeutungsspielraum auf, der ihn was (selber) entdecken lässt. (es wird ihm nicht wie in der schule gesagt, was er darunter zu verstehen habe, wie er dieses theatrale Zeichen (ntstanden durch ästhetische mittel) "lesen" soll. ich hoffe mein geschriebenes ist nachvollziehbar, sonst gerne nachfragen. gruss
danke für die undifferenzierte bewertung. vielleicht magst du mich ja eines besseren belehren? ...ansonsten bekomme ich den eindruck, dass du theater ev. nur theoretisch verstehst und dich an schulmeisterlichem wissen klammerst. thanks
Ich muss meinem Vorredner leider widersprechen, die theaterästhetischen Mittel sind feststehende Interpretationsmethoden, die von Maike Plath entworfen wurden.
Die Mittel sind: Freeze, Pose, flüstern, Blick ins Publikum, Gruppenfoto, schreien, Formation, Standbild, ohne Stimme sprechen, Pulk, Synchronität, Spiegeln, fallen, Parrallelität, Sinken, Tocs, Zeitlupe, chorisches Sprechen, Mickey-Mousing, Catwalk und Zeitraffer..
Bei Google findest du Auszüge aus ihrem Buch "biographisches Theater", in dem die Begriffe erklärt werden.
Das ist etwas engstirnig und klingt so, als habe Frau Plath die Ästhetik des Theaters erfunden.
ja da magst du recht haben. ich habe eigentlich eher von ästhetischen operationen gesprochen ...wo verschiedene ästhetische mittel - abstrakt gesprochen - zur bedeutungserzeugung genutzt werden. was man als regisseur nicht immer nur bewusst, oder rezepthaft anwendet...sondern sich im prozess ergibt...
sophokles79 hat vollkommen recht: Ästhetik bedeutet wörtlich: Lehre von der Wahrnehmung bzw. vom sinnlichen Anschauen. Ästhetisch ist demnach alles, was unsere Sinne bewegt, wenn wir es betrachten: Schönes, Hässliches, Angenehmes und Unangenehmes.
ich hab fast noch nie etwas gelesen, was so dermaßen falsch ist...