Studieren mit schlechtem Abitur?

10 Antworten

Noten sind nicht immer ein Spiegelbild der Intelligenz.. Ich verstehe beispielsweise bis heute nicht, warum ein Chirurg Bestnoten in allen Fächern braucht, also auch Mathe und Geschichte, wenn er doch eigentlich nur ruhige Hände und Anatomie-Kenntnisse braucht. Nur mal als extremes Beispiel.

Um herauszufinden, was genau du studieren solltest, dafür gibt es im Internet zwar unzählige Tests, ich persönlich bevorzuge aber immer ein echtes Gespräch. Bei der Agentur für Arbeit wird man dir gerne helfen und deine Noten und Interessen auswerten und das perfekte finden.

Wichtig ist bei solchen aber Ehrlichkeit und Offenheit. Der Berater kann dir keine guten Tips geben, wenn du (vielleicht peinliche) Interessen zurückhälst. Wenn nach deinen Interessen gefragt wird, einfach offen über Freizeitaktivitäten sprechen, etc.

Je mehr du der Agentur an Info's gibst, desto besser wird das Ergebnis und du wirst ein Studium oder eine Ausbildung finden, die zu dir passt! :)


Enjey18 
Beitragsersteller
 05.06.2014, 12:54

Ich habe in der Schule bald ein Gespräch mit der Agentur für Arbeit, danke für die Tipps :)

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stinkertum  05.06.2014, 12:53
ch verstehe beispielsweise bis heute nicht, warum ein Chirurg Bestnoten in allen Fächern braucht, also auch Mathe und Geschichte, wenn er doch eigentlich nur ruhige Hände und Anatomie-Kenntnisse braucht.

Brauch er nicht zwangsläufig, aber die Universitäten haben halt ein bestimmtes Angebot an Studienplätzen, und es werden immer die besten x genommen, die sich bewerben (abgesehen von den paar Plätzen im individuellen Auswahlverfahren)

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Kommt natürlich drauf an, in welcher Stadt du studieren willst. Denn viele Fächer haben nicht in allen Städten einen NC.

Schau am besten mal hier: http://www.nc-werte.info/studiengang/


Enjey18 
Beitragsersteller
 05.06.2014, 12:51

Ich denke ich möchte nach Köln, danke für den Link :)

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Ich habe gerade von einer aktuellen Studie der Uni Bern gelesen, wonach ein Zusammenhang zwischen Abiturnote und Erfolg im Studium nachgewiesen werden konnte. Die Autorin behauptete, der Zusammenhang sei groß, es ergaben sich Korrelationen zwischen Abinote und Bachelorabschluss von 0,48 und Abinote und Masterabschlussnote Psychologie von 0,37.

Allerdings beweist die Autorin, dass sie nichts von Statistik versteht. Auch wenn eine Korrelation statistisch signifikant ist (andernfalls braucht man sie erst gar nicht zu interpretieren) bedeutet ein Korrelationskoeffizient von 0,48, dass 23% der Varianz der einen Variablen durch die andere vorhergesagt werden kann. Bei r=0,37 sind es gerade noch 14%.

Das heisst also, die Abinote war zumindest in dieser Studie ein recht schwacher Prädiktor!

  • Ich hatte ein lausiges Abitur und an der Uni ist es mir leichtgefallen, zu den besten zu gehören.

Ich würde mich Offeltoffels Ratschlag anschließen.

Die NC-Hürde ist die einzige, wofür du deine Noten brauchst aus dem Abitur mMn. Und selbst da würde ich dir empfehlen dich auch auf Studiengänge zu bewerben, die vermeindlich höhere NC's verlangen. Es gibt die sog. Nachrückerverfahren, wenn Leute ihre Studienplätze nicht wahrnehmen, wo ein zuvor angestrebter NC auch mal gerne ordentlich fallen kann.

Die Frage was du studieren kannst und willst musst du dir selber stellen. Was interessiert dich denn? Geschichte? Sport? Vielleicht etwas technisches? Was sind deine Talente? Kannst du gut mit Zahlen, oder eher mit Worten? Das sind viele Fragen die du dir stellen und beantworten musst.

Ich rate dir einfach mal dich im Internet ein bisschen umzugucken, die Studienbeschreibungen durchzulesen, und evtl. mal ein paar Beratungstermine an Unis wahrzunehmen. Jede Uni hat ein Anlaufpunkt für Interessierte und die nehmen sich echt viel Zeit meistens und geben auch wertvolle Tipps.

Aber deine eigentliche Frage: Noten im Abitur sagen exakt 0 darüber aus ob man ein Studium schafft oder nicht. Es ist eine weit verbreitete Legende, dass die Leute mit einem 1,x Abi nur durchs Studium fliegen, und die 3,x Leute eh keine Chance haben. Du wirst an der Uni sehr schnell merken, dass du für dich selbst verantwortlich bist und dir keiner beim Lernen unter die Arme greift. Du wirst zum ersten mal in deinem Leben wirklich lernen zu LERNEN. Es gibt viele gute Abiturienten die mit diesem Umstand nicht zurecht kommen, genauso andersrum. Viele Leute die in der Schule Probleme hatten blühen förmlich auf.

Ich bin jetzt im 4. Semester und kann dir sagen, dass Abi hat mMn genau eine Aufgabe: Du darfst es bei der Einschreibung vorzeigen - danach fangen alle Erstsemester bei 0 an ;)


Enjey18 
Beitragsersteller
 05.06.2014, 13:09

Danke :)

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Meine Erfahrung ist: nach dem Abi werden die Karten neu gemischt. Ich erinnere mich an so manchen - entschuldige - Vollpfosten in meinem Abi-Jahrgang. 3 Jahre später: BWL-Studium mit 1,x Schnitt abgeschlossen, Praktika, Fuß in der Tür bei großem Unternehmen. Ich kenne auch Musterschüler aus dem Abi, die plötzlich zusammengesackt sind, ewig herumeiern und nichts auf die Reihe bekommen.

Für die Uni zählen andere Dinge. Sich durch Probleme durchbeißen, selbständig etwas tun, den Ernst der Lage erkennen. Seine Zeitressourcen clever planen, auch mal abschalten können. Spaß haben, aber wissen, wann genug ist.

Von daher: wenn dich das Fach interessiert (!), dann ran ans Immatrikulieren! Wenn du es als Notlösung machst, weil du kein Bock auf Arbeit hast, oder weil du keinen Plan hast, was du eigentlich magst und kannst - dann lass es lieber bleiben und mach Praktika.


Enjey18 
Beitragsersteller
 05.06.2014, 12:53

Das Problem ist, dass ich noch nicht weiß, was genau ich machen will. Danke für die Tipps ;)

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