Steuerrückerstattung durch Apps - warum?

3 Antworten

Dazu sind keine Fehler erforderlich. Die Voraussetzungen sind nicht für jeden gleich. Am Ende werden die Steuervorauszahlungen durch den Arbeitgeber nach Steuertabelle geleistet.

Um Mal ein ganz einfaches Beispiel. Du bist aber nicht der Standardsteuerzahler nach Steuertabelle, sondern hast einen hohen Behinderungsgrad, fährst täglich 150 km zur Arbeit und hast in deinem Haus Handwerker für für Renovierungsarbeiten für TEUR 75 beschäftigt. das sind alles steuerrelvante Tatsachen, die dein Arbeitgeber nicht berücksichtigt. Also bekommst du jede Menge wieder.

Arbeitnehmer 2 hat Steuerklasse 3, seine Ehefrau hat 5. Er verdient viel mehr als seine Frau, hat kaum Werbungskosten. Der wird Steuern nachzahlen müssen.

Ja, die vermitteln den Leuten, dass sie der Durchschnitt sind und 1000 Euro zurück kriegen, aber nur mit Zasta oder so.

Und kostenlos. Sobald man es abschickt, kassieren sie ihren Anteil ab.

Eine Cd vom Aldi macht das gleiche und kostet nur 5 Euro. Oder Elter kostenlos.

Die Lohnabrechnung der Firma ist erst mal korrekt. Gründe, warum man was zurück kriegt:

man hat eine kostenpflichtige Weiterbildung gemacht, ist berufsbedingt umgezogen, hat einen Behindertengrad, hat einen weiten Fahrweg zur Arbeit, hat hohe medizinische Kosten, hatte verschieden bezahlte Jobs bei verschiedenen Arbeitgebern oder Ehegatten haben unterschiedlich hohe Gehälter, man hat eine Haushaltshilfe, MietNebenkosten, Reparaturen im Haus und vieles mehr.

All das kann man Absetzen, der Arbeitgeber weiß davon nichts. Und vieles mehr. Man zahlt darauf keine Steuern bzw. bekommt sie zurück.

Man kann sich auch einen Freibetrag eintragen lassen, dann bekommt man monatlich mehr raus. Aber viele bekommen gerne alles auf einmal am Ende.

Ich habe dieses Mal 2200 Euro zurück erhalten. Ich hatte höhere Krankenkosten (meist durch Brillen, Zahnersatz, Augenlinsen), habe eh höhere Fahrtkosten und durch die Anerkennung einer höheren Behindertenstufe bekomme ich mehr. Außer dem Entlastungsbetrag für Alleinerziehende (Steuerklasse 2) habe ich keine Freibeträge eintragen lassen.

Mindestens 600 Euro bekomme ich mindestens raus, manchmal auch mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Zasta oder TaxFix sind Apps, die versprechen, im Durchschnitt über 1000€ für ihre Kunden durch eine Steuererklärung zurückzuholen.

Die gute alte Werbelüge

Dass das funktioniert, stelle ich nicht infrage, aber ich würde gerne wissen, was typische „Fehler“ oder Gründe sind, warum man da so viel Steuern mehr zahlt, dass solche Apps überhaupt existieren und Steuern zurückgezahlt werden?

Ganz einfach: Dein Arbeitgeber kennt weder deine Werbungskosten noch deine Sonderausgaben etc pp.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit einigen Jahren mache ich "irgendwas mit Steuern"

cxward88 
Beitragsersteller
 20.08.2024, 13:46
Ganz einfach: Dein Arbeitgeber kennt weder deine Werbungskosten noch deine Sonderausgaben etc pp.

Danke für die Antwort. Was kann ich mir konkret darunter vorstellen. Kannst du mir ein Beispiel nennen?

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anTTraXX  20.08.2024, 14:01
@cxward88

Ganz einfach, du kannst folgendes steuermindert ansetzen

  • Werbungskosten
  • Sonderausgaben
  • außergewöhnliche Belastungen
  • Und denn gibt es noch Steuerermäßigungen

Das sind aber Aufwendungen die DU hast und die du erstmal erklären musst bevor diese im Rahmen der Besteuerung berücksichtigt werden. Dein AG wendet lediglich den Arbeitnehmerpauschbetrag an, neben deinen SV Beiträgen sind es die einzigen Aufwendungen die ja bereits feststehen und bekannt sind.

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