Stern-Dreieck-Anlaufen eines Drehstromasynchronmotors: Wie genau funktioniert das?
Hi;
Folgendes will ich nicht so ganz verstehen. Ich habe auf einem Drehstromasynchronmotor eine Spannungsangabe von z.B. 400/690V.
Das bedeutet für mich, dass wenn ich ihn per Stern-Dreieck anlaufen lasse, dass
an jeder Wicklung 690/Wurzel3=400V anliegt.
Dann, bei Dreieck liegen ebenso die 400V an.
Also bedeutet das immer, dass die kleinere Spannung die höchst zulässige Wicklungsspannung angibt?
Was ich allerdings nicht verstehe, ist, dass ich folgenden Motor nicht an unser Netz anschließen darf:
230/400V
Weil bei der Sternverkettung habe ich ja wieder 400/Wurzel3=230V.
Bei Dreieck habe ich ja auch 230V. Warum ist dies bei unserem Netz nicht zulässig?
Und allgemein gesagt: Gibt es eine Regel ob z.B. erste Spannung automatisch Stern ist, oder ist die größere Spannung immer die Sternspannung?
Vielen Dank LG
2 Antworten
Wenn im Netz die Leiterspannung 400 Volt beträgt, dann kann man den Asynchrondrehstrommotor (400 / 690) in Sternschaltung anlaufen lassen und nach Erreichen der Nenndrehzahl auf Dreieckschaltung umschalten. Erst dann liegt an den Wicklungen des Stators die Nennspannung von 400 Volt an, während bei Sternschaltung die Spannung an den Wicklungen aufgrund der Verkettung kleiner als die Nennspannung ist (Anlaufstrombegrenzung).
Ein Asynchrondrehstrommotor (230 /400) darf nur in Dreieckschaltung betrieben werden, wenn die Leiterspannung 230 Volt beträgt. Einen solchen Motor kann man nur an einem Netz mit 230 Volt Leiterspannung im Stern-Dreieck-Anlaufbetrieb hochfahren, weil er in einem 400-Volt-Netz beim Umschalten in die Dreieckschaltung aufgrund zu großer Dreieckspannung „durchbrennen“ würde.
LG
Es bedeutet, daß 400 V zwischen Masse und jeder der drei Drehstromphasen erwartet werden (Sternschaltung)
oder
daß 690 V = Wurzel(3) * 400 V zwischen je zwei Phasen des Netzes erwartet werden (Dreieck-Schaltung).