Steigt der Testosteronspiegel in Pubertät auch beim Kastraten an?
Hallo zusammen,
ich recherchiere mich gerade quer durchs Internet und finde nicht so recht eine Antwort auf die oben genannte Frage...
Vielleicht gibt es hier einen Hundeprofi, der sich ge au damit auskennt?
Um etwas ins Detail zu gehen... Wer den Rüden vor Ende der Pubertät oder gar vor Beginn kastriert (oft beim Auslandstierschutz der Fall), erlebt dennoch, meist eine verspätete/verzögerte Pubertät. Das wiederum, so denk ich mir, würde bedeuten, dass auch der Testosteronspiegel (das Hormon wird ja nicht nur in den Hoden, sondern auch in den Nebennieren produziert) wieder steigt. Da durch die Kastration die Sexualhormone stark vermindert sind, wäre es doch möglich, dass im Laufe der Pubertät, diese wieder ein fast "normales" Level, also das eines intakten Rüdens, erreichen? 🤔
(Natürlich gibt es mehr Hormone als das eine, die in Kombi- oder Wechselwirkung stehen.. 😅)
Würde mich sehr freuen, wenn jemand mit mehr Hormonerfahrung 😅, mich bestätigen oder widerlegen könnte!
Lieben Dank!
2 Antworten
Im Tierschutz werden Hunde in der Regel nicht vor dem 12. Lebensmonat kastriert, eben weil sie sich halbwegs normal entwickeln können sollen bis dahin. Natürlich wird sich ein Frühkastrat nicht normal entwickeln. Weder körperlich, noch geistig. Und welches Testosteron? Das durch die Kastration nicht mehr produziert werden kann? Du weißt doch wohl, wo das produziert wird, oder??
Es wird aber nicht ausschließlich in den Hoden produziert, sondern eben auch in der Nebenniere - nur zu einem wesentlich geringeren Teil. Es ist ja auch so, dass tatsächlich Hündinnen nach der Kastration einen erhöhten Testosteronspiegel haben, was sich wiederum auf deren Aggressionspotential auswirkt, usw. Und leider wird es im Tierschutz noch immer sehr pauschal gehalten, wie der Umgang mit der Kastration abläuft. Aber darüber möchte ich gerade nicht urteilen, sondern nur die weiteren Mechanismen begreifen, die das Verhalten beeinflussen - eben der hormonelle Part. Nicht Herkunft oder Erziehung, etc.
Sehr guter Artikel über Kastration + Hormone - https://www.wini.info/fileadmin/dateien/wissen/Kastration%20Ruede%20-%20Erschienen%20im%20Wuff%20Autor%20Sophie%20Strodtbeck%20und%20Udo%20Ganslosser.pdf
Laien werden dir das kaum beantworten können. Wenn es dir sehr wichtig ist wirst du ggf. Dr Udo Ganslosser kontaktieren müssen - einer der führenden Experten auf dem Gebiet. Evtl helfen dir die Bücher von ihm auch weiter - da geht er mit den Aspekten auch viel detaillierter um.
Aber schon allein, dass kastrierte Hunde ganz anders von Artgenossen wahrgenommen werden spricht dafür, dass der hormonhaushalt ein ganz anderer ist.
Ich danke dir für den Tipp! Ich werde mir das morgen (bin müde 😴) mal genauer ansehen und ggf. auch mal schauen, ob ich diesen Fachmann einfach mal frech eine Mail zukommen lassen kann. Das Thema fuchst mich gerade schon sehr...
Es wird generell von Hund zu Hund wieder sehr unterschiedlich sein, aber die freie Recherche ist gerade schwierig. 😅 Ich bin nur so weit gekommen, dass eben die übrigbleibende Produktion eigentlich zu gering sein dürfte... 😅