Steckdose erweitern? Frage an ELEKTROFACHKRAFT!?


04.01.2025, 17:37

Hintergrund:

Ich habe 1 Unterputzdose zu wenig. Steckdosenleisten in Leisten stecken kommt nicht in Frage.

Es darf keine Wand aufgestemmt werden und wegen meiner Smart Home Umsetzung muss ich diese 2 Smarten Mehrfachleisten verwenden, da alle 8 angeschlossene Geräte mit jeweils verschiedenen Automatisierungen verknüpft sind, es geht also nichts mit normalen / größeren Mehrfachleisten.

Die Frage war jetzt nur eine spontane Idee welche vorher nicht wirklich langfristig geplant wurde. Im eigentlichen geht es um die Machbarkeit und nicht um warum wieso etc.

3 Antworten

Mal abgesehen davon das du an der Elektistallation gar nichts arbeiten darfst sind die Änderungen nur sicher wenn du danach die vorgeschriebenen Messung durchführst.

Protokollieren und unterschreiben musst du diese auch.

Ob du erweitern kannst hängt davon ab ob an den alten Steckdosen der Schleifenwiderstand und der Spannungfall noch eingehalten wird und der Erweiterung ebenfalls.

Das kann dir hier niemand sagen . Die alten Steckdosen können auch schon Hobbybastlerpfusch sein.

Lg


S3N3CA 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 16:43

Selbstverständlich darf ich daran arbeiten. Zur Ausbildung des Informationselektroniker gehört der Bereich Elektroinstallation. Ich bin also zertifizierte Fachkraft. Das Haus ist grade 10 Jahre alt. Die Dosen (Berker) sind auch neu, da ich diese vor ein paar Jahren erneuert habe. Bastlerfusch gibt es auch nicht. Und ich weiß auch, dass die Lösung nicht wirklich optimal ist aber immerhin besser als 0815 mehrere Steckdosenleisten ineinander stecken oder Adapter zu nehmen...

Ich frage hier auch nur an die Fachleute-Kollegen, da ich selbst nicht täglich solche Arbeiten ausführe.

Blume8576  04.01.2025, 17:52
@S3N3CA

Ich bin seit über 30 Jahren Elektriker und habe unzählige Lehrlinge ausgebildet.

Also erzähle mir nicht was du darfst und was nicht.

Ruf doch mal deinen Netzbetreiber an und frage ihn was du an der Elektrischen Anlage machen darfst.

Antwort: Nichts , wenn du nicht bei ihm eingetragen bist oder im Auftrag eines eingetragen Handelst.

Beides ist hier garantiert nicht der Fall.

Ich lege dir nahe die Messungen zu machen und zu protokollieren.

Bei einem Kollegen hat es im Büro an einer Steckerleiste das brennen angefangen.

Die Versicherung will nicht zahlen und sie findet einen Grund um nicht bezahlen zu müssen, wenn es einen Gibt .

Fehlende Messprotokolle lieben sie .

Lg

S3N3CA 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 18:47
@Blume8576

Ich bin seit über 30 Jahren Elektriker...schön für dich und Dagobert Duck ist eine Ente..und weiter?

Du willst mir jetzt ernsthaft erzählen dass eine Elektrofachkraft in einer Mietwohnung NICHT an den Steckdosen arbeiten darf? ERNSTHAFT? und die millionen Elektriker die täglich rausfahren um Tante Hilda xy eine Steckdose zu verlegen / reparieren was auch immer (und die sind sicherlich nicht im Auftrag des Netzbetreibers unterwegs) sind alles illegale Schufte oder was?!

Für Elektroinstallationen gilt grundsätzlich: Elektrofachkräfte dürfen Elektroinstallationen an ortsfesten elektrischen Anlagen selbstständig durchführen und diese an ein vorhandenes Stromversorgungsnetz anschließen (DIN VDE 1000-10)

Wer ist für die Elektrik in einer Mietwohnung verantwortlich?

Für den ordnungsgemäßen Zustand des Sicherungskastens und der elektrischen Leitungen ist ausschließlich der Vermieter gemäß § 536 BGB verantwortlich, sofern nicht eine andere individualvertragliche Vereinbarung vorliegt.

Bitte, gerne wieder was nach 30 Jahren dazu gelernt!

E-Check / Protokoll etc, würde ich mir später von einem zertifizierten Kollegen machen lassen aber erst nachdem geklärt ist, ob das Projekt so überhaupt umsetzbar ist, soweit in der Zukunft sind wir noch nicht.

Ganz ehrlich? Lass den Unfug... Nimm eine Mehrfachverlängerung, die Du in die eine Steckdose einsteckst und den PC in die zweite vorhandene... Es gibt auch Mehrfachleisten, die man AP schrauben kann, und wo man ggf die Zuleitung vorübergehend abklemmt, um durch kleine Durchführungen zu gehen, und hinterher wieder montieren... Oder besorgst Dir Flexleitung, Stecker und Mehrfachleiste einzeln, und baust Dir deine Verlängerung fachlich korrekt nach dem verlegen zusammen... Wenn Du aus der einen Dose raus willst, brauchst Du eine Wandauslassdose wegen der Zugentlastung. NYM einfach aus einem Loch raushängen lassen ist unzulässig... Die Klemmstelle hat keine Zugentlastung und ggf könnte das Kabel, selbst wenn Du es auf die Wand nagelst, an der Auslassstelle mit ganz viel Pech rausgerissen werden...


S3N3CA 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 17:04

Das Problem ist das es keine 8-Fach Steckdosenleisten mit SMART-HOME Funktion gibt (angeschlossene Geräte sind alle Automatisiert / anderes Thema) oder bezahlbar sind und ich somit 2x 4 Fachdosen und 1 PC an 2 Wanddosen anschließen muss. Und Leiste in Leiste möchte ich nicht machen....ok das mit dem Kabelauslass stimmt hab ich jetzt gar nicht daran gedacht aber ist auch kein Problem ne entsprechende Lösung dafür zu bewerkstelligen.

Bis auf den Wand Auslass verstehe ich nicht was an meiner Lösung jetzt nicht fachlich korrekt ist. Die AP Rahmen/Dosen werden Fachlich korrekt angeschlossen, der Kernpunkt der Frage ist lediglich ob ich nachträglich eine 2 Fach Dose um 1 erweitern kann

RareDevil  04.01.2025, 17:33
@S3N3CA

Eine Mehrfachleiste mit flexibler Anschlussleitung ist einfacher und sauberer zu verlegen. z.B. in einen Kabelkanal, und andere Biegeradien...

Die Auslassdosen sind auch für flexible Leitungen gedacht, und nicht für NYM AP zu verlegen... Und ganz ehrlich, der eine Stecker als zusätzlichen Übergangswiderstand bei so kurzen Leitungslängen und der bekannten begrenzten Last ist auch kein Problem. Das Grundproblem bei Mehrfachleiste in Mehrfachleiste ist die expotentielle Erweiterung und damit die Gefahr der Überlastung, auch in Anbetracht dessen, dass viele preiswerte Leisten nur bis 2kW oder 2,4kW und nicht bis 3,6kW zugelassen sind... In deinem Fall sehe ich da gar keine Probleme mit der zusätzlichen Mehrfachleiste, wenn die Auswahl passt und man vernünftig arbeitet... Der einzige Unterschied zum Festanschluss ist lediglich eine Steckverbindnung mehr. Leitungswiderstände ect sind in beiden Fällen identisch. Besseren Kontakt und geringere Klemmstellenwiderstände hast Du auch nicht, wenn Du UP-Steckdosen im AP-Gehöuse und NYM verlegst...

Zudem müsstest Du die Mehrfachleiste nicht mal festschrauben und im Kanal verlegen, was weniger Bohrlöscher bedeutet... NYM müsste komplett fest verlegt werden, sprich Nagelschellen, oder AP-Verlegeschellen, Leerrohr ect...

S3N3CA 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 18:14
@RareDevil

Also verstehe ich jetzt richtig, dass du mir trotzdem rätst eine Mehrfachleiste (zb ne kurze 2-Fach mit flex Leitung) in die Steckdose zu stecken und daran dann die 2x 4-Fach Leisten anzustecken?

Es ist wie du unten beschrieben hast ja nicht optimal Leiste in Leiste zu stecken, da die Last sich nicht auf beide Leisten aufteilt wird sondern alles über die eine Leiste/Dose gehängt wird...(und die meisten Leisten keine große Last vertragen)

Klar kann ich flex Leitung verwenden, die Idee hinter der Verwendung mit NYM / Unterputz dosen lag eig. darin, dass man mit einer UP Dose bessere Widerstandswerte hat als mit 0815 AP-Dosen (hab ich jedenfalls noch so in Erinnerung) und da ich keine Wand aufstemmen darf war der Gedanke es AP so zu verlegen wie wenn ich es UP machen würde. Ja das ist schon gewurschtel ich weiß.

Im Prinzip könnte ich auch alle UP Dosen abklemmen, an die Zuleitung Wago Klemmen machen und über die Öffnung eine Holz Verschalung / Box anbringen wo dann 3 Steckdosen eingelassen sind. Der Kern der Frage ist ob eine 3.Dose (also 1 Teilnehmer zusätzlich) bei einer 16A Sicherung noch passt oder ob dies die rausknallen würde.

Und genau darin war ich mir nicht wirklich sicher.

Wenn du aber jetzt rätst es trotzdem über die Mehrfachleiste zu machen, hab ich da kein Problem mit, fände ich auch schöner als irgendwas zu basteln.

RareDevil  04.01.2025, 18:26
@S3N3CA
Der Kern der Frage ist ob eine 3.Dose (also 1 Teilnehmer zusätzlich) bei einer 16A Sicherung noch passt oder ob dies die rausknallen würde.

Die Anzahl der Dosen ist irrelevant. Du kannst 200 Dosen /theoretisch) an eine 16A Sicherung klemmen. Wenn jede mit 10W belastet ist, sind das 2000W und die Sicheurng hält (die Klemmstellen und Leitunhslängen mal nicht berücksichtigt).. Also nein, eine Dose mehr ist irrelevant und nur, wenn Du an jede große Verbraucher hängst, knallt die Sicherung raus. Das geht auch mit 2 Steckdosen statt drei...

Wie gesagt, die Mehrfachleiste entsprechend kaufen, 3x1,5mm² Flexleitung und einen SchuKo-Stecker und vernünftig mit Aderendhülsen alles anschließen ist kein wirklicher Unterschied zu deinem Vorhaben... Auch eine fertige Leiste, die mit 3600W Belastbarkeit angegeben ist, wäre als fertige Leiste absolut problemlos möglich, solange es nicht 5m Leitung sind.. Ich habe versuchsweise 3 Leisten mit 1,5mm² hinter einander geklemmt, da gab es im Kurzschlussschutz bei mir zumindest keine Probleme. Hab ohne Leiste ca 400A Ik an den Steckdosen.. Ist die Installation schon kritisch vom Wert, wären mehrere Leisten ggf dann der Punkt, wo eine Sicherung nicht mwehr zuverlässig auslöst. Auch hatte ich schon billige Leisten, die generell grenzwerzige Werte hatten. Gute Leisten, oder auch selbstgebaute hatten noch nie Probleme, was Schleifenwiderstände angeht... Und bei max 3,6kW Belastbarkeit machen auch die Summe deiner Kleinverbraucher kein Problem... Mein Vorteil ist, dass ich ein Installationsprüfgeröt zu Haue habe und Schleifen messen kann. Das müsstest Du bei Erweiterung der Festinstallation übrigens auch, sonst kann es ohne Messung und bei unbemerkt schlechter Klemmstelle auch hier böse Überraschungen geben.. Da wäre eine fertige Leiste noch sicherer, wie ein Eingriff in die Installation ohne ausreichenden Messungen...

S3N3CA 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 18:57
@RareDevil

Entsprechende Messgeräte für E-Check usw. haben wir im Betrieb würde dass aber eh von einem bekannten Elektriker messen lassen.

Aber super das wir hier jetzt eine Lösung haben.

Ich werde das genauso umsetzen wie du vorschlägst und danke für deine Expertise.

Meine ursprüngliche Frage war halt ne spontane Idee und aus der Laune raus mal bei Gute frage gepostet, dass sich daraus am Ende eine bessere umsetzbare Lösung ergibt finde ich ziemlich nice

RareDevil  04.01.2025, 16:55

Btw...

in Reihe geschaltet / Dose zu Dose

das wäre parallel nicht in Reihe... Solltest Du wissen, wenn Du in dem Bereich wirklich was gelernt hast...

S3N3CA 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 17:12
@RareDevil

jetzt mal nicht kleinlich werden...ja du hast recht das ist parallel. hab die frage in 5 minuten getippt da schleicht sich bestimmt noch der ein oder andere Fehler ein.

Abgesehen von dem unnötigen Kommentar hab ich ja auch geschrieben das ich nicht täglich im Bereich Elektroinstallation unterwegs bin. Oder weißt du noch exakt alles was du vor 15 Jahren gelernt hast? Sicherlich nicht

Ist keine elegante Lösung, aber es funktioniert.


S3N3CA 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 16:35

....naja ich darf die Wand nicht aufreißen (Mietswohnung) und die Steckdosen befinden sich unter dem Schreibtisch. die AP Dosen werden auf einen lackierten Holzrahmen mit Verkleidung (inkl. Luftschlitze) an die Wand geschraubt, somit sieht man nichts davon und alle Kabel sind versteckt. Hab ich in der Frage nicht erwähnt da meiner Meinung nach unwichtig. Wenn du es eleganter machen kannst wäre ich dankbar für einen Vorschlag. ^^

habakuk63  04.01.2025, 17:56
@S3N3CA

Ohne Schlitze stemmen wird es nicht eleganter, aber wenn es nicht offensichtlich ist sollte es auch nicht stören.