Stahlhelm der NVA?

5 Antworten

bei der Remilitarisierung beider deutschen Staaten sind ganz am Anfang für eine kurze Übergangsperiode jeweils auch noch alte Wehrmachtsbestände an Helmen benutzt worden. Die wurden aber jeweils sehr schnell entsorgt, weil man nicht an die Wehrmacht erinnern wollte. Die NVA hatte Helme, die den sowjewtischen Helmen glichen.



Hegemon  29.12.2015, 00:39

"Die NVA hatte Helme, die den sowjewtischen Helmen glichen."

Ist mir neu. Welcher soll das gewesen sein? Der abgeflachte M54 basierte auf Wehrmachtsentwicklungen. Und danach kam der M56.

FreeScotland 
Beitragsersteller
 28.12.2015, 22:59

Von der Bundeswehr weiß ich, daß sie jahrzehntelang nur unifarbene Ausrüstungen hatte, weil die Flecktarnung eine Erfindung der Wehrmacht, oder auch SS war u. die BW sich optisch davon distanzieren wollte.

MarkusJaja  28.12.2015, 23:03
@FreeScotland

Die Helme waren damals ein richtiges Bonner Politikum, weil auch neue Designs um 1955 diesen sehr ähnelten. Soweit ich mich erinnere hat man die Innenfütterung der alten Helme übernommen und äußerlich dem US-/bzw. dann NATO-Standard angepasst. Um 1990 rum wurde dann ein neues Modell eingesetzt, dass eine Mischung beider Varianten ist und in den USA entwickelt wurde.

FreeScotland 
Beitragsersteller
 28.12.2015, 23:15
@MarkusJaja

Interessant, dass dies ein Politikum war, denn das Helmdesign der Wehrmacht war ja auch noch viele Jahre bei der westdeutschen Feuerwehr verbreitet. Auch noch in den späten 70er war der Helm, wenn ich mich nicht irre, bei der Bundeswehr o. Polizei zu Represäntationszwecken verwendet worden, z.B. bei Trauerfeiern der RAF-Opfern.

Hideaway  28.12.2015, 23:17
@FreeScotland

Die Flecktarnung geht auf die Zeit des Ersten Weltkriegs zurück, also eine Entwicklung der Armee in der Kaiserzeit.

Hideaway  28.12.2015, 23:23
@FreeScotland

Von der Bundeswehr weiß ich, daß sie jahrzehntelang nur unifarbene Ausrüstungen hatte

Auch die Großdeutsche Wehrmacht führte ihre Feldzüge in uni durch. In schneereichen Regionen auch mit weißem Überzug. Die Amerikaner in Vietnam waren in ebenfalls einfarbigem Grün unterwegs.

MarkusJaja  28.12.2015, 23:26
@FreeScotland

Bei der Feuerwehr sogar noch in den 80er und 90er Jahren. Ich erinnere mich an einen Grundschulbesuch in den 80ern. Da fragte ich einen der Feuerwehrleute warum die Helme genauso aussehen wie bei den damaligen Soldaten. Er meinte, weil die sich bewährt hätten. Und bei Feuerwehr und Co war das dann offensichtlich auch kein Politikum, zumal es nicht um Soldaten ging.

FreeScotland 
Beitragsersteller
 28.12.2015, 23:37
@Hideaway

Angeblich soll die Waffen SS erst gegen Ende des Krieges Flecktarnung eingeführt haben.

Der M54 Stahlhelm der NVA basierten auf dem M45, der noch während des Zweiten Weltkrieges entwickelt aber nicht mehr eingeführt wurde. Er ist eine Weiterentwicklung und hat unter anderem ein komplett anderes Innenleben.

In der Anfangszeit hatte die KVP, der Vorgänger der NVA, noch Uniformen welche eher den russischen ähnelten. Unter anderem waren die Uniformen in Blau und Erdbraun  Das haben selbst die Russen nicht verstanden und ganz deutlich gefragt warum man den nicht Uniformen in deutscher Tradition nutzt.

Mit der Aufstellung der NVA wurden dann auch wider Uniformen nach deutschem Vorbild genutzt. MAn hat damals propagiert das man darstellen will das diese Uniform nicht nur für Krieg und Faschismus steht sondern auch für den Frieden.

Viele Traditionen der NVA stammten auch aus einer Zeit weit vor dem 2. WK. Eine Menge geht z.B. auf Friedrich Engels zurück der sich sehr intensiv mit dem Militär befasste. Auch der Paradeschritt, oft fälschlicher weise Stechschritt genannt, ist weit älter als gedacht und bei weitem nichts allein preussisches.

Der NVA Stahlhelm ist mit dem Versuchsmuster der Wehrmacht(mod.45) identisch. Bei der Wehrmacht wurde der aufgrund eines Verbotes von AH nicht eingeführt, da er nicht "Deutsch" aussah. Bei der NVA war noch ein  mit dem NVA Stahlhelm gleich aussehender NVA PLASTIKHELM für Wache, Parade usw. in Verwendung!!!

Ja, die Formgebung beruhte tatsächlich auf einem noch von der Wehrmacht entwickelten Helm, dessen Herstellung und Verwendung aber vom GröFaZ verboten wurde. Er war aufgrund seiner Merkmale allen anderen Metallhelmen weltweit bis zum Schluss in seiner Schutzwirkung (nicht aber im Tragekomfort) überlegen. Die Uniformen der Volksarmee wurden bewusst an deutsche Traditionen angelehnt, um einen Kontrapunkt zu den an westlichen, speziell amerikanischen, orientierten Bekleidungsstücken der Bundeswehr zu setzen.


FreeScotland 
Beitragsersteller
 28.12.2015, 23:07

Interessant, die N VA hatte ja auch den preußischen Stechschritt übernommen. Aber der war auch in der Roten Armee zur Tradition geworden.

Hideaway  28.12.2015, 23:14
@FreeScotland

Den gibt es auch noch in anderen Armeen. Aber in der DDR war das sicherlich Bezug auf deutsche Tradition (nicht auf preußische, denn Preußen war militaristisch, im Gegensatz zur friedliebenden DDR.

lesterb42  29.12.2015, 12:31
@Hideaway

Preußen war alles mögliche, nicht nur militärisch (Friedenszeiten 1815 - 1864 und 1871-1914, Kolonialkriege einmal ausgenommen).

Aliha  17.08.2020, 12:17
@Hideaway
 im Gegensatz zur friedliebenden DDR.

Ich hoffe, das war Ironie.

zumindest zu vermuten

weil sich beide sehr ähneln (gleich sind)