Was waren die Sonnenseiten und Schattenseiten des Absolutismus in Frankreich?

3 Antworten

1. Förderte Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur

2. Vertrat expansive und kriegerische Außenpolitik

Letztendlich hat ihn aber das was man eigentlich zu den Sonnenseiten rechnen sollte wortwörtlich den Kopf gekostet. Durch die Förderung der Wirtschaft hat sich das Großbürgertum gebildet, welche nicht länger abgezockt werden wollten und durch ihr Geld nun die Macht erkaufen konnten den König zu stürzen. Durch die Wissenschaft haben die Leute ihn nicht weiter als "von Gott eingesetzt" betrachtet.


Dominicso11 
Beitragsersteller
 06.09.2015, 12:07

Hätte gerade mal eine neue Frage an dich.

Und zwar: Wie wird man Alleinherrscher im Absolutismus?

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Bei den Sonnenseiten und Schattenseiten kommt es auch darauf an, welche gesellschaftlichen Gruppen, Völker und Staaten der Bezugspunkt sind.

Dies ist bei einigen Einfällen zur Frage, die ich angebe, zu beachten.

Sonnenseiten/Vorbildfunktion

  • klare Zuständigkeit an der Spitze des Staates, verhältnismäßig straff geführtes Regierungssystem mit zunehmender Zentralisierung der Staatsgewalt (was auch weniger gute Seiten haben kann)
  • große Macht Frankreichs (Umfang des Staatsgebiets, Bevölkerungszahl, Wirtschaftskraft, Staatseinnahmen, großes und ziemlich gut ausgebildetes und organisiertes stehendes Heer, Flotte, Befestigungsanlagen; Erwerb von Kolonien ]für die einheimische Bevölkerung eher bedenklich])
  • Förderung der Kultur durch Aufträge/Finanzierung und Gründung von Akademien für Bildhauerei, Malerei, Wissenschaften und Architektur; ein Bedürfnis nach Selbstdarstellung in glanzvoller Repräsentation/Prachtentfaltung, einschließlich von Festen mit Musik und Tanz (unter anderem ist das Ballett wichtig), Ausstrahlung der französischen Sprache, Kultur, Mode/Kleidung/Frisuren und Umgangsformen/Zeremonien, was in Paris und am Hof von Versailles geschieht, ist stilbildend und wird an anderen Höfen Europas nachgeahmt
  • Wirtschaftspolitik des Merkantilismus unternimmt Versuche zur Förderung der Wirtschaft (z. B. Gründung von Manufakturen, Ausbau/Verbesserung der Infrastruktur [Straßen, Kanäle, Brücken, Häfen], Gründung von Handelsgesellschaften [allerdings sind diese wenig erfolgreich]
Schattenseiten
  • Abhängigkeit vom Zufall der Geburt: In einer Erbmonarchie der nächste Verwandte nach Erbfolge (wenn vorhanden, der älteste Sohn) Nachfolger als Herrscher und seine Fähigkeiten und sein Charakter beeinflussen die Politik erheblich
  • Macht des Königs ist nicht durch eine schriftliche Verfassung eingeschränkt, Despotismus kann auftreten, Mangel an politischer Mitbestimmung, Fehlen anerkannter Menschen- und Bürgerrechte, durch Lettres de cache (vom König unterzeichnete versiegelte Schreiben) konnten Personen verhaftet und eingesperrt werden
  • Gottesgnadentum als Legitimation
  • römisch-katholische Kirche als Staatskirche, Intoleranz und mangelnde Religionsfreiheit (Edikt von Fontainebleau widerrief am 18. Oktober 1685 die Zusicherungen an die Hugenotten [französische Protestanten], die ihnen das Edikt von Edikt von Nantes am 13. April 1598 gewährt hatte)
  • zunehmend aggressive Außenpolitik (zum Teil mit rechtlich schlechten und fadenscheinigen Begründungen), Expansion und Eroberung als Ziel, eine Reihe von Kriegen, viele Tote, Zerstörungen und Verwüstungen
  • Ständegesellschaft mit Privilegien für Klerus und Adel
  • ungerechtes Steuer- und Abgabensystem (Dritter Stand war hauptsächlich belastet)
  •  Ämterkauf
  • Vernachlässigung der Landwirtschaft durch die Wirtschaftspolitik des Merkantilismus
  • lange Arbeitszeiten und niedrige Löhne der Arbeiter
  • Staatsverschuldung (Ursache dafür waren nicht so sehr kostspielige Hofhaltung und Bauten sondern militärische Ausgaben aufgrund von Kriegen)
  • Hungersnöte und Bevölkerungsrückgang aufgrund von Kriegen mit Druck steigender finanzieller Belastung in Verbindung mit schlechten Ernten und Epidemien