Sozialstruktur der römischen Kaiserzeit?
wir schreiben nächste eine klausur in Geschichte. Und wir haben eine Abbildung bekommen. Die Aufgabe lautet nun: Charakterisieren Sie die Sozialstruktur der römischen Kaiserzeit. Kann mir jemand helfen. Wir haben auch keinen Text bekommen, wo sind hier die Experten, die mir helfen können
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1 Antwort
Das Modell zur Sozialstruktur der römischen Kaiserzeit ist anscheinend an die Darstellung einer Stände-Schichten-Struktur der römischen Gesellschaftsordnung der Prinzipatszeit angelehnt, wie sie zu finden ist bei:
Géza Alföldy, Römische Sozialgeschichte. 4., völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Stuttgart : Steiner, 2011, S. 197 – 217
In einer Bibliothek kann in diesem Buch eine genaue Darstellung nachgelesen werden.
Die Gesellschaft wird in einer Sozialpyramide visualisiert. In der Gesellschaft gibt es eine verhältnismäßig starke Differenzierung (Unterscheidung/feine Abstufung) sowohl vertikal (von oben nach unten) als auch horizontal (von links nach rechts/Nebeneinander von Bereichen).
Die Gesellschaft ist durch ein starkes Gefälle der gesellschaftlichen Lage gekennzeichnet. Im Großen gibt es eine Zweiteilung in Oberschichten (lateinisch: honestiores [die Ehrbareren/Angeseheneren]) und Unterschichten (lateinisch: humiliores [die Niedrigeren/Tieferstehenden]). Die Oberschicht kann vor allem durch eine Gliederung in Stände eingeteilt werden, die sehr viel zahlreichere Unterschicht vor allem durch eine Gliederung in Schichten.
Bei der gesellschaftlichen Stellung gibt es Gruppen, die nach einigen, aber nicht allen Gesichtspunkten hoch angesiedelt sind.
Für die Zugehörigkeit zur Oberschicht gibt es verschiedene Gesichtspunkte, nämlich Reichtum, Machtausübung in Ämtern/Funktionen, gesellschaftliches Ansehen und Zugehörigkeit zu einem als Körperschaft/Statusgruppe organisierten Stand (lateinisch: ordo) mit Vorrechten.
Ganz an der Spitze steht der Kaiser (lateinisch imperator als militärischer Oberbefehshaber) und mit ihm das Kaiserhaus (lateinisch: domus imperatoria [Familie und Hof des Kaisers]).
Danach kommt der Senatorenstand (lateinisch: ordo senatorius), von dem die erwachsenen Männer im Senat mitwirken können und Führungsaufgaben im römischen Reich übernehmen. Unter den Senatoren stehen die Konsulare (Männer, die das Amt eines Konsulat ausgeübt haben, im Ansehen/Rang höher als einfache Senatoren.
Darauf kommt der Ritterstand (lateinisch: ordo equester). Zu ihm gehören wohlhabende Leute. Innerhalb des Ritterstandes kann nach Grad des Reichtums unterschieden werden und danach, ob und welche Ämter in Verwaltung und Militär ausgeübt werden. Manche Angehörige des Ritterstandes kommen nach Reichtum und Einfluß Angehörigen des Senatorenstandes gleich.
Unterhalb von Senatorenstand und Ritterstand, die auf der Ebene des Reiches Eliten sind, gibt es als Stand mit Vorrechten noch den Ratsherrenstand (lateinisch: ordo decurionum) als Elite auf lokaler Ebene.
Die Unterschicht kann horizontal in städtische Unterschicht (lateinisch: plebs urbana) und ländliche Unterschicht (lateinisch: plebs rustica) unterteilt werden. Nach der Rechtsstellung kann jeweils zwischen Freien (lateinisch: ingenui), Freigelassenen (lateinisch: liberti) und Sklaven (lateinisch: servi) unterschieden werden. Innerhalb der Unterschicht gibt es Unterschiede in der finanziellen und wirtschaftlichen Lage, dem Grad der Abhängigkeit und dem Ansehen. Freilassung von Sklaven ist eine verbreitete Praxis. Die gesellschaftliche Lage von Sklaven und Freigelassenen ist nicht in jeder Hinsicht einheitlich. Viele der Sklaven befinden sich in einer tiefstehenden gesellschaftlichen Lage und von den Freigelassenen bringt es nur ein Teil zu Wohlstand. Manche unter den kaiserlichen Freigelassenen und Sklaven ragen andererseits in Bezug auf Einfluß und Reichtum in die gesellschaftliche Lage der Oberschicht hinein.
Die gesellschaftliche Lage ist stark durch Herkunft bestimmt, aber es gibt auch etwas soziale Mobilität und damit gewisse Aufstiegschancen.