Sollten Belastete Straßennamen/Gebäudenamen schneller verändert werden?
Die Kolonial sowie die Nazizeit existieren in Straßennamen weiter.
So gibt es hunderte Straßen, Gebäude etc die Vorbelastet sind und nach Nazis oder Kolonialverbrechende benannt wurden.
Es ist höchste Zeit all jene Namen zu ändern die Verbindungen zu den Zeiten haben.
Als jüngstes Beispiel für eine Verbesserung kann man die Universität Münster nehmen. Die Uni Münster hat den Kolonialverbrechenden Wilhelm II. aus dem Namen der Uni verbannt.
Aber auch gute Nachrichten kamen vom VG Berlin das die Klagen der Anwohner:innen abgewiesen hat. Damit wird die M****-Strasse zu Anton-Wilhelm-Amo-Straße. Anton Wilhelm Amo war der erste Mensch mit Internationaler Geschichte aus dem Kontinent Afrika der an Deutschen Universitäten lehrte.
Doch leider läuft es nicht überall so rund wie in den Beispielen.
Zwar wurde das Bismarck-Zimmer vom Auswärtigen Amt im Berliner Standort gestrichen trotzdem gibt es noch das Bismarck-Zimmer im Auswärtigen Amt in der Stelle in Bonn. Die Streichung des Namen Bismarck ist noch nicht erfolgt.
Ein Nachkommen Bismarcks übte kritik aus und sagte die Änderungen die besonders von Andreas Michaelis ging wäre „Geschichtsfälschung“. Mein Tipp an den Nachkommen wäre setze dich mit Geschichte aus und was Bismarck alles getan hat.
Meine Fragen:
Sollten Belastete Straßennamen/Gebäudenamen schneller verändert werden dürfen?
Sollten die Anwohnenden den Namen ohne Genehmigung ändern können z.B per Petition?
15 Antworten
Ganz ehrlich, mich jucken diese "belasteten" Straßen-und Gebäudenamen null.
Man kann auch Probleme machen, wo keine sind.
Altersarmut, Umweltschutz, Schäden an Schulgebäuden etc.
Das sind echte Probleme um die man sich kümmern muss. Dort sollte Geld hineinfließen, anstatt in die Umbenennung von Straßen oder whatever.
Meine Meinung.
Es ist höchste Zeit all jene Namen zu ändern die Verbindungen zu den Zeiten haben.
Nein. Nicht mehr als blinder Aktionismus.
Ein Nachkommen Bismarcks übte kritik aus und sagte die Änderungen die besonders von Andreas Michaelis ging wäre „Geschichtsfälschung“.
Der Versuch, "dunkle Zeiten" unsichtbar zu machen, kann man durchaus so auffassen - und zur kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte wird ein solches Vorhaben nicht beitragen.
Wenn wir mit unseren heutigen Moralischen Vorstellungen an die Vergangenheit rangehen und uns dransetzen, alles auszulöschen, was nicht da reinpasst, dann gibt es bald keine Vergangenheit mehr vor den 60ern. Und auch ab da wird es nicht wirklich viel mehr, man kann ich ja mal angucken, wie damals so die Asylpolitik war. Ist auch nicht mehr nach den heutigen Vorstellungen.
Am Ende ist es trotzdem noch wichtig zu erwähnen, dass Kolonialismus heutzutage zwar schlimm ist (und dafür sollten wir Frankreich aus der EU streichen, wenn wir schon Straßennamen ändern), man aber nicht jeden damaligen Kolonialisten sofort historisch hinrichten sollte. Weder hat Bismarck nur negative Seiten, noch ist Kolonialismus rein negativ, und das scheint Dir nicht ganz klar zu sein.
Und auch trotz dass ich das schon zwei mal geschrieben habe:
Du vergisst, dass, selbst wenn man die Straßen umbenennt, die Vergangenheit nicht ändern wird. Die Geschichte wird zum Ende hin vielleicht ein wenig anders, aber es wird Leute geben, die wissen, wie es damals war. Vermutlich nur aus Erzählungen, aber auch das ist mehr wert als dieses ausschließen von Fakten.
"Übrigens sitzt im Bundestag die AfD, am besten wir lassen alle im Bundestag aushungern" würde der gleichen Logik folgen. Und da möchte ich tatsächlich nicht zum Mord oder Totschlag aufrufen.
Ich finde auch, dass Hamburg neue Kennzeichen brauch. Da lässt sich ja auch eine Verbindung herstellen.
Haben wir in Deutschland keine anderen Probleme?
Es ist höchste Zeit all jene Namen zu ändern die Verbindungen zu den Zeiten haben.
Nein, sehe ich nicht so.
Diese Namen helfen einen Teil der Geschichte, wenn auch keinen guten, im Kopf zu behalten. Letztens habe ich hier auf der Seite sinngemäß etwas gelesen wie
"Vergessen ist ein Verrat an den Opfern."
Und ich würde sagen, dass das Auslöschen sämtlicher 'Erinnerer', und zwar alltäglicher Erinnerer, die wir jeden Tag sehen, mit denen wir uns jeden Tag, wenn auch nur unterbewusst, auseinandersetzen, nur zum Vergessen beiträgt.
Darüber hinaus hat in aller Regel niemand, der aktiv davon betroffen ist, ein Problem damit und eine Änderung würde nur einen immensen Aufwand mit sich bringen.
Sollten die Anwohnenden den Namen ohne Genehmigung ändern können z.B per Petition?
Keinesfalls. Sonst heißt der Platz vor meinem Fenster alle paar Wochen anders. Ich wäre ja für 'Federer-Djokovic-Nadal Boulevard'.
Ja, gut, aber man kann sich doch darüber seine Gedanken machen. Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen.