Sollte ich doch Hebammen machen?

8 Antworten

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Wenn du abbrichst dann jetzt! Aber suche dir vorher eine Ausbildungsstelle zur Hebamme damit du da abgesichert bist.

Umso früher umso besser - sonst hast du paar Jahre mit einem Beruf verschwendet der dir nicht gefällt.

Zum Beruf Hebamme habe ich gehört, dass es da etwas schwierig wird einen Job zu finden. Meist wird nur eine begrenzte Anzahl an Hebammen in einem Krankhaus eingestellt bzw. gar keine, da dass ja der Arzt bei der Geburtshilfe mit Krankenschwestern macht. Somit müssen die meisten Hebammen auf selbstständiger Basis arbeiten. Von vielen Krankenkassen werden die Kosten für eine Hebamme auch nicht mehr übernommen, so dass der Patient, der dies wünscht meist auf den Kosten selbst sitzen bleibt und sich daher gegen eine Hebamme entscheidet. Hab das allerdings nur mal am Rande mitbekommen und würde mich an deiner Stelle nochmal darüber informieren. Es wurde nur geraten diesen Beruf nicht zu erlernen, da die Zukunftschancen nicht so rosig aussehen. Wenn es aber das ist, was du willst, dann mach es. Es ist bestimmt ein wundervoller Beruf :)


isebise50  11.11.2015, 12:13

Liebe/r JacBer, du irrst leider bzw. eigentlich zum Glück. 

Die Aussichten für Berufseinsteiger auf dem Arbeitsmarkt an Kliniken sind gut. Auch können Hebammen nicht ersetzt werden, denn in Deutschland gibt es die sogenannte Hinzuziehungspflicht, die im Hebammengesetz unter II. ABSCHNITT - Vorbehaltene Tätigkeiten § 4 festgelegt ist:

(1) Zur Leistung von Geburtshilfe sind, abgesehen von Notfällen, außer Ärztinnen und Ärzten nur Personen mit einer Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung "Hebamme" oder "Entbindungspfleger" sowie Dienstleistungserbringer im Sinne des § 1 Abs. 2 berechtigt. Die Ärztin und der Arzt sind verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass bei einer Entbindung eine Hebamme oder ein Entbindungspfleger zugezogen wird.(2) Geburtshilfe im Sinne des Absatzes 1 umfasst Überwachung des Geburtsvorgangs von Beginn der Wehen an, Hilfe bei der Geburt und Überwachung des Wochenbettverlaufs.

Im Jahr 2014 wurden in Deutschland knapp 715 000 Kinder lebend geboren. Die Hausgeburtshilfe liegt in Deutschland bei unter 2 Prozent. Ca. 20 Prozent aller Geburten in Kliniken werden von Freiberuflichen Hebammen betreut.

Als angestellte Hebamme (z.B. im Krankenhaus) wirst du nach Tarif bezahlt. Das Gehalt entspricht dem einer Krankenschwester. Ganz oder neben ihrer Festanstellung freiberufliche arbeitende Hebammen rechnen über die Gebührenverordnung mit den jeweiligen Krankenkassen ab. Für diese Tätigkeit brauchen sie zwingend eine Berufshaftpflichtversicherung. Deren Prämien sind in den letzten Jahren extrem gestiegen, nicht weil Hebammen für mehr Geburtsschäden verantwortlich sind, sondern weil die Kosten für den einzelen Schadensfall sich vervielfacht haben. Deshalb steigen viele Hebammen aus der Freiberuflichkeit oder sogar ganz aus ihrem Beruf aus, denn von seiner Arbeit sollte man schon leben können. Das wiederum führt dazu, dass mittlerweile viele Schwangere keine Hebamme mehr in ihrer Umgebung für die Vorsorge, die Wochenbettbetreuung oder eine außerklinische Geburt finden.

Wo bleibt das durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verbriefte Recht der Schwangeren, ihren Geburtsort frei wählen zu dürfen, wenn es vielleicht bald keine Wahl mehr gibt!

Ein Armutszeugnis für ein reiches, zivilisiertes Land und seine Gesundheitspolitik!

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Die Entscheidung kann dir wohl keiner abnehmen. Du weißt aber schon, dass Hebammen protestieren, wegen des Verdienstes, und weil für freiberufliche Hebammen die Versicherungsbeträge horrend gestiegen sind wegen evtl. Geburtsfehler, so können viele freiberuflichen heutzutage gar keine Geburten mehr anbieten, du musst also Glück haben in einer Klinik unterzukommen.... ? Also die Zukunftsaussichten für Hebammen sind nicht gerade rosig....


Jeder hat ein Grundrecht auf freie Berufswahl - das steht in der deutschen Verfassung. Deshalb hast du immer die Möglichkeit, mit einer Frist von vier Wochen zu kündigen, wenn du die Berufsausbildung aufgeben und/oder den Ausbildungsberuf wechseln willst (§22 Berufsbildungsgesetz). Es genügt, wenn zum Zeitpunkt der Kündigung der ernsthafte Wille zur Berufsaufgabe oder zum Berufswechsel vorliegt.

Deshalb (unabhängig von der Probezeit) bitte erst kündigen, wenn du einen neuen Ausbildungsplatz sicher hast, denn es gibt mehr Bewerber als Ausbildungsplätze an Hebammenschulen und es kann zu Wartezeiten kommen. Bei examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen / Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen kann die Ausbildung auf Antrag um maximal 12 Monate verkürzt werden.

Warum sollte es bei einem Ausbildungswechsel zu Problemen mit deiner Mutter kommen? Du willst deinen Beruf doch wahrscheinlich ein Leben lang ausüben, da ist deiner Mutter doch auch daran gelegen, dass du einen dich erfüllenden Beruf wählst und erlernst.

Alles Gute für dich und viel Erfolg!

Das ist rein deine Entscheidung. Ich würde aber empfehlen die Ausbildung weiter zu machen. Dann hast du eine und kannst immer noch um Satteln;)
Deine Mutter würde es bestimmt verstehen ist ja ein wichtiger Beruf Hebamme.

Lg Steffi