Sollen regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse in der Schule ab Jahrgangsstufe 8 verpflichtend sein?

3 Antworten

Hi,

ich muss zugeben, ich bin da nicht unbefangen - eine regelmäßige, flächendeckende Ersthelferausbildung sollte für eine Industrienation kein Problem darstellen und ist allemal sinnvoll.

Erste Hilfe und lebensrettende Sofortmaßnahmen stellen die ersten und damit wichtigsten Glieder der Rettungskette dar, denn: je besser die Erstversorgung, desto günstiger ist die Prognose für den Patienten.

Je besser die Prognose ist, desto geringer sind die Folgekosten von ärztlicher Behandlung, Rehabilitation und Pflege.

Wenn Ersthelfer flächendeckend ausgebildet werden, wird mehr Erste Hilfe geleistet, da die Hemmschwelle zur Hilfeleistung sinkt - es wird somit mehr und effektiver geholfen.

Eine regelmäßige Wiederholung (z.B. jährlich oder alle zwei Jahre) gewährleistet nicht nur Wissen auf dem aktuellsten Stand, sondern auch Sicherheit in der Anwendung der Maßnahmen durch mehr Übung darin.

Die Schüler fühlen sich medizinischen Notfallsituationen nicht mehr hilflos ausgeliefert, sparen sich für den Führerschein einen separaten EH-Kurs und könnten zudem für einen Schulsanitätsdienst oder ehrenamtliche Tätigkeiten in diesem Bereich motiviert werden.

Zudem würde es eine nicht zu unterschätzende Abwechslung in den theorielastigen und oft lebensfernen Unterricht bringen.

Der Unterrichtsausfall wäre überschaubar - ein normaler EH-Kurs umfasst 9 Unterrichtseinheiten à 45 min, sprich: einen Schultag. Dies wird bei Wander- oder Projekttagen ohne konkreten Nutzen ohne großes Hinterfragen regelmäßig in Kauf genommen.

Die Kosten betragen - wenn die Kurse durch Hilfsorganisationen oder private Anbieter durchgeführt werden - 35 € pro Person, was deutlich unter den Kosten langwieriger medizinischer Behandlungen liegt. Würden Lehrer der Schule selbst ausbilden, könnte sogar noch kostengünstiger ausgebildet werden - neben den Aus- und Fortbildungskosten kämen lediglich Materialkosten und die Abschreibung hinzu.

Die Frage nach der Finanzierung müsste natürlich geklärt werden, ebenso wie die Ausgestaltung im Detail (externe Anbieter, Integration in den Unterricht, Projekttage...).

Insgesamt spricht also kaum etwas gegen eine EH-Ausbildung an den Schulen.

LG

Pro

Natürlich dass man anderen helfen kann

Je mehr Menschen in erster Hilfe ausgebildet sind, umso besser die erstversorgung der Menschen im Lande und umso geringer die Folgeschäden von Unfällen, Verletzungen, Erkrankungen

Steigerung des selbstwertes der Schüler

Für die Schüler: sie müssen für den Führerschein keinen erste Hilfe Kurs mehr machen

Contra

Fällt mir eigentlich keines ein.

Manche haben vielleicht Sorge, dass dadurch wichtiger Unterricht entfällt... Aber jmd mit Herzinfarkt retten zu können ist doch wichtiger als ne Stunde Kunst oder Bio oder so

Vielleicht haben Schüler Sorge, dass sie dann ne Stunde Unterricht mehr hätten...

Vielleicht motzen Leute rum, wer das bezahlen soll (ganzheitlich gedacht, ist der Lehrer, der das unterrichtet, günstiger als die Versorgung von Menschen die z. B. Schwere Hirnschäden haben, weil niemand den Mut/das Wissen hatte sie zu reanimieren u.ä.)

Wäre auch die Frage wie es stattfinden soll. Als Art Projekttag oder jede Woche 1 Stunde? Übernehmen das evtl ehrenamtliche Mitarbeiter von DRK oder so oder macht das ein Lehrer)

Da ich diesen Plan absolut befürworte, fällt mir nichts ein, was wirklich dagegen spricht 🤷🏻 die flächendeckende Ausbildung zum Ersthelfer ist meines Erachtens eine logische Ergänzung des Lehrplan in einem Sozialstaat, indem wir füreinander einstehen und einander helfen (sollten).

Pro:

-Man kann im Notfall erste Hilfe leisten

Contra:

-Dadurch lernt man weniger wichtige sachen oder man hat mehr Stunden

-1 reicht aus also z.b. anfang der 9 oder 10 einmal reicht aus.