Soll man Apfelbäume jedes Jahr schneiden?

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Lupus hat hier schon recht umfänglich geantwortet. Es gibt zu diesem Thema auch gute Fachliteratur aus den verschiedensten Fachverlage (kannst googlen). Wichtig ist zu wissen, je mehr du schneidest, desto mehr erfolgt Neutrieb. Je schärfer bzw- stärker der Rückschnitt, desto stärker der Neutrieb. Bei dem Bild, was du verbal vermittelst, hast du nun jetzt zahlreichen Neutrieb, der aber nicht völlig verbleiben darf, da ansonsten die Krone zu dicht und damit schlecht und damit unzureichend "besonnt" wird. Manche "Experten" schnippeln nun jährlich den Neutrieb zurück und haben bald einen Igel aber kein Fruchtholz und damit keine Äpfel. Deshalb sind die an den Leitästen befindlichen Triebe zum größten Teil zu entfernen (an der Basis) und nur die stehen zu lassen, die der Neuformierung der Krone dienen sollen. Diese sollten im Winkel zur Stammachse etwa 90° stehen oder mehr. Diese Triebe sind dann an der Spitze anzuschneiden, so dass im Folgejahr dort wieder ein Austrieb erfolgen kann. wichtig ist dann, dass immer der Konkurenztrieb entfernt wird. Du kannst dann im dritten Jahr nach dem starken Rückschnitt wieder erste Äpfel haben, vorausgesetzt es hat sich auch Fruchtholz gebildet (an den verbliebenen Trieben).

-- Je nach Ziel der Beschneidung kann vom Frühjahr bis zum Winter geschnitten werden. Schneiden im Herbst fördert das Wachstum und den Neuaustrieb am meisten. Aber auch frostfreie Zeiten im Winter sind durchaus geeignet. Stark wachsende Obstbäume sollten erst im Frühjahr geschnitten werden. Wird im Sommer geschnitten, kann sogar ein neues Austreiben der Äste verhindert werden.

-- Gleich nach der Neupflanzung erfolgt der sogenannte Pflanzschnitt. Dieser ist wichtig, damit der Apfelertrag hoch bleibt und damit das Bäumchen einen gleichmäßigen Kronenaufbau bekommt. Hierzu werden sämtliche „steil aufgerichteten“ Seitenäste entfernt, die mit dem starken Mitteltrieb konkurrieren, denn würde man diese starken Seitenäste stehen lassen, kann sich eine zweigeteilte Krone bilden. Diese besteht oftmals aus zwei Haupttrieben, die instabil sind und viel zu dicht werden. Zum weiteren Schneiden des Baumes sollten zusätzlich sämtliche Triebe (Seiten- und Mitteltriebe) leicht gekürzt werden.

-- Ein weiterer Rückschnitt empfiehlt sich im nächsten Herbst nach der Pflanzung. Dies nennt man den Aufbauschnitt. Eine gute Verzweigung des Baumes soll damit gewährleistet werden. Unverzweigte Triebe und steil nach oben wachsende Seitenzweige sollten gekürzt werden. Somit kann die Bildung der fruchttragenden Äste gefördert werden. Ebenfalls werden jene Triebe entfernt, welche sehr stark nach unten neigen oder zu sehr an andere Triebe reiben.

-- Um die Fruchtbarkeit des Baumes zu erhalten, benötigt er den Erhaltungsschnitt. Der Erhaltungsschnitt wird durchgeführt, wenn die Baumkrone voll ausgebildet ist - im Schnitt nach etwa fünf Jahren. Damit alle Früchte genügend Sonnenlicht bekommen, werden die steil nach oben und ins Kroneninnere wachsende Triebe ausgelichtet. An den starken Verästelungen erkennt man das ältere Fruchtholz, welches nur noch sehr wenig gute Früchte hervorbringt. Diese alten Fruchtzweige sollten zurückgeschnitten werden.

-- Bei älteren Bäumen werden irgendwann die Blüten sehr schwach und das Fruchtholz zu dünn. Jetzt sollte ein Verjüngungsschnitt stattfinden. Ein richtig angewandter Verjüngungsschnitt, kann bei älteren Bäumen oft Wunder bewirken. Hierbei wird die alte Krone stark verkleinert. Am meisten werden die oberen Äste gekürzt. Da die unteren Äste länger bleiben entsteht eine Pyramidenform, welche für eine optimale Sonnenbelichtung sorgt.

Quelle: http://www.gartengemeinschaft.de/obstgarten/apfelbaum-schneiden-apfelbaumschnitt.htm

In der Regel werden Bäume jedes Jahr im Frühling geschnitten, so im Februar/März bevor der Sommer kommt. Im Sommer wachsen Bäume an schnellsten, da sie in der Zeit Photosynthese betreiben. Sie sollten also vor dem Sommer geschnitten werden, damit evtl. entstandene Schäden wieder bis zum Winter heilen können.

Die Äste die nicht tragen , verdorrt oder einfach in die falsche Richtung wachsen können jedes Jahr im Herbst weg geschnitten werden.Die Kraft geht dann in die anderen Äste und er wird es Euch mit einer Prachtblüte und vielen Früchten danken.

Winterschnitt

Durch den Schnitt soll der baumgerechte Aufbau, die Fruchtbarkeit und Gesundheit des Baumes erhalten bleiben. Je stärker (= je mehr) zurückgeschnitten wird, desto stärker wird der Frühjahrsaustrieb und umgekehrt. Bei einem Baum mit starker Wuchskraft sollte ein Sommerschnitt vorhergehen. Ein später Winterschnitt schwächt den Trieb, ein früher stärkt ihn. Triebe wachsen um so mehr, je steiler sie stehen und je höher sie sind, d.h. in der Kronenspitze sind die Triebkräfte am größten. Das muss bei dem Schnitt der Saftwaage bedacht werden. Die Saftwaage ist dann ereicht, wenn alle Leittriebe dieselbe Höhe haben, sie werden dann auch gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt. Durch das Gewicht des Obstes werden die Tragäste nach unten gezogen, was die Qualität und Menge der zukünftigen Ernte mindert. Man wählt dann einen in die richtige Richtung nach oben stehenden Zweig als Führung und schneidet den Leitast bis auf den gewählten Zweig zurück. Der mittlere Leitast (Stamm) muss immer etwas höher sein, so dass ein gleichschenkliges Dreieck aus allen Ästen gebildet wird, dessen Spitze der Mittelast bildet (Pyramidenkrone). Um bei Bäumen mit starker Wuchskraft den Wuchstrieb nicht allzu stark durch Schneiden anzuregen, kann man statt des Schneidens Triebe (Ständer) waagerecht stellen. Deren Wuchsgeschwindigkeit wird dadurch gebrochen. Sie bilden im nächsten Jahr Fruchtholz aus. Überhaupt kann man einen Teil der günstig stehenden Ständer belassen. Sie bilden im nächsten Jahr Blütenknospen und Früchte aus, wodurch der Zweig sich von selbst umbiegt und auch im nächsten und übernächsten Jahr viele Blüten hervorbringt. Dann lässt die Fruchtbarkeit nach und es bildet sich an der höchsten Stelle ein neuer Ersatztrieb. Bis dahin wird dann der alte Trieb abgeschnitten. Bei Bäumen mit geringer Wuchskraft kann auch bis in das ältere Holz zurückgeschnitten werden. Manchmal empfiehlt es sich, ganze starke Äste herauszunehmen, statt die Zweige einzeln zu beschneiden. Über 40 % der Zweige sollten beim Winterschnitt nicht entfernt werden. Niemals unter -5° schneiden.

Viel informatives findest du hier:

http://www.bio-gaertner.de/Obstbaeume-Obstbaumschnitt