Sind Wanderwege in beide Richtungen gekennzeichnet?

2 Antworten

Der Jakobsweg führt ja bekanntlich von verschiedenen Orten nach Santiago de Compostela. Man geht ihn also normalerweise in eine Richtung. Allerdings war es immer schon so, dass Pilger, die dorthin gingen, auch wieder zurückfinden mussten. Eine Markierung in die entgegengesetzte Richtung ergibt also durchaus Sinn, oder?

Nun hast du bestimmt schonmal die Markierungen für den Jakobsweg gesehen. An Straßenlaternen zum Beispiel sieht man oft die stilisierten Jakobsmuscheln, gelbe Linien auf blauem Hintergrund (kann aber variieren). Normal sind die so am Wegrand angebracht, dass man sie aus vielen Richtungen sehen kann. Also auch aus dem Gegenverkehr. Man kann übrigens meistens an den Muscheln auch die Richtung ablesen: Der Punkt, an dem die Linien sich treffen, zeigt zum Ziel des Jakobswegs. Wenn du entgegengesetzt läufst, wählst du also die Richtung, in die das "runde" Ende der Muschel weist.

Oft liegen Jakobswege sowieso an beliebten Wandertouren. Bei mir zu Hause auf der schwäbischen Alb überschneiden sie sich fast immer mit irgendwelchen Panoramawanderungen. Dementsprechend viele Schilder sieht man auf den Touren und kann sich daran gut orientieren.

Nichtsdestotrotz hilft es sicherlich auch bei der Orientierung, sich ab und zu mal umzudrehen. Ich kenne das vom Bergsteigen, wo die Markierungsmöglichkeiten nicht immer optimal sind. Oft werden Markierungen für den Aufstieg angebracht, die aber für Absteigende hinter Felsblöcken o.ä. verborgen sind.

Und dann solltest du für die Wanderung vorher auch gut die Karte studieren. Du solltest wichtige Orte kennen, an denen du vorbeiläufst und dich grob an den Himmelsrichtungen (bspw. Sonnenstand) orientieren können. Wenn du einen Jakobsweg in die verkehrte Richtung laufen willst und stundenlang nach Südwesten läufst, sollte dein Instinkt dir sagen, dass irgendwas faul ist.

Alle Jakobswege werden nur in Richtung Santiago de Compostela gekennzeichnet. Nicht Retour - wohin auch?