Sind fantasiefreunde ein Anzeichen von schizophrenie?
Heyo, also ich habe grade Psychologie. Wir haben grade über Schizophrenie geredet, dann meinte mein tutor das, wenn man mit einer fiktiven(nicht realen) Person redet und eine Außenstehende Person das sieht, denkt man „meist“ automatisch das die person verrückt ist. Da musste ich an Fantasiefreunde denken, was würdet ihr sagen, sind fantasierende ein Anzeichen an Schizophrenie sind?
4 Antworten
Es gibt einen ganz einfachen Wendepunkt, den man als unterscheidungskritwrium heranzieht und einen wunderbar komplizierten Namen hat: ich-dyston vs ich-synton. Nutzt man oft auch im Kontext von Zwangsstörungen.
Ich-dyston heisst, dass ich etwas mache, von dem ich eigentlich weiß, dass es Quatsch ist. Häufig wissen fantasierende Kinder oder auch Menschen in Selbstgesprächen, dass es nicht „echt“ ist, sondern eine kleine Traumwelt.
ich-synton heisst, dass sich echt und Fantasie nicht mehr unterscheiden lassen. Das ist bei der Schizophrenie der Fall: Betroffene erleben die Fantasie als tatsächlich real und können deshalb echt und unecht nicht mehr unterscheiden. Und daran wird auch klar: ich-syntone Problematiken sind deutlich schwerer zu behandeln.
Schriftsteller leben ziemlich häufig mit "imaginären Freunden", stell Dir die Rowling vor als sie an der Harry-Potter-Serie gearbeitet hat, die lebte in dieser Zeit vermutlich mehr in ihrer Phantasiewelt als in der realen. Auch jemand der draußen unterwegs ist kann in dieser Zeit in Gedanken in seiner Phantasiewelt hängen und gerade irgendwelche Szenarien mit irgendwelchen Figuren durchspielen, die dann vielleicht irgendwann ihren Weg aufs Papier finden. Was soll man sonst großartig tun wenn man spazieren geht oder auf dem Weg zum Einkaufen ist, als nachdenken. Handy lenkt mehr ab, weil man dafür auch die Augen braucht, da läuft man eher irgendwann gegen einen Ampelmast.
Schizophrene und kleine Kinder halten ihre imaginären Freunde für real, alle normalen Erwachsenen nicht, das ist der einzige Unterschied.
Nein. Schizophrenie ist nur eine Möglichkeit.
Viele traumatisierte Menschen haben imaginäre Freunde weil sie realen Menschen nicht mehr trauen können.
Schizophrenie müssen sie dafür aber nicht haben. Man ist auch nicht zwingend verrückt nur weil man traumatisiert ist. Man hat die imaginären Freunde ja nicht grundlos. Sie schützen im Grunde vorm Verrücktwerden...
warehouse14
Wenn man kein Kind im entsprechenden Alter ist, fällt es jedenfalls unter Halluzinationen und so ist es ein potentielles Symptom für Schizophrenie.
Weil ein Kind in einer vollkommen anderen Entwicklungsstufe steckt. Eine riesige Fantasie im positiven Rahmen sind im Alter bis zum Schuleintritt Zeichen einer gesunden Entwicklung. Auch ist es gesund, wenn es damit dann langsam abnimmt und man als Erwachsener in der Realität steht.
Wenn man als Kind aber nicht viele bis keine Freunde hatte und nur ein Fantasiefreund, dass bis ins erwachsenen Alter, dann würde ich mich eher ungern von dem „Freunde“ trennen
Das ist offensichtlich nicht gesund, aber nicht zwingend Symptom einer Schizophrenie.
Aber was is da der Ausschlag gebende Punkt, dass es als Kind ein Freund, aber als Erwachsener eine Krankheit is?