sind bakterien lebewesen?

10 Antworten

Hi WillowHexe,

Bakterien benötigen kein Herz: Ein Herz dient dem Zweck, Flüssigkeit (wie z.B. Blut) in einem Kreislaufsystem voranzutreiben. Ein Kreislaufsystem benötigen aber nur große, vielzellige Lebewesen, die ein geringes Oberfläche-Volumen-Verhältnis besitzen, durch das sie nicht effizient genug Nährstoffe in die Zellen importieren bzw. Abfälle aus den Zellen exportieren können.

Zellen müssen von einem wässrigen Milieu umgeben sein, damit Diffusion gelöster Stoffe sowie erleichterter und aktiver Transport in die Zelle und aus der Zelle heraus funktionieren kann, und Bakterien sind klein genug, um dem umgebenden wässrigen Medium eine relativ große Zelloberfläche zu bieten, durch die der Stoffaustausch erfolgen kann.

Je kleiner das Volumen ist, desto größer wird relativ zu ihr die Oberfläche und andersherum, da die Oberfläche mit der zweiten Potenz wächst, das Volumen aber in der dritten. Ein Beispiel:

Du hast eine hypothetische Zelle von 2 mm Größe: Dann ist die Oberfläche 2 mm * 2mm = 4mm² , das Volumen ist 2mm * 2mm * 2mm = 8 mm³ , das Oberflächen-Volumenverhältnis demnach 4 / 8 = 0,5

Bei einer Zelle von 3 mm Größe beträgt die Oberfläche 3mm * 3mm = 9 mm², das Volumen aber bereits 3mm * 3mm * 3mm = 27mm³ und das Oberfläche-Volumen-Verhältnis 9:27 = 0,33

Bei 4 mm wäre das Verhältnis schon bei 0,25 und bei 5 mm bei 0,2

Wie du siehts nimmt das Verhältnis mit zunehmender Zellgröße immer weiter ab, das bedeutet, es steht eine immer kleinere Oberfläche zum Stoffaustausch zur Verfügung, um ein immer größer werdendes Volumen zu versorgen.

Bei großen Vielzellern kann die Strecke zwischen äußerem Medium um dem Inneren des Körpers nicht mehr durch Diffusion überbrückt werden, da die Diffusionsgeschwindigkeit bei doppelter Strecke viermal so lange dauert. Angenommen, die Diffusion über eine Strecke von 1mm würde eine Sekunde dauern, dann wären es bei 2mm schon 4s, bei 3mm 9s. Es würde viel zu lange dauern um den Nährstoffbedarf aller Zellen auf diese Weise zu decken.

Deshalb bedienen sich die vielzelligen Tiere eines Kreislaufsystems, das Flüssigkeit (Blut, Hämolymphe etc.) in alle Bereiche des Körpers transportiert. Dafür ist aber die Aktivität einer Pumpe erforderlich - eben unser Herz.

Bei den anderen Organen verhält es sich ähnlich - Bakterien brauchen keine Nieren, da sie Stoffwechselabfälle direkt über ihre große Oberfläche an die Umgebung abgeben können. Im Wasser gelöster Sauerstoff kan ebenfalls über ihre Zelloberfläche in die Zelle gelangen (falls das Bakterium aerob ist, also Sauerstoff für die Zellatmung benötigt), daher brauchen sie keine Lungen. Magen und Darm sind ebenfalls überflüssig, da Bakterien nur kleine Moleküle oder kleinste Partikel in die Zelle aufnehmen - und keine Butterbrote, die erst in die kleinsten Bestandteile zerlegt werden müssen...

Außerdem: Alle Organe der vielzelligen Tiere bestehen aus Geweben, welche wiederum aus vielen Zellen bestehen - wie soll also ein Einzeller, wie das Bakterium - vielzellige Organe besizen?

MfG

Natürlich sind sie Lebewesen. Sogar Pflanzen sind Lebewesen, z.B. im Vergleich zu einem Stein. Manche machen uns krank, weil sie wie Parasiten leben. Dabei ist es für sie nicht relevant uns Schaden zuzufügen, sondern von uns mitzuleben, was sich aber negativ z.B. in Folge von Krankheiten auswirkt.


Schuhu  20.08.2012, 19:11

Wobei die meisten Bakterien den Menschen nicht krank machen.

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Bakterien sind Lebewesen. Ein Herz und Organe haben sie allerdings nicht. Sie gehören zu den Einzellern, haben eine relativ feste Zellwand, eine Zellmembran, Zellplasma und manche haben auch eine Geißel, mit der sie sich fortbewegen. Sie haben einen eigenen Stoffwechsel und Pflanzen sich durch Zellteilung fort.
Es gibt gute und schlechte Bakterien. Zum Beispiel hast du Überalle auf der Haut Bakterien, die dich vor Pilzen und eben allgemein Fremdkörpern schützen.
Wenn bestimmte Bakterien (in zu großer Zahl) in unserem Körper sind, muss der Körper sie "vertreiben". Beispielsweise gibt es sogenannte "Fresszellen" aus dem Blut, die die Bakterien verdauen können. Manchmal reagiert der Körper auch, in dem er die Bakterien verbrennt. Dann haben wir Fieber.
Eigentlich ist der Körper sehr gut gegen "böse Bakterien" geschützt. Wenn dann allerdings doch welche in den Körper eindringen, musss dieser sie halt bekämpfen.
Hoffe, ich konnte helfen.

Ja, Bakterien sind Lebewesen. Ausschlaggebend dafür, dass etwas als Lebewesen gilt, ist in der Biologie nicht, ob es ein Herz etc. hat, sondern, ob es zu Fortpflanzung, Stoffwechsel & Evolution fähig ist - und das sind Bakterien durchaus.

Ja, Bakterien gehören zu den Lebewesen, welche sich durch Teilung vermehren und sind einzellige Lebewesen. Sie weisen alle Kennzeichen von Lebewesen auf, wie Stoffwechsel, Reizbarkeit, Vermehrung, Bewegung usw. .

Per Definition handelt es sich dabei um Lebensformen, deren zelluläre Organisation ohne einen Zellkern auskommt, d.h., das Erbgut liegt im Cytoplasma vor. Höhere Lebewesen sind gekennzeichnet durch das Vorhandensein eines Zellkerns in ihren Zellen. In diesen Kernen liegt die gesamte Erbinformation in Form von Chromosomen vor. . Anders als bei "normalen Einzellern" liegt die DNA bei Bakterien nicht in Chromosomen in einem abgeschlossenen Zellkern, sondern die DNA schwimmt als "Plasmid-Ringe" frei im Zellplasma.