Schlagzeug : Welches Holz für welchen Sound?

2 Antworten

Er kennt sich damit aus und baut auch auf Wunsch mit speziellen Hölzern:

http://www.richterdrums.de/

Ich persönlich finde Blackcherry und Nussbaum klanglich durch die Wärme am schönsten, Bobinga ist aber auch nicht schlecht, wobei die Verwendung von Tropenhölzern ja eigentlich moralisch fragwürdig ist.

hallo, die Frage nach dem Holz ist eher die Frage nach dem geeigneten Material: Gut geeignet für Schlagzeuge sind Harthölzer wie Ahorn, Buche, Birke, Bubinga, Eiche, etc. Klanglich ist weniger die Holzsorte, als die Bauweise für den Gesamtsound verantwortlich. Durch die Konstruktion der Kessel kann der Grundton bestimmt werden, und die Maße des Kessels bestimmen den Grundcharakter (kleiner, flacher Kessel, oder tiefer, großer...) Generell kann man mit geeignetem Holz jeglichen Sound realisieren, denn die Holzsorte selber macht nur einen sehr geringen Anteil des Klangs.

Heraushören kann man, wenn, nur die Extreme: Pappel/Linde klingen deutlich tumber als ein Hartholzkessel aus Birke oder Ahorn. Der Masseunterschied zwischen Buche und Ahorn ist relativ deutlich (ca. 10-20%), klanglich relevanter ist aber, ob die kessel dünn oder dick sind, und ob dünne oder dicke Lagen Holz verarbeitet wurden, was z.B. Buche-Kessel mit ihren bis zu vier mal dickeren Furnieren deutlich voller klingen lässt als Ahornkessel mit 0,5mm dünnen Holzlagen. Das ist, was ich mit der Konstruktion meine...

Bubinga ist klanglich etwa bei Walnuss und Buche einzuordnen, also etwas tieferer Grundton, was einen etwas volumnöseren Sound macht. Hölzer wie Zwetschge eignen sich auch gut, sind aber, weil die Bäume nicht sehr dick werden, nur für Fassbauweise interessant.

Aus ökologischen Gesichtspunkten ist zu empfehlen, das Holz der Region zu benutzen, was in Asien Birke, USA HardMaple (Ahorn) und in Europa erwähnte Buche ist. Wobei Birke aus Asien selten zertifiziert ist, die finden es kurios, warum man die gigantischen sibirischen Wälder aufforsten sollte, das ist wie wenn man Wasser in den Ozean zurück giesst... (also, in Augen der Asiaten...) -die meiste Birke stammt aus Raubbau der sibirischen Wälder. Ikea lässt grüßen.

Der Erfolg von Birke ist übrigens, dass dieses Holz dem beliebten Ahorn sehr ähnlich sieht, ein fertiger Birkekessel ist kaum von einem Ahorn zu unterscheiden, selbst Fachleute fallen da schon mal drauf rein, vor allem, wenn das Holz gefärbt ist. Ahorn wurde durch die amerikanischen Marken berühmt, dabei wurden die ersten Schlagzeuge von deutschen Schlagzeugbauern aus Buche gebaut, Herr Gretsch und Herr Ludwig sind deutsche Auswanderer gewesen.

...soviel zur Geschichte. Aus marketingtechnischer Sicht versucht jedes Land, seine Holzsorte als das ultimative Material hinzustellen, was besonders den Amis gut gelungen ist; Sonor, weltweit berühmt für seine grandiosen Buchekessel, hatte jahrzehntelang nur Ahorn und Birke gebaut, unter dem Diktat der Masse. Um sich von anderen Marken wiederum abzusetzen, werden dann weitere Hölzer beworben, aber hier würde ich eher nach dem Aussehen als nach dem Ruf der Hölzer urteilen. Ein Bubinga-Set sieht klasse aus, keine Frage. Bei zwei identisch klingenden Snare Drums werden alle Drummer der Snare mit dem schönen Holzfurnier den edleren Klang attestieren ggü. dem gleichen, deckend lackierten Kessel. Der Drummer hört halt mit dem Auge, das war schon immer so...