Sagt man es belebt mich wieder oder wiederbelebt mich?

FogelVreii fragt:

Sagt man es belebt mich wieder oder wiederbelebt mich?

Man sagt im richtigen Leben weder das eine noch das andere, schon gar nicht in der Gegenwart. Im richtigen Leben gibt es solche Arten der Verwendung, siehe diese Quelle:

Beispiele:

[1] Die Ärzte konnten den Patienten wiederbeleben.

[2] Alte Traditionen auf dem Dorf sollen wiederbelebt werden.

Aber im poetischen Leben kann man "wiederbeleben" auch bildhaft verwenden, also metaphorisch, als Metapher, als bildhaften Vergleich. Ein Beispiel von mir:

Ich war völlig weggetreten. Aber der Cognac, den Onkel Kasimir mir einflößte, hatte mich rasch wiederbelebt.

Wenn man sich aber blamieren und verständnisloses Schulterzucken ernten möchte, kann man auch poetisch schwärmen:

"Der Gedanke an dich belebt mich wieder." Er muntert mich also auf aus meiner Niedergeschlagenheit.

Auf keinen Fall aber sollte man vermelden: "Der Gedanke an dich wiederbelebt mich."

Denn da der Satz in der Gegenwart steht, passiert die Wiederbelebung ja gerade in dem Moment des Schreibens - man schreibt also und wacht gleichzeitig von den Toten auf. Das ist technisch Unsinn und auch metaphorisch sehr gewagt bis lächerlich.

Besser wirkt der Satz - wenn schon - in der vollendeten Gegenwart, im Perfekt:

Als ich in meiner schweren Stunde so niedergeschlagen war, hat der Gedanke an dich (oder hat dein Anruf, dein Geschenk) mich rasch wiederbelebt.

Hier greift die Metapher, die bildhafte Anlehnung an die Herz-Massage, so halbwegs - kaum aber im Präsens, in der Gegenwart.

Gruß aus Berlin, Gerd

Das man nicht sagen, denn dazu muss man tot sein.

Eine weitere Variante ist natürlich noch: Die Straße ist wieder sehr belebt.

Beides ist möglich - je nach Kontext.