Regeln bei Christen (Evangelisch)?

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Nein, im Christentum gibt es keine Regeln, die reine Äußerlichkeiten betreffen. Jesus hat immer gegen diese formellen äußeren Zeichen gewettert und hat die innere Einstellung in den Vordergrund gestellt. Das war sein Hauptkonflinktpunkt mit den Pharisäern.

Die Speiseverbote und das Beschneidungsgebit wurden im NT explizit aufgehoben. Kleidungsvorschriften gab es sowieso nie (ausser der jüdischen Vorschrift, man solle nicht verschiedene Materialen miteinander verweben, aber das hat mit der Art, wie man sich kleidet, nichts zu tun).


Zicke52  02.12.2016, 09:36

Danke für den Stern!

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Natürlich hatten wir Regeln und diese waren teilweise ähnliche der Regeln der Muslime, da aber aus diesen Regeln heraus Kreuzüge geführt wurden und andere schlimme Dinge begangen wurden, hinterfragten wir diese Regeln und legten viele ab.

Allerdings Dinge wie Sonntags ist Ruhetag, war auch mal eine Regel. Ja, die Regel mit dem Beten kommt daher, dass Jesus meinte, das du niemanden zeigen sollst wie religiös du bist. 


Zicke52  30.11.2016, 14:04

@Gilgaesch: Soso,  in der Bibel (NT) standen Regeln, die zu den Kreuzzügen führten? Welche denn?

Und wenn, stünden sie immer noch drin, denn die Bibel in der heutigen Form war lange vor den Kreuzzügen fertiggestellt.

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Als Christ empfiehlt es sich sein Leben nach Jesus auszurichten, man soll ihm nachfolgen!

richtig Regeln würde ich sie nicht nennen auch bei den 10 Geboten, es sind halt Gebote keine Regeln, keine Gesetze. Jesus, als Gottes Sohn, sagt dir in der Bibel wie du dein Leben am besten Leben kannst, sollst. zum Beispiel: Liebe deinen Nächsten!

Im Fall der Sünde würde ich sagen , alles was in der Bibel , was gegen Jesus willen ist, wird wohl eine Sünde sein. Ebenso sowas wie Selbstmord zubegehen, stehlen etc.

Aber das mit der Sünde ist im Christentum ja eine ich nenne es mal schöne Sache.

Jesus ist für uns ans Kreuz gegannen und hat alle Sünden mit sich ans Kreuz genommen, alle die existierten und jemals existieren werden.

soll jetzt aber auch nicht heißten, du kannst machen was du willst... richte dein Leben nach Jesus aus und beherzige JOY also erst Jesus dann die "others" also die anderen und dann "yourself" also dich selbst.

LG

Hallo, in der Bibel stehen schon ein Paar mehr Regeln als nur die 10 Gebote. Irgendwann fingen wir an diese Regeln zu hinterfragen. Die Bibel ist ja schon sehr Alt und vieles ist eine Auslegungssache. 

Mit der Zeit haben wir erkannt das wir Christen sein können ohne streng nach der Bibel zu leben. Wichtig ist nur der Glaube und manche Menschen glauben gar nicht.

Wir haben gelernt das Toleranz wichtiger ist als nach der Bibel zu Leben.

Vor allem das alte Testament ist voll von Regelungen, auch, was die Kleidungsvorschriften angeht (zb: Keine Gewänder, in denen zwei verschiedene Stoffe zusammengewebt wurden), Speisevorschriften (zb Kein Schwein, keine Milch(-produkte) zusammen mit Fleisch,...), dem Ruhetag (Sabbat),...

Jesus hat einerseits zwar gesagt, dass er dieses Gesetz nicht aufheben will, andererseits jedoch auch betont, dass er gekommen ist, um den Sinn hinter diesen Einzelvorschriften wieder zu betonen. Es soll also nicht darum gehen, am Sabatt die Schritte zu zählen und peinlich genau darauf zu achten, kein Feuer zu machen, sondern darum, zumindest einen Tag in der Woche nicht der Arbeit (=den "weltlichen Bedürfnissen") sondern dem Gebet zu widmen.

Ähnlich ist es mit anderen Vorschriften wie zb dem "abschließen der Tür" - es geht nicht darum, dass man nur beten kann wenn die Tür zu ist, sondern dass ein Gebet privat und intim sein darf und soll (obwohl jesus selbst AUCH in der Öffentlichkeit gebetet hat - aber halt nicht aussschließlich).

Um noch ein letztes Beispiel aus den angesprochenen 10 Geboten zu nehmen: Es gibt ja das (ich glaube) 6. Gebot: Du sollst nicht ehebrechen.
Auch hier hat Jesus betont, dass es nicht (nur) um den Akt an sich geht, sondern um die Geisteshaltung. Das heißt: Wenn ich den ganzen Tag fremden Weibern hinterherlaufe, aber zu hässlich bin, um eine abzukriegen, brauch ich mich nicht damit brüsten, dass ich kein Ehebrecher bin. Richtiger und wichtiger wäre, meiner Frau auch im Gedanken treu zu sein.

Zusammengefasst wird dieser Ansatz in: "Liebe Gott mit all Deiner Kraft, liebe Deinen Nächsten wie (auch) Dich selbst".
Das Problem dabei: So eine Geisteshaltung kann man nie kontrollieren, weder bei sich selbst (ich kann nicht sicher sein, ob ich wirklich "mit ganzer Kraft" liebe), und erst recht nicht als religiöse Autorität.

Aus diesem Grund haben sich in der Kirche wieder Regeln gebildet, zb  der regelmäßige Gottesdienst, die Beichte, Freitags kein Fleisch etc. Ich vermute, dass schon die Regeln des Alten Testaments daher stammen: Der Mensch sucht halt irgendwie Regeln, Rituale, irgendwas,, an dem er sich festhalten kann.

Luther hat viele dieser neuen Regeln hinterfragt und für sich und seine Gemeinschaft(en) festgelegt, dass eine Regel nur dann verbindlich sein kann, wenn sie aus der Bibel abgeleitet werden kann.

Da es aber keine zentrale evangelische Autorität gibt, kann man auch nicht pauschal sagen, welche Regeln verbindlich sein sollen. Sex vor der Ehe beispielsweise würden wohl die meisten Gemeinschaften als "Ehebruch" werten, aber der freie Christenmensch kann eben auch entscheiden, dass die Liebe zwischen den beiden wichtiger ist als das "Ritual" der Eheschließung.