Problem mit Frauenbild?
Hi,
ich bin ja eine Frau und gerade in einer sehr Männer-dominierten Welt unterwegs. Ich mag das alles irgendwie gar nicht mehr. Habe mir angewöhnt, mich unweiblich zu verhalten. Z.B. Chaos im Rucksack zu haben, nicht immer geschnittene Fingernägel, manchmal zu spät zu kommen…was denkt ihr? Ich hasse es, diese Sonderrolle dadurch zu haben. Plus, ich habe ADHS…nervig…
7 Antworten
Kenne ich von damals. Bist Du Single und hetero, hübsch, aber eher ein Tomboy, läufst Du Gefahr, als Freiwild gesehen zu werden. Bei einigen wirst Du als Kumpel akzeptiert. Bist Du Single, hetero und ziehst Dich sehr weiblich an (nicht zu raten) , dann wirst Du als eine Art Cheerleader gesehen. Wenn Du Deine Intelligenz, Expertise unter Beweis stellen willst, dann musst Du unbedingt in Deiner Mitte bleiben. Sachlich, pünktlich, gepflegt, korrekt. Ich weiß, wie einige der Männer über ihre Frauen reden, und wie sich einige Schmuddel-Pornos anschauen. Das darf Dich niemals beeindrucken, oder die Hoffnung auf einen korrekten Mann verlieren lassen. Verlasse in solchem Situationen den Pausenraum, und bleibe sachlich, freundlich.
Ein gutes, kollegiales Verhältnis zwischen Mann und Frau ist möglich. Männer haben den Vorteil, sachlich zu sein. Es gibt keine Stutenbissigkeiten, und keinen Hühnetstall.
Sie können auch Schwein sein. (In dem.Fall hat die Mutter wohl nicht so gut erzogen).
Es ist dein Leben und deine Entscheidung wie du dich verhältst - ebenfalls ob du dich männlich verhältst oder nicht. Wenn du viel mit Männern zusammen hängst ändert das nichts daran. Du wirst nicht mehr überall mitmachen aber wen stört das ?
Ka - Zeug machen halt. Rausgehen sich treffen. zocken. Was die Jugendlichen halt so machen an einem Tag.
Ist letztendlich egal. Wenn du dich weiblicher verhalten willst, dann mach das. Was haben die Anderen damit zu tun?
Menschen mit ADHS haben oft eine sehr stark ausgeprägte Empathie verbunden mit einem starken Gerechtigkeitsbedürfnis. Sie neigen dazu aus festen Strukturen auszubrechen, wenn sie diese als moralisch falsch einstufen und sind oft Rebellen. Deshalb ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass du die Nase voll hast von patriarchalen Strukturen und aus diesem System ausbrechen willst. Das ist eine gute Sache, deine "Sonderrolle" muss dir nicht unangenehm sein, du hast viele Mitstreiter*innen. Sei, wer du sein willst und zeig das nach außen. Sei auch mal laut und unbequem. Wir brauchen mehr Frauen wie dich. :)
Kenne ich zu gut. Irgendwann würde es auch mir zu viel und habe einfach kaum noch geantwortet. Oder sehr kurze und nicht 'potimale" Antworten gegeben.
Chaos im Rucksack zu haben, nicht immer geschnittene Fingernägel, manchmal zu spät zu kommen…
Dies sind männliche Eigenschaften? Das glaube ich nicht. Sehe ich mir das Innere meines Rucksacks an und das der Handtasche meiner Frau, so stelle ich fest, dass das Chaos nicht auf meiner Seite ist, sondern auf ihrer. Meine Fingernägel sind immer geschnitten, da ich Klavier spiele. Dagegen kenne ich sehr viele Frauen mit langen Fingernägeln. Und was das Zuspätkommen angeht, so beobachte ich unter meinen Angestellten, dass da ebenfalls die weiblichen Mitarbeiter in der Mehrheit sind.
Die Tatsache, dass (nicht, wie du schreibst die Welt an sich) einige Bereiche des täglichen Lebens nach wie vor männerdominiert sind, ist eine Sache, die leider noch zutrifft, ja. Aber dein Geschlechterbild ist vollkommen durcheinander, sowohl auf deinen Blick auf Frauen, wie auch auf Männer bezogen. Das müsste zuerst behoben werden, danach erst wäre eine sachliche Bewertung deinerseits möglich.
lg up
Wobei überall mitmachen