Probearbeit um Lehrstelle zu bekommen?

11 Antworten

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Doch, das ist ziemlich gängig.

bei Deinem Mechatroniker-Beispiel ist es ja auch sinnig:

Wie schön ist es denn, wenn ich erst bei Beginn der lehre feststelle, dass derjenige nicht mal weiss,w as ein Schraubendreher ist, geschweige denn, wie rum man den hält?

Und bei einem netten Hinweis drauf dann gleich das Bocken anfängt?

Also: Probearbeit ist sowohl bei absoluten Neulingen als auch Leuten mit "Vorbildung" normal.

Man muss allerdings, da geb ich Dir schon recht, ein bissl schauen.. wenn man wirklich den Eindruck hat, da geht´s nur um ne kostenlose Zusatzkraft, dann nach was anderem gucken.

Aber eben nicht generell probearbeiten rigoros ablehnen.

Wir haben früher sowohl in Küche als auch Büro unsere "Jungs" immer mal nen Tag, nur ein paar Stunden probearbeiten lassen.

Aber wirklich nur (je nac h Vorwissen) Zuarbeit, Mitgehen, ein paar Stunden.

Und wenn sie auch kein Geld dafür kriegten, dann aber doch- egal welcher bereich- ein vollständiges Essen in Ruhe, Wasser/Kaffee/Tee.. und ein "wenn du magst, darfst du bei der Kioskware gerne was nehmen.

Eigentlich ein No-Go, aber herrje, 2-3 Schoko-Riegel.. und wir wollten doch, dass sie sich nicht ausgenutzt fühlten.

So lernte man die Leutchen auch gleich kennen, sie lernten auch bissl die werdenden Kollegen kennen.

ich muss aber auch sagen: es gibt wirklich "Ausnutzer".

Das ist nicht okay und das muss nicht sein.

Aber wie gesagt, in vielen Betrieben ist auch für Azubis Probearbeit mittlerweile üblich.

Was sagt den das viel zitierte Bauchgefühl? Das liegt oft gar nicht falsch

(ich denk da an ne eigene Erfahrung, das aber als "fertige" Kauffrau.. sollte 40h=1 Woche probearbeiten, Monatsabschluss machen, Laden alleine schmeißen, Zitat des Chefs: bin da in Urlaub, aber ich seh dann ja, ob´s richtig war.. das war nen 1-Mann-Laden, also außer ihm keiner. Nen Gag. Natürlich nicht gemacht)


beast 
Beitragsersteller
 13.01.2015, 09:19

Das Bauchgefühl sagt bei mir: Da ist was falsch. Ne ganze Woche Probearbeit , und dafür soll er noch Urlaub im jetzigen Betrieb nehmen. Ja und Montags und Dienstag ist Berufsschule ---- da soll er auch Probearbeiten .... .

Hab Dank für Deine umfassende Antwort :-)

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Bevor wir Auszubildende einstellen, lassen wir sie auch erst mal zur Probe arbeiten. Mit Vorstellungsgesprächen kann sich keine Seite ein objektives Bild machen, was auf einen zukommt.

Der Betrieb kann sich ein Bild machen, ob grundlegende Eignungen (Sozialisierung, Geschick, Pünktlichkeit, Motivation etc.) vorhanden sind. Der Auszubildende kann sich ein Bild von den betrieblichen Abläufen, von den Arbeitsbedingungen und des Arbeitsklimas machen.

Wie oft kommt es vor, dass Auszubildende nach kurzer Zeit das Interesse verlieren, weil sich sich alles "anders" vorgestellt haben.

Wir haben mit dieser Praxis nur gute Erfahrungen gemacht und es hat keinesfalls etwas mit Ausbeutung zu tun.

Dein Sohn bekommt keinen Rührlöffel in die Hand mit einem "Mach mal". Er muss auch nichts können. Der Chef will sich einfach mal ansehen, ob er mit Deinem Sohn zurecht kommt bzw. Dein Sohn mit seinen künftigen Kollegen. Außerdem kann er sehen, ob Dein Sohn überhaupt arbeitswillig ist und sich auch für diesen Beruf eignet.

Für eine Probearbeit wird keine billige Arbeitskraft gesucht, sondern das ist gar nicht so schlecht, da jeder den anderen kennenlernt und auch der Azubi den Betrieb und Beruf.


VirtualMe  13.01.2015, 09:06

Ich finde das schon seltsam aber jede Firma handelt eben anders.

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Kometenstaub  13.01.2015, 09:06

Also, er wird wohl schon den Löffel in die Hand bekommen, denn er ist ja bereits Beikoch und hat m.E. eben eine weiterführende Lehre als Koch in Aussicht.

Probearbeiten ist für beide Seiten eine gute Sache um zu sehen, ob es passt.

Viel Glück.

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beast 
Beitragsersteller
 13.01.2015, 09:04

Naja gut ---

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Allexandra0809  13.01.2015, 09:06
@beast

Ich kenn das durchaus von einer Bekannten. Sie hat in 3 verschiedenen Betrieben eine Probearbeit gemacht, bevor sie dann ihre Ausbildungsstelle hatte. Auch bei uns im Betrieb ist das üblich. Ich finde das eigentlich gar nicht so schlecht.

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In den Branchen wird es wahrscheinlich unterschiedlich gehandhabt.

Allerdings denke ich, dass es wegen den Kosten nicht sein darf einen Menschen zu Probearbeit zu verpflichten, der dann ausgebeutet wird.

Frührer war es bei mir so, dass ich, obwohl ich zu einem geburtenstarken Jahrgang gehörte, 5 Ausbildungsstellen zur Auswahl hatte. Meine Mitschüler ging es schlechter, bis zum 25 Lebensjahr hatten viele keine Ausbildung machen können und auch keine Berufstätigkeit.

Meinen Ausbildungplatz bekam ich ohne Probezeit. Eine Probezeit hätte ich nicht akzeptiert.

Es war ja auch bei Arbeitsamt so, dass ich in der Beratung gesagt bekommen habe. dass ich in bestimmten Berufen unterkommen könne. Den Test beim Arbeitsamt habe ich nur deshalb gemacht, weil ich mir so ein Training nutzbar machen konnte.

Damals habe ich mich mit einem Zwischenzeugnis Hauptschulabschusses beworben, ua in Physik einen 1ser.

Ich denke es ist nicht die Frage, was zulässig ist, Ich würde Betrieben, die mit Probezeit handhaben, gar keine Absage schicken. eiskalt

Wuerdest du die Katze im Sack einstellen wollen? Also ich wuerde das nicht.

Ist doch gut, wenn man ein Probearbeiten anbietet. Das heisst, dass man so schlecht schon gar nicht sein kann. Stellt man sich dort gut an, zeigt sich interessiert, ist hilfsbereit und passt ins Team, dann ist man der Stelle gleich einen Schritt naeher und im schlimmsten Fall eben nur um eine Erfahrung, die man in jungen Jahren bitter noetig hat, reicher.


beast 
Beitragsersteller
 13.01.2015, 09:04

Hier gehts um eine Lehrstelle. Wie schon schrieb: Da lernt man ja schließlich erst.....
Klar wenn ich jemanden FEST anstellen will . dann würde ich schon erst mal Probearbeiten lassen.

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M1603  13.01.2015, 09:05
@beast

Dann lass deinem Sohn halt die Chance auf diese moegliche Ausbildung entgehen. Er scheint ja genug Auswahlmoeglichkeiten zu haben, dass er sich das erlauben kann. ; )

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beast 
Beitragsersteller
 13.01.2015, 09:16
@M1603

Die muss sich mein Sohn- wenn schon - selbst entgehen lassen. Ich hätte es vielleicht gleich mit in die Frage packen sollen. Der Betrieb verlangt von meinem Sohn, dass er für Woche Probearbeit im jetzigen Ausbildungsbetrieb Urlaub nehmen soll. Der "Junge" hat aber Montags und Dienstag auch noch Berufsschule - die er ebenfalls nicht besuchen soll. Das kann doch so nicht verlangt werden --- oder?

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M1603  13.01.2015, 09:21
@beast

Wenn mir die Ausbildung wichtig waere, dann wuerde ich schon zusehen, dass ich fuer die Woche entsprechend Zeit organisieren kann, beispielsweise indem ich Urlaub aufwende und fuer die Berufsschule eine Freistellung anfrage.

Eine Woche ist nun wirklich nicht lang und eine Woche Urlaub dazu zu nutzen, um in die Zukunft zu investieren ist sicherlich cleverer, als zuhause rumzulungern. Vor dem Spass steht nunmal der Schweiss.

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SiViHa72  13.01.2015, 09:22
@beast

ich hab die lange Antwort geschickt, bevor ich in den Kommentaren jetzt mehr las. Also mal ehrlich: er hat ja Vorwissen. da fände ich z.B. nen Tag, also mal ne ganze Schucht (aber max. 8h okay).

Der rwest.. ist m.E. indiskutabel.

Und ich habe früher in herberge und Hotel als Assistenz bzw. Cheffin gearbeitet, auch Leute eingestellt.

Das hätten wir im von Dir beschriebenen Umfang nicht verlangt, auch nicht von einer fertig gelernten Person.

Aus eigener Erfahrung sowohl als einstellender Chef als auch als derjenige, der sucht:

das ist frech viel verlangt.

Sagt aber meines Erachtens auch was darüber aus, was später in diesem Betrieb zu erwarten ist.

Küche, alle Jobs in Gastro/ Hotellerie sind kein Kindergarten. Aber so muss das nun echt nicht sein.

ich persönlich anstelle des Jungs.. würde weitersuchen.

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DrillbitTaylor  13.01.2015, 09:30
@beast

Ein Fernbleiben von der Berufsschule würde kein seriöser Betrieb verlangen!

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