Praktikum im OP. Verhalten?
Hallo Leute,
ich mache demnächst ein Praktikum im OP für eine Ausbildung als OTA in einem größeren Krankenhaus. Quasi laufe ich nur mit. Ich bin Autist, daher fallen mir unbekannte Dinge schwer und um meinen Kopf ein bisschen zu beruhigen würde ich gern ein paar Sachen wissen. Worauf muss ich in meinem Verhalten besonders achten? Was würde im Saal und im Umgang mit den anderen besonders positiv oder negativ auffallen? Gibt es was, was ich unbedingt machen/bleiben lassen sollte?
Also mehr oder weniger: Welche häufigen Fehler kann ich mir direkt sparen?
Danke schonmal!
2 Antworten
Ein paar wichtige Verhaltensweisen gibt es.
Als allgemein höflich und besonders wichtig wird angesehen, dass du dich vorstellst. Jeder im Saal sollte wissen, wer du bist und es ist allgemein Usus, dass man nicht hinter dir her läuft und fragt, wer du bist, sondern dass du aktiv auf die Leute zu gehst.
Das zweite und überaus wichtige ist, dass du nicht in den sterilen Bereich gehst. Am besten fragst du deine betreuenden Pflegekraft, wo du im Saal hin kannst und welche Bereiche du meiden sollst. Komm nie näher als einen Schritt an Tische mit Instrumenten ran und auch nicht an den Patienten, so bald er abgedeckt ist. Das Konzept der Sterilität ist extrem wichtig im OP. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du an eine Stelle kannst wo du gern wärst, frag, bevor du auf eigene Faust gehst. Halte die Hände bei dir, am besten an den Seiten oder gefaltet vor dir, aber nicht als überkreuzte Arme, was üblicherweise als ablehnend empfunden wird
Stell Fragen. Nicht in dem Sinne, dass du den Leuten auf den Sack gehst, indem du sie über ihr Leben ausquetschst, sondern indem du beobachtest und Fragen zu dem stellst, was passiert. Interesse wird positiv aufgenommen.
Und als letztes: halte die Augen auf, schau dir schnell Abläufe ab und fass mit an, wenn du siehst, wenn irgendwo noch eine Hand gebraucht wird. Eine schnelle Auffassungsgabe und Initiative werden gern gesehen.
Ich muss warnen. Das OP-Buisiness ist keine immer gleich strukturierte klare Sache. Es ist extrem viel Improvisation und erfordert schnelle und sichere Reaktion innerhalb von Sekunden. Wenn dir unbekannte Dinge schwer fallen und eine Routine wichtig ist, dann könnte OTA eventuell eine schwierige Berufswahl sein. Aber schau es dir auf jeden Fall an und bilde dir eine eigene Meinung!
Deine Aufgabe im OP wird erst mal zuschauen sein. (Sollte Dir als Autist hoffentlich nicht zu schwer fallen.)
Du solltest während einer OP nicht zu viel reden, um die Konzentration nicht zu stören. Im Anschluß kannst Du sicherlich so viele Fragen stellen wie Du möchtest.
Achte einfach drauf, was Dir die Leute sagen. Man wird von einem Praktikanten nicht so viel erwarten.