Praktikum im krankenhaus (mit 17)?
Hi! Ich bin 17 und mache nächstes Schuljahr abitur. Da ich später arzt werden will und jetzt schon rausfinden möchte ob das wirklich ein Beruf für mich ist, würde ich gerne in meinen Sommerferien ein praktikum in einem krankenhaus machen.
Hat jemand von euch erfahrungen mit einem solchen praktikum? Über wieviele wochen sollte ich es machen? Und was wären aufgaben die ich machen dürfte?
6 Antworten
Wow...lobenswert! Das sollte eigentlich jeder machen, der in einem medizinischen Beruf arbeiten möchte.
Du bist jetzt 17. Nächstes Schuljahr machst du Abi. Das heißt, es sind noch ein paar Ferien dazwischen. Hier würde ich sogar die Sommerferien nutzen für ein Praktikum. Zwei Wochen sind zwar nett, geben aber eigentlich keinen Einblick.
Aufgaben; nun ja...ich hatte damals in der Klinik oft Praktikanten, auch ohne Vorbildung. Die wurden erstmal "eingelernt", also Abläufe kennenlernen, dann aber natürlich auch in den ersten Tagen mitgehen zum Patienten und unter Aufsicht kleinere Pflegetätigkeiten, wie bspw. mal den Rücken eines Patienten zu waschen oder mit Hilfe der Pflegefachkraft auch mal Körperwäsche bspw. im Bett.
Du wirst allerdings auch damit rechnen müssen, dass Du mal ein Bett beziehen oder Kaffee kochen musst. Genauso wirst du sicher mal abgestellt, Patienten in den Zimmern zu "versorgen", also durchgehen, fragen, ob sie etwas benötigen, ihnen ggf. Getränke bringen, sofern sie das nicht selbst können.
Aber wenn du mit der Stationsleitung redest, kannst du sicher auch mal bei Diagnostikmaßnahmen, wie Röntgen, MRT, Blutabnahme oder auch mal OP-Fahrten dabei sein.
Im besten Fall findet sich auf Station auch ein Masochist, an dem du Blutabnehmen unter Aufsicht der Fachkraft oder des Stationsarztes üben kannst.
Das war auf meiner Station: Ich.
Aber ich habe Praktikanten immer versucht so einzubinden, dass sie wirklich etwas davon hatten, aber sie unterliegen halt einer besonderes Aufsichtspflicht.
2 wochen reichen schon vollkommen aus. mach maximal 4 wochen und dann versuch, die noch zu splitten: also z.b. 2 wochen in der einen abteilung und 2 wochen in der anderen. du kannst ja auch schauen, ob du das praktikum vielleicht bei der op-pflege machen kannst. wenn das klappen sollte, kannst du bei den operationen zugucken. letztlich musst du im ersten abschnitt des studiums eh ein paar monate krankenpflegepraktikum machen und das ist schon langweilig genug. ein deiner stelle würde ich eher einen lehrgang als rettungssanitäter oder so was machen... da lernst du was und später kannst neben dem studium hier hin und wieder jobben und praktische erfahrungen sammeln.
Ich persönlich finde es schon sinnvoll, dass du sechs Wochen Praktikum machst. Je länger, desto tiefer der Einblick. Auch bekommst du dann ein Gefühl, wie es im Schichtdienst ist; obwohl du nicht im Nachtdienst arbeiten darfst, so lange du minderjährig bist; hier unterliegst du auch anderen Zeit-Regelungen.
So ein Praktikum kann dich aber in jeder Hinsicht weiterbringen. Du bekommst nicht nur einen ersten Einblick in die Medizin, sondern auch in den Umgang mit Patienten UND ebenso auch im Umgang mit Pflegekräften...in den beiden letzteren hapert es bei vielen Jungärzten ganz gravierend.
Ich war immer unheimlich gerne in der Pflege und habe auch gerne mit (guten) Ärzten gearbeitet.
Pflege ist langweilig? Wow...hast du Erfahrung in dem Beruf?
also für mich schon. aber ist doch schön, wenn es dir da anders geht.
"Das Übliche"? Was ist denn das "Übliche"?
Du bist also Arzt?
kann schon sein, aber natürlich eine von den ganz schlimmen, denen es im umgang mit pflegekräften und patienten ganz gravierend hapert. lol.
Bei uns ist ein Praktikant der Krankenpfleger werden will den Krankenpflegern zugeteilt und schaut dort zu oder hilft mit. Ein Praktikant der Arzt werden will, geht ausschließlich mit den Ärzten und schaut dort zu.
Ich habe mal ein Praktikum auf Station gemacht. Das waren zwei Wochen, auf jeden Fall zu wenig! Ich würde mindestens vier Wochen sagen.
das war ein Schülerpraktikum also nicht allzu viel selber, ich durfte aber viel zusehen bei den Dingen um die sich die Pfleger/innen kümmern mussten. Da kommt ja einiges zusammen. Von Blut abnehmen bis irgendwelche Wunden versorgen etc.
Im rein medizinisch-ärztlichen Bereich wirst Du kein Praktikum machen können. So ein Praktikum wird sich wohl darauf beschränken, auf einer Station als Aushilfe den Schwestern und Pflegern zuzuarbeiten.
Bei uns war das Angebot viel früher 😉
Du durftest eben Zuarbeit leisten. Schieber ausleeren. Kaffee verteilen. Essen bringen. Jemanden eincremen. Offene Verletzungen ansehen usw.
Station durfte man sogar wählen, soweit ich mich erinnere.
Vielen Danke für deine ausführliche antwort!
Ich kann mich in der letzten woche vor den sommerferien für ein praktikum befreien lassen, muss aber in der letzten woche der selbigen an der schule arbeiten. Denkst du es ist sinnvoll wenn ich mich dann für diese gesamten 6 wochen bewerbe? (muss das allerdings bis weihnachten dann mit der schule geklärt haben...)