Plug and Play Photovoltaik, lohnt die sich?

4 Antworten

Ab dem Moment an dem du Strom ins Netz einspeist, kannst (darfst...) du das nicht "einfach so" machen, denn deine Anlage muss beim Energieversorger und letztendlich auch beim Finanzamt angemeldet werden.

Du hast aber alternativ die Möglichkeit deine PV-Anlage als "Insel" (also ohne Verbindung zum öffentlichen Stromnetz) zu betreiben - so mache ich das:

PV-Analge auf dem Dach erzeugt Strom, Bleiakkus sind zum Puffern da. Der Überschüssige Strom wird in einer elektrischen Therme verheizt. Die Analge hat keinen Kontakt zum öffentlichen Stromnetz. Bei diesem Ansatz braucht man nichts anmelden. Im Haus sind an vielen Stellen (nicht überall, da das Haus wesentlich älter ist als die PV) Steckdosen nachgerüstet: Ich habe also zwei Steckdosen nebeneinander.

So eine Insel-PV-Anlage muss aber (noch mehr als eine PV-Anlage mit Netzeinspeisung) zu dir und deinem Stromverbrauchs-Verhalten passen. Wenn du selbst eine Auslegung machen kannst, dann ist eine "Insel" perfekt für dich. Wenn du weniger Ahnung von Technik hast und dich da nicht so tief reindenken möchtest, dann lass lieber die Finger davon und nehme eine "normale" PV-Analge mit Netzeinspeisung.

Für mich ist die meine Insel-PV-Anlage hoch-profilabel: 4-Personen-Haushalt mit elektrischer(!) Warmwasserbereitung, Stom-Bezug aus dem öffentlichen Netz etwa 500 kWh/Jahr. Die Auslegung habe ich aber selbst gemacht.

Aus deiner Frage lese ich, dass du vermutlich Geld sparen möchtest und weniger auf dem "Großinvestitions-Trip" bist:

Wenn du Geld sparen möchtest, dann dimensioniere die PV-Analge eher klein und verzichte auf einen Akku. Du hast zwar weniger Erträge, aber gleichzeitig sehr niedrige Investitionen, was dir zu einer hervorragenden Wirtschaftlichkeit verhelfen kann.

Erst bei einer größeren Anlage rechnet sich ein (eher teurer) Akku. Mein TIpp:

1) Kümmere dich zuerst um Energiesparmaßnahmen. Energieverbrauch senken ist viel zielführender und billiger als Strom selbst zu produzieren: Halogen gegen LED austauschen, Kontrolle der vielen Kleinst-Verbraucher (Steckernetzteile, Ladegeräte, Standby-Betrieb usw.) sind minimale Investitionen und machen viel aus.

2) Schreibe über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen jeweils morgens und abends deinen Zählerstand auf, damit genaue Kenntnis bekommst, wann du wie viel Strom benötigst.

3) Gib deine Aufzeichnungen dem Solarteur deines Vertrauens um bitte ihn um ein Angebot mit drei Auslegungen für eine PV-Anlage: a) "eher kleine PV-Analge ohne Akku, dafür kostengünstig", b) "ein für dich passendes Angebot" nach Ermessen des Solarteurs.

Dann hast du eine gute Basis und kannst eine fundierte Entscheidung treffen.

Eine PV-Analge rechnet sich übrigens aus finanzieller Sicht fast immer.

Das ist in der Tat eine Größe, wo man schon an die Grenze des klassischen Balkonkraftwerkes kommt und wo sich ein "Rechnen", ob man da eine "offizielle Anlage" installiert und anmeldet empfiehlt. Bei Werten bis 800Wp, würde ich das in der Tat als einfache "Balkonanlage" angehen (und ja, die kleinen Anlagen sind so einfach). Bei größeren Werten / Systemen lohnt sich auf jeden Fall mal eine Berechnung, ob der so produzierte Strom noch vernünftig abgenommen werden kann, und ob es nicht Sinn macht, noch etwas größer zu werden und dann den Überschuss direkt ein zu speisen. Wenn schon ein e-Motorrad, oder ein e-Auto verfügbar ist, oder eine (steuerbare)Wärmepumpe z.B. für Warmwasser, kann man die Werte auch etwas nach oben schieben. Ansonsten keine Panik, und ggfls. mal mit einer kleineren Anlage anfangen. Interessante Aussagen findet man z.B. hier:

http://www.dgs.de/news/en-detail/151217-balkonkraftwerke-buergerrecht-statt-grauzone/

und bei Bedarf in den entsprechenden Positionspapieren die im Link aufgerufen werden können.

Oder hier etwas einfacher dargestellt, inklusive Berechnung, die natürlich mit eigenen Werten nachgerechnet werden kann:

https://www.n-tv.de/ratgeber/Mini-Solarmodule-sind-nun-erlaubt-article20178115.html


GFS18  10.10.2018, 19:08

Hier ist in den Kommentaren ein sehr ausführlicher Dialog enthalten, der das Thema Amortisation ausführlich und auch etwas kontrovers beleuchtet:

https://www.pv-magazine.de/2017/10/27/anschluss-von-solar-stecker-geraeten-nun-normgerecht-moeglich/

Alles was dann größere Anlagen sind, geht entweder in Richtung des Vorschlages von nachtflieger, oder Richtung Einspeisung. Bei Systemen mit reiner Einspeisung geht die Amortisation (je nach Einkauf und Nebenkosten) Richtung 10-14Jahre (bei 25Jahren Garantie, aber auch noch kein Problem).

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Das kommt darauf an wie viel Strom im Durchschnitt im Hause am Tag verbraucht wird. Und man muß auch bedenken, daß es Sommer und Winter gibt. Zudem gibt es noch Förderungen, wenn es ins Netz eingespeist wird, so mache ich das. Der Preis für die Einspeisung sinkt von Jahr zu Jahr. Bleibt dann aber für 20 Jahre fest.

Man muß sich damit befassen. Kann die Anlage auf ein günstiges Dach, oder sollte sie auf ein anderes Gebäude. Wo wäre der Platz für Kabel, Umspannungsanlage, die Batterien. Bei einer Einspeisung ins Netz muß man sich mit den Stromversorger vor Ort reden. Aber das kommt alles in einer anständigen Beratung vor. Und ist im Netz zu lesen.

Beratung von verschiedenen Anbietern tut Not. Lieber eine Nummer größer als zu klein. Denn ihre Leistung sinkt im Laufe ihres Lebens 20 Jahre können schon 20 % sein. Niemals mit Wasser aus dem Wasserhahn waschen. Da ist Kalk drinne.

Und eine Versicherung dafür könnte nützlich sein.

Ich hatte vor einige Jahren Glück, da war der Abnahmepreis noch sehr hoch, ich hatte etwas gespart bei der Anlage, doch durch die Einspeisungsgarantie komme ich auf plus/ minus 0

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein so einfach geht das nicht. Zumindest nicht wenn ihr auch noch einen Netzanschluss haben wollt. Da muss ein Gerät zwischen das eine Rückspeisung in das öffentliche Netz verhindert. Die beiden dürfen nicht so einfach verbunden werden.
Generell ist die Einspeisung über die Steckdose auch nicht so gut da eine normale Steckdose nur auf 10A Dauerlast ausgelegt ist.
Eine Installation in der richtigen Stromverteilung im Haus ist eigentlich unumgänglich wenn man es richtig machen will. Dazu dann noch der Umschalter zum öffentlichen Netz und gute Inverter um überhaupt erstmal auf die richtige Wechselspannung zu kommen