Pi hole auch am Handy?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Na ja, wenn Dein Handy sich über WLAN in Dein Heimnetz einbucht und dann von dort aus ins Internet geht, dann kannst Du das Pi Hole auch dafür nutzen. Allerdings musst Du dazu dafür sorgen, dass Dein Handy das Pi Hole auch tatsächlich als DNS-Server nutzt. Solange Dein Internetrouter DHCP macht, Deinem Handy seine lokale IP zuweist und ihm zugleich auch sich selbst als DNS-Server benennt, wird das nix werden. Aber das Problem hast Du mit lokalen Geräten genauso.

Du musst also DHCP im Router (z.B. der Fritzbox) deaktivieren und stattdessen im Pi Hole aktivieren. Das Pi Hole lässt Du dann seine DNS-Informationen von Deinem Router holen. Dann vergibt Dein Pi Hole die lokalen IPs und benennt Deinem Handy sich selbst als DNS-Server.

Sofern der DHCP-Server Deines Routers es erlaubt, den Raspberry als DNS-Server zu verbreiten, ist das eine Alternative.

Im Prinzip ist ein per WLAN in Dein LAN eingebuchtes Handy nichts anderes als irgend ein anderes, per Kabel an Dein Heimnetz angeschlossenes Netzwerkgerät, so dass dieselben Dinge zu beachten sind, damit es funktioniert.


Fabi21001 
Beitragsersteller
 06.01.2021, 19:29

Ok Danke, gut zu wissen. Ich informiere mich mal ein bisschen, wie man das ganze einrichtet.

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Ja, der Pihole kann für alle Geräte im Heimnetz wirksam sein. Der Pihole muss von den Geräten als DNS-Server verwendet werden. Dazu trägst Du auf Deinem Router den Pihole als DNS-Server ein.

Ich nutze so etwas wie Pihole mit meinem Mobiltelefon auch von unterwegs. Mein Telefon baut einen VPN zu mir nach Hause auf und nutzt den Pi als DNS-Server. Läuft einwandfrei.


Fabi21001 
Beitragsersteller
 13.01.2021, 13:55

Ich weiss, ist etwas spät das zu fragen, aber vielleicht habe ich Glück und Du siehst die Frage noch.

Und zwar: Wie funktioniert das mit dem VPN, dass Du den Pi als DNS-Server von unterwegs nutzen kannst?

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franzhartwig  13.01.2021, 14:09
@Fabi21001

Wenn Du auf einem Endgerät eine VPN-Software installierst, wird auch ein virtuelles Interface generiert. Dieses Interface bekommt vom VPN-Gateway eine IP-Adresse zugewiesen, ggf. dazu noch weitere IP-Parameter.

Mein Pi ist VPN-Gateway. Wenn sich mein Telefon mit dem VPN verbindet, bekommt es eine IP-Adresse und auch einen DNS-Server genannt. Der DNS ist mein Pi. Sämtlicher Datenverkehr meines Telefons geht über den VPN zu mir nach Hause und von dort ins Internet. DNS-Anfragen werden werden also an meinen Pi gerichtet, der beantwortet mithilfe von Blocklisten bestimmte Anfragen mit NXDOMAIN (also Domain nicht vorhanden).

Als VPN-Software verwende ich Wireguard. Früher hatte ich OpenVPN verwendet, Wireguard ist aber deutlich performanter.

Als Nameserver verwende ich unbound. Die Blocklisten werden per Script regelmäßig aktualisiert. Als Blocklisten greife ich auch dieselben Quellen zurück, auf die auch PiHole zurückgreifen kann.

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Fabi21001 
Beitragsersteller
 13.01.2021, 14:15
@franzhartwig

Danke :D Klingt zwar etwas kompliziert, aber definitiv machbar für mich.

Hast Du beides auf einem Pi, oder auf mehreren? (Also PI-Hole und VPN Server)

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franzhartwig  13.01.2021, 14:42
@Fabi21001

Hier ist nur ein Pi in Betrieb. Der hält das locker aus zusammen mit dem Zeug, was da sonst noch so drauf läuft (Pi 4 mit 4 GB RAM). Ein zweiter dient als Backup-Server in einem anderen Haushalt. Der baut ebenfalls einen VPN zu mir nach Hause auf und spiegelt meine Backup-Platte. Wenn also das Haus abfackelt oder jemand meinen Rechner und Backup-Platte klaut, habe ich immer noch eine Kopie. Bisher habe ich es noch nicht gebraucht - aber besser haben als brauchen :-)

Für Backups verwende ich übrigens Borg ...

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Fabi21001 
Beitragsersteller
 13.01.2021, 14:57
@franzhartwig

Ok ich danke Dir herzlich. Ich denke mal ich weiss jetzt alles was ich wollte. Über das genaue Einrichten werde ich noch etwas recherchieren, aber das ist dann kein Problem mehr.

Wobei.... eine Frage wäre noch. Ist der Pi 4 mir 4GB RAM nötig, oder reicht ein "schwächerer" Pi. Die Auslastung sollte jedoch trotzdem im grünen Bereich sein.

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franzhartwig  13.01.2021, 15:33
@Fabi21001

Ich habe früher einen Pi3 mit 1 GB RAM gehabt, der war an seine Grenzen gekommen bei dem Zeug, was ich da alles drauf laufen habe. Wenn es nur um PiHole (oder ähnliches) und VPN geht, sollten 2 GB wohl reichen. Ich schätze mal, dass 1 GB auch reichen könnten. Es kommt natürlich auch auf die Blocklisten an. Unbound benötigt bei mir derzeit 340 MB Speicher, die Blocklist hat 411175 Zeilen.

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Fabi21001 
Beitragsersteller
 13.01.2021, 15:43
@franzhartwig

Also Pi 3 oder Pi 4? Preislich unterscheidet sich das Ganze ja nicht so stark, deshalb tendiere ich zu einem Pi 4.

Ich bedanke mich nochmals, dass Du Dir Zeit genommen hast, um meine Fragen so ausführlich zu beantworten :)

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franzhartwig  13.01.2021, 15:54
@Fabi21001

Ich würde den Pi 4 nehmen. Unter 2 GB RAM würde ich auch nicht gehen. Mit 4 GB RAM bist Du natürlich flexibel. Wenn das Ding einmal bei Dir steht, fallen Dir sicher noch andere Sachen ein, die man da draufpacken kann. 8 GB ist wahrscheinlich überdimensioniert.

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Wenn du im wlan unterwegs bist dann werden auch die Werbung und Tracker auf deinen Smartphone gefiltert

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