physik studium was erwartet mich?

6 Antworten

Was Dich rein inhaltlich erwartet, steht in Studienplan und Prüfungsordnung. Auf jeden Fall experimentelle Physik, theoretische Physik, Mathematik und weitere nichtphysikalische Fächer.

Die Mathematik ist schwierig - ich empfand sie als die größte Herausforderung. Sowohl die Mathematik aus der Vorlesung als auch deren Anwendung in der Physik.

Quantenmechanik und Optik sind interessante Bereiche, deren Vertiefung sich lohnt. Ich fand Photonik/Optoelektronik am interessantesten - ist aber alles schon 20 Jahre her.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss als Diplom-Physiker
Was wird mich da erwarten ?

schau dir den studienplan für das physikstudium der uni deiner wahl an.

Wie schwer ist die Mathematik? Auch allgemein das Studium

solche fragen kann man halt leider nicht sinnvoll beantworten. manchen fällt es schwer, manchen fällt es leicht. die mathematik ist sicher anspruchsvoller als das was man in der schule macht, und auch oft einer der gründe für studienabbrüche. aber ob es für dich schwer ist oder nicht können wir dir wohl nicht beantworten. das kannst du nur selbst herausfinden.

wenn du dir sorgen machst dass die mathematikvorlesungen am anfang zu schnell sein könnten, dann schau ob es an der uni deiner wahl mathematik vorkurse für das physikstudium gibt. wenn nicht, dann sieh zu dass du zumindest den maturastoff problemlos beherrschst. prinzipiell gilt: du musst in mathematik (und auch in physik) keine vorkenntnisse haben, denn es wird überall wieder von null begonnen, aber die ersten paar wochen (weiter kommst du mit dem schulwissen meist eh nicht) sind halt vielleicht etwas weniger stressig, wenn dir der stoff schon bekannt ist.

Ich möchte später mal in Richtung Quantenmechanik und Optik

darüber musst du dir jetzt noch keine gedanken machen. da kannst du dich frühestens im dritten jahr, wenn es langsam um die bachelorarbeit geht, spezialisieren. aber sogar danach kannst du noch problemlos umsatteln, erst im master solltest du dann schon so langsam wissen was du machen willst.

schau dir einfach mal alles an, dann wirst du schon sehen was dir gefällt und was nicht. das können die meisten vor dem studium gar nicht einschätzen, weil sie viele sachen natürlich nur oberflächlich kennen. ich kenne viele leute, die unbedingt nur theoretische physik machen wollten, nur nach den ersten paar theorievorlesungen war die euphorie dafür dann ganz schnell vorbei. also kein stress, das wird sich schon ergeben.


Ferragus  15.02.2015, 11:54

Ich stimme dir zwar zu, dass man weder Mathe- noch Physik-LK gehabt haben muss (hatte ich bspw. auch nicht), aber nicht in dem Punkt, dass man "keine Vorkenntnisse" braucht. Wer nicht weiß, was eine Ableitung ist oder noch nie ein Integral gesehen hat, wird sich extrem schwer tun. Zumindest hat es bei uns 2,3 Semester gedauert, bis die Mathevorlesungen so weit waren, dass sie für die Physik was gebracht haben. Und auch im ersten Semester Experimentalphysik sind (mehrdimensionale) Integrale, Gradienten & Co. durch die Gegend geflogen.

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Reggid  15.02.2015, 12:38
@Ferragus
Und auch im ersten Semester Experimentalphysik sind (mehrdimensionale) Integrale, Gradienten & Co. durch die Gegend geflogen.

eh, nur ist das meist kein schulstoff mehr (deshalb habe ich ja geschrieben, das der meist nur für die ersten paar wochen reicht), und außerdem hatten wir z.B. noch vor den ersten physikvorlesungen die ersten zwei wochen eine geblockte lehrveranstaltung, wo wirklich nochmal vektoren, ableitungen und integrale behandelt wurden (aber eben sehr kurz, d.h. vielleicht überhaupt nur ein tag und dann gings weiter. das alles schonmal gehört zu haben schadet sicher nicht, aber ein muss ist es eben auch nicht)

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Ferragus  15.02.2015, 14:55
@Reggid

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Vorkurs ausreicht, wenn jemand tatsächlich noch nie etwas von Ableitungen, Integralen oder Vektoren gehört haben sollte. (Was eigentlich nicht möglich ist, weil das - bei ersteren beiden Themen zumindest im Eindimensionalen - ja Schulstoff ist.) Klar sind schon am Anfang viele Dinge neu, einige meiner Kommilitonen etwa hatten nie komplexe Zahlen in der Schule behandelt etc. Aber "man braucht keine Vorkenntnisse" klingt so, als wäre die mathematische Schulbildung im Grunde ganz nett aber entbehrlich und das ist m.M.n überhaupt nicht der Fall.

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Ein Freund der wirklich nur einsen in der Schule hatte (vor allem in Mathe war er immer der beste der Klasse) und jetzt Physik studiert, weil er sich sehr für die Quantenphysik interessiert meinte zu mir, dass der Physik Teil relativ leicht bzw. machbar ist.

Dafür ist aber die Mathematik so schwer, dass er fast die ganze Zeit dafür lernen muss und die Hälfte trotzdem nicht versteht. Er meinte es geht in Mathe die ganze Zeit um Beweise.

Also ich studiere Informatik und finde Lineare Algebra machbar, wobei ich aber nicht weiß, ob das im Physik Studium genau so ist.

Das ist nur was er mir gesagt hat, mehr weiß ich auch nicht zu dem Thema. :)


Sulphur  15.02.2015, 10:07

Und traurigerweise, ist das Physikstudium für die Meisten dann auch noch rein beruflich total umsonst gewesen.

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Ferragus  15.02.2015, 11:47
@Sulphur

So ein Müll. Als ob die meisten Physiker arbeitslos wären.

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Sulphur  15.02.2015, 23:38
@Ferragus

Nein, nein und nein. Ist mal wieder ein typisches Missverständniss.

Die wenigstens Physiker bleiben in der Physik, da das ein reines akademisches Forschungsgebiet ist. Der Rest ist dann Ersatzingenieur, Ersatzinformatiker oder in anderen physikfernen Bereichen tätig.

So und jetzt frag mal momentane Studenten, was sie gerne machen würden.

Daher kann man sagen, dass für viele rein fachlich das Studium umsonst war und viele auch gleich Informatik, Elektrotechnik etc. hätten studieren können. Damit mein ich nicht, dass man arbeitslos ist. Arbeit findet man immer, die Frage ist nur, ob sich das Studium darauf bezogen, zeitlich und finanziell gelohnt hat.

Und ich persönlich hasse diese Denkweise. Für mich ist ein Studium auch ein Stückweit Idealismus, aber was soll man machen ? Die Realität ignorieren ?

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Ferragus  15.02.2015, 11:50

Hm wenn er gerade angefangen hat, dürfte er je nach Uni Expermentalphysik I gehört haben. Das ist in der Tat (noch) nicht soo schwer, ich habe aber noch keine getroffen, der theoretische Physik "relativ leicht" findet. ;)

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Reggid  15.02.2015, 12:40
@Ferragus
ich habe aber noch keine getroffen, der theoretische Physik "relativ leicht" findet. ;)

doch, kenne ich auch genug leute. auch genug, die dafür alle arten von labor praktika gehasst haben. jeder hat halt verschiedene stärken ....

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Ferragus  15.02.2015, 14:37
@Reggid

Dann korrigiere ich: an meiner Uni und in meinem Jahrgang gibt es keine Studenten, die theoretische Physik "relativ leicht" finden.

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Das Studium ist super interessant, WENN man sich für Mathematik und Physik interessiert und die Inhalte im Gymnasium einfach fand. Denn in den ersten beiden Jahren geht's ziemlich ab mit schwierigen Mathematik, denn die braucht man für Physik.

Zum Vergleich mit Informatik, dort ist Lineare Algebra das schwierigste Mathematik-Fach, bei Physik eigentlich das leichteste.

Bei den Mathe-Fächern ist nichts mehr mit auswendig lernen wie im Gymnasium, man sollte die Mathe verstehen und teilweise kreative Lösungen zu Problemen finden. Aber genau das macht es doch interessant, so ging es zumindest mir.

Mathe ist heftig - über die Hälfte aller Physikstudenten rasseln nach 4 Semestern durch die Matheprüfung.