Philosophie-Abitur, bitte um Hilfe!
Hallo,
ich werde demnächst mein schriftliches Abi in Philo machen und habe eine Frage zum Thema Erkenntnistheorie, da ich gerade dabei bin mir Lernzettel zu erstellen :-)
Vorgaben im Bereich Erkenntnistheorie sind: Naiver Realismus, optische Täuschungen, Thomas Nagel "Woher wissen wir etwas", Descartes "Methodischer Zweifel" (Ich denke also bin ich), Hilary Putnam "Gehirn im Tank", Rationalismus (Descartes) vs. Empirismus (Locke), Lock "Vom Ursprung der Ideen", Platons Höhlengleichnis, Humes Erkenntnistheorie.
Nachdem ich mich nun mit fast allem ausgiebig beschäftigt habe, ist noch eine Frage offen geblieben: Was soll ich zu optischen Täuschungen lernen/ was muss ich da wissen?? In meiner Mappe finde ich dazu nichts relevantes....
Das schließt sich doch eig. nur dem naiven Realismus an, oder? ... Das unsere Wahrnehmung nämlich auf der Abbildtheorie basiert und unsere sinnliche Wahnehmung trügerisch sein kann, usw. ...
Oder? Bitte helft :-D
1 Antwort
Die optische Täuschung ist sozusagen "der Stachel im Fleische des naiven Realismus". Sie ist der Anreiz, weiterzufragen und führt schließlich zum "kritischen Realismus", der die Eindrücke der optischen Täuschung zwar als Eindrücke erkennt, aber sieht, dass der "naive Realismus" hier ein Interpretationsdefizit hat. Der Fehler des "naiven Realismus" ist unter anderem auch, dass er von einem Sinneseindruck ausgeht, z.B. nur vom Sehen, oder nur vom Hören. In Wirklichkeit haben wir immer kombinierte Sinneseindrücke, indem wir sehen, hören, fühlen usw. und der Verstand die Gesamtheit der Eindrücke interpretiert. Richtig ist, dass ohne Eindrücke nichts zu interpretieren wäre. Richtig ist aber auch, dass Erkenntnis immer eine Interpretation von Gesamteindrücken ist, zudem verglichen mit bereits Erfahrenem.
Ich weiß nicht, ob es ein einzelnes Werk dazu gibt. Aber das ist bereits bei Aristoteles nachzulesen, bei Epikur allemal und auch bei der Stoa, da sind beide nicht auseinander. Vor allem den Empirikern wird immer gern der "naive Realismus" vorgehalten und so sind sie immer wieder gedrängt, sich davon abzugrenze, wie z.B. David Hume.
Leider kenne ich mich mit diesem Gebiet nicht besonders gut aus. Gibt es da irgendwelche Literatur, die du empfehlen kannst, oder einen Autoren-Namen?