Pharmazeutische Wissenschaften, Molekularbiologie, Biomedizin?
Hallo Zusammen, ich muss mich bis zum 15. Juli für einen Studiengang entscheiden und bin mir ehrlich gesagt sehr unsicher. Gerne würde ich später in der Arzneimittelforschung arbeiten. Aber auch das Durchführen von Studien zu neuen Medikamenten und dadurch einen gewissen Menschenkontakt, fände ich gut. Leider klingen für mich alle Studiengänge sehr ähnlich, sei es Pharmakologie, Molekularbiologie, Biochemie, Biomedizin, Molekulare Medizin etc..
Deshalb wollte ich euch fragen, ob ihr mir einen bestimmten empfehlen könnt und warum. Vielen Dank schonmal!
3 Antworten
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In der Pharma-Forschung kannst du, wie bereits erwähnt, mit jedem dieser Studiengänge Fuß fassen.
Wenn dich biologische und physiologische Themen (Grundlagenforschung; Angriffspunkte für potentielle neue Pharmaka; etc.) mehr interessieren, dann kannst du mit jedem dieser Studiengänge eine Grundlage legen.
Pharmazeutische Wissenschaften bietet sich vielleicht an, wenn du auch Interesse an der Technologie von Arzneiformen hast. Galenik/ pharmazeutische Technologie: wie verpacke ich einen vorhandenen Wirkstoff so, dass er dem Patienten auf eine sinnvolle Weise verabreicht werden kann? Bsp. Herausforderungen bei RNA-Wirkstoffen, liposomalen Arzneiformen, etc.
Durchführen von Studien zu neuen Medikamenten und dadurch einen gewissen Menschenkontakt
Kontakt zum Patienten, oder was meinst du? Dann musst du in die Pflege gehen oder Medizin studieren. Selbst die Studienkoordinatoren/ Study Nurses haben nicht unbedingt oft direkten Kontakt zum Patienten/ Probanden. Ich habe auch regelmäßig mit Studienmedikation und der Versorgung von in Studien eingeschlossenen Patienten zu tun, aber auch von pharmazeutischer Seite; und die Patienten sehe ich nicht. Bei uns schlägt dann irgendwann eine Study Nurse auf, um die Dokmentation einzusehen oder so.
Mit einem B.Sc. in Molbio oder Biomed kannst du dich auf jeden Fall auch auf BTA- oder Laborantenstellen bewerben, falls du nach dem Bachelor (aus welchen Gründen auch immer) eine Studienpause machen und erst mal Geld verdienen willst; Laborpersonal für molekularbiologische Arbeiten wird recht viel gesucht.
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Kannst du dort etwas empfehlen? Ich denke Molekularbiologie werde ich an letzte Stelle setzten, da dort auch viel „klassiche“ Biologie gelehrt wird, die mich eher weniger interessiert.
Ich denke, empfehlen kann ich auf Anhieb nichts.
Aber ich glaube, du hast schon gute Vorstellungen davon, was dir gefällt und was nicht, wenn du dir die Modulhandbücher anschaust, zumindest macht das den Eindruck ;)
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Ich würde dir den Staatsexamensstudiengang Pharmazie (kein BSc./MSc. Pharmazeutische Wissenschaften, da bekommst du keine Approbation bzw. nur durch Umwege) oder Medizin (und dann ggf. die Facharztausbildung in Pharmakologie) empfehlen, mit den anderen Abschlüssen wirst du es sehr schwer haben an einen Job in der Arzneimittelforschung zu bekommen. Die Richtung ist hart umkämpft und es studieren sehr viele Biologie (die Studiengänge, die du nennst sind im Prinzip alle Biologie mit anderen Namen, Life Science auf neudeutsch).
Mit dem StEx hingegen kannst du auch problemlos eine Apotheke führen, in der du dann Menschenkontakt hast. Ansonsten wirst du als Wissenschaftler keinen Kontakt mit Menschen bei klinischen Studien haben, den haben vielleicht noch PTAs aber eher MFAs und Ärzte, du hast nur deren Daten, die du dann analysierst.
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Danke, aber für so extrem schlau halte ich das nicht, da ich nicht in einer Apotheke arbeiten möchte. Das Pharmaziestudium zielt doch sehr darauf ab. Bei dem Thema Menschenkontakt in der Forschung liegst du vermutlich leider richtig.
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Das Pharmaziestudium zielt nicht auf die Arbeit in einer Apotheke ab, es ist aber ein dankbarer Nebenzweig, den man sich offen hält, anstatt nachher als Außendienstler nachher Medikamente verkaufen zu müssen oder schlimmeres (fachfremd bis Taxi).
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Alle genannten Studien können gut in der Pharmaforschung gebraucht werden. Auch Mathematik und Statistik oder sogar Chemie. Wichtig ist eine gute naturwissenschaftliche Basisausbildung. Nimm am besten, was Dir persönlich gefällt. Dann ist Deine Motivation auch höher.
Tipp: mach doch mal ein Praktikum in einem pharmazeutischen Betrieb.
Wenn Du in Wien wohnst, kannst Du mich gerne per PN kontaktieren.
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Vielen Dank für das nette Angebot! Leider wohne ich zu weit weg (München). Tatsächlich habe ich aber schon überlegt zum studieren nach Wien bzw. Österreich zu ziehen, da es dort ja nicht den typischen NC gibt. Als was arbeitest du, wenn ich fragen darf?
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IT Compliance in einem Wiener Pharmabetrieb. Das bedeutet, wir schauen, dass die Computer im Pharmabetrieb regelkonform laufen, also den Behördenvorgaben und internen Vorgaben entsprechen. Studiert habe ich technische Chemie, die IT Kenntnisse hab ich mir 'unterwegs' angeeignet.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Ich hab mich jetzt ehrlich gesagt mal auf alles mögliche beworben, mal schauen, wo ich angenommen werde. Trotzdem muss ich die Studiengänge ja priorisieren…. Die Verpackung eines Arzneimittels etc. interessiert mich eher weniger, Module, wie Toxiologie oder Pharmakologie schon. Deshalb werde ich den Studiengang „Pharmazeutische Wissenschaften“ glaube ich trotzdem an erste Stelle setzen. Die Frage ist, ob ich danach Molekularmedizin oder pharmazeutische Chemie stelle. Kannst du dort etwas empfehlen? Ich denke Molekularbiologie werde ich an letzte Stelle setzten, da dort auch viel „klassiche“ Biologie gelehrt wird, die mich eher weniger interessiert.