Partitionen und Formationen bei Festplatten?

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Eine Festplatte (o.ä.) benötigt eine Struktur, um Daten sinnvoll und allgemein verständlich lesen und schreiben zu können. Eine HDD z.B. ist einfach nur eine Platte mit einer magnetisierbaren Beschichtung, ohne irgendwelche Strukturen.

Daher muss eine Festplatte erst mal aufgeteilt und organisatorisch erfasst werden. Das nennt sich "partitionieren" und was unter Windows fälschlicherweise mit "Laufwerk" bezeichnet wird, nennt sich eigentlich "Partition" (= Teil/Einteilung).

"Laufwerk" (engl. "Drive") ist nämlich die eigentliche Bezeichnung für das das gesamte Gerät, was aus einem Speichermedium und einer Steuereinheit besteht und von einem Gehäuse umschlossen wird.

In den Anfangen der Computertechnik hatten diese Laufwerke so wenig Kapazität, dass meist die gesamte Kapazität mit einer Partition belegt wurde. Daher wurden diese Begriffe immer synonym gehandhabt und so hat sich dann "Laufwerk" für "Partition" durchgesetzt.

Da heutige Laufwerke aber wirklich groß sind, kann man sie in mehrere Bereiche einteilen und erhält getrennt zu verwaltende Partitionen.

Allerdings liefert das Partitionieren nur die Grundstruktur der Datenverwaltung und das reicht noch immer nicht, um Dateien und Ordner richtig zu speichern.

Übrigens sind Ordner eigentlich auch nur Dateien, aber mit einer ganz speziellen Funktion. Daher verkneife ich mir hier auch weiterhin deren explizite Nennung.

So, jetzt haben sich unterschiedliche Menschen und Firmen und Computerhersteller auch unterschiedliche Gedanken zur Dateiverwaltung gemacht und so hat dann jeder sein Süppchen gekocht. Das hat dann zu den Dateisystemen geführt. "FAT16", "FAT32" und "NTFS" kennst Du sicherlich aus der Windows-Welt, aber es gibt noch z.B. "ISO9660" für CDs/DVDs, "HFS" für Mac oder "ext4" für Linux, aber noch unzählige weitere Dateisysteme.

Dateisysteme sind erforderlich, um zu wissen, wie z.B. eine Ordner-Hierarchie aufgebaut ist, Datei-Eigenschaften wie das Änderungsdatum, sowie Sicherheits-Funktionen zur Fehler-Korrektur oder für die Zugriffs-Berechtigungen, aber auch wie und wo Dateien gespeichert werden.

Um aber einer Partition nun ein Dateisystem zuzuweisen, benötigt man ein Format und das erstellt man durch das "Formatieren".

Viele Nutzer meinen, dass das Formateren einfach nur ein Löschen der bestehenden Daten ist, aber das ist nur ein Nebeneffekt. Wenn nämlich ein bestehendes Dateisystem neu formatiert wird – und dabei spielt es keine Rolle, ob es dasselbe oder ein anderes Dateisystem ist –, dann werden auch alle Inhalts-Verzeichnisse überschrieben (also gelöscht), in denen stand, wo welche Datei anfängt und wo sie aufhört, wie sie heißt und sonstige Datei-Attribute.

Diese Inhalts-Verzeichnisse oder auch Tabellen genannt, sind ein grundlegender Bestandteil jedes Dateisystems, aber nicht einheitlich in ihrer Struktur. Hieraus leitet sich auch der synonyme Name für Datei-Ordner ab, denn in denen steht meist nur eine Tabelle, welche eine Liste der enthaltenen Dateien umfasst.

Wenn also nur das Dateisystem-Verzeichnis gelöscht wird, stehen die Datei-Daten immer noch dort, wo sie waren, aber niemand weiß mehr, wo das war und alles ist nur noch Bit-Suppe.

Ein besonderes Wahl-Feature beim Formatieren ist aber das Überschreiben dieses Datenbereichs, bei dem dann aber endgültig alle Bits auf "0" gesetzt werden und endgültig alles hinüber ist. Das ist quasi ein Sicherheitsfeature, denn auch die Bit-Suppe kann in einem gewissen Rahmen wiederhergestellt werden.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen und jetzt solltest Du einen Einblick in die Datenspeicherung bekommen haben.

mit formatiern kannst du umgangssprachlich deine festplatten inhalt löschen. eine partition ist ein teil deiner festplatte wenn deren speicherplatz aufgeteilt ist .