Outen - ja oder nein?
Hallo,
mein Name ist Ole (m18) und ich bin schwul. Meine Freunde (m17 und m18, sowie w18) ahnen es vermutlich schon, weil wir uns jeden Tag sehen und uns alles mögliche an Deeptalk anvertrauen... Wie auch immer - ich weiß, dass ich mit ihnen über alles offen reden kann und weiß auch, dass sie definitiv NICHT homophob sind, da wir im weiteren Freundeskreis mehrere homosexuelle (in dem Fall lesbische) Freunde haben.
Ich weiß also, dass ich mich - wenn ich mich offiziell als schwul oute - weiterhin zu 100% auf sie verlassen kann, was mich unglaublich beruhigt und auch glücklich macht, weil diese enge Freundschaft erst seit 8 Monaten besteht und wir wirklich eng zusammengewachsen sind. Ich bin wirklich dankbar diese Menschen gefunden zu haben :)
Dennoch mache ich mir Sorgen, dass sie sich mir gegenüber - wenn auch unbeabsichtigt - anders verhalten würden, was ich nicht will!
Ich weiß zwar, dass sie mich auf keinen Fall verstoßen oder ausgrenzen würden, aber ich möchte einfach nicht, dass sich irgendwas verändert, weil ich gerade so glücklich wie noch nie in meinem Leben bin...
Wie soll ich mich also verhalten? Sind meine Bedenken berechtigt? Hat jemand vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir einen Rat geben?
Schonmal im Voraus vielen Dank (alleine schon fürs Durchlesen meiner doch recht langen Beschreibung 😅)
2 Antworten
Guten Tag Ole :)
mein Name ist Ole (m18) und ich bin schwul. Meine Freunde (Simon, m17 und Finn, m18, sowie Catherine, w18) ahnen es vermutlich schon, weil wir uns jeden Tag sehen und uns alles mögliche an Deeptalk anvertrauen... Wie auch immer - ich weiß, dass ich mit ihnen über alles offen reden kann und weiß auch, dass sie definitiv NICHT homophob sind, da wir im weiteren Freundeskreis mehrere homosexuelle (in dem Fall lesbische) Freunde haben.
Dann wäre es für sie ja keine Überraschung dass du es bist und wenn sie deine Freunde sind akzeptieren sie dich doch eh wie du bist
Ich weiß also, dass ich mich - wenn ich mich offiziell als schwul oute - weiterhin zu 100% auf sie verlassen kann, was mich unglaublich beruhigt und auch glücklich macht, weil diese enge Freundschaft erst seit 8 Monaten besteht und wir wirklich eng zusammengewachsen sind. Dennoch mache ich mir Sorgen, dass sie sich mir gegenüber - wenn auch unbeabsichtigt - anders verhalten würden, was ich nicht will!
Ole sie ahnen doch schon dass du schwul bist und gehen davon sogar aus und wenn es keine Überraschung ist haben sie keinen Grund sich anders oder komisch zu benehmen da du dennoch noch du selbst bist
Sag es ihnen
Habe es inzwischen allen dreien gesagt, alle haben es durchaus sehr positiv aufgefasst... Habe sogar das Gefühl, dass mein bester Freund der Gruppe und ich seitdem noch besser miteinander geworden sind. Bin sehr glücklich, dass er keinerlei Probleme damit hat, mich zu umarmen oder mich sonst irgendwie anzufassen (nicht sexuell, sondern rein freundschaftlich)!
Vielen lieben Dank für deine mutmachenden Worte, es war nicht so einfach für mich 🤍
Ich weiß nicht, wie altreligiös oder verschnarcht Dein Nest ist, in dem Du wohnst, aber in meinem Umfeld ist das kein großes Ding, wenn jemand homo ist.
Outing ist ein viel zu großes Wort für eine Sache, die so wichtig ist, wie ob Du Leberwurst mit oder ohne Butter drunter magst.
(Gut, wer Leberwurst mit Butter isst, den sehe ich schon eher als seltsam.)
Für Eltern könnte es eine Bedeutung haben, wenn sie auf Enkel hoffen oder für potenzielle Freundinnen die dann ein enttäuschtes "schade" hauchen.
Wenn Du einen Kumpel mit nach Hause bringst, werden sie schon mitkriegen, wenn Ihr Euch verliebt anguckt.
Ich dachte früher auch, dass Schwule so Freaks sind, die beim Sprechen näseln und beim Laufen den kleinen Finger abspreizen.
Aber ich kenne mittlerweile genug von ihnen, die sich ganz normal verhalten, sodass es keinen Grund gibt, den Umgang mit ihnen irgendwie zu ändern.
Ich selbst bin homophob, aber nicht im Sinne des heutigen falschen Sprachgebrauches. Ich habe eine Abneigung vor männlichen sexuellen (auch heterosexuellen!) Handlungen in meiner direkten Nähe.
Daher halte ich mich für geeignet, mögliche Vorbehalte zu deuten, ohne sie zu verurteilen.
Ich verstehe, dass es bei engen Körperkontakten gewisse Blockaden gibt, wenn man weiß, dass jemand schwul ist.
Das ist lediglich ein ungutes Gefühl, dass es hierbei eine erotische Komponente geben könnte. Das geht auch Frauen so, wenn sie von einem für sie nicht attraktiven Mann umfasst werden, wenn sie sich nicht über dessen Beweggründe sicher sind.
Daher entwickelte ich ein Gefühl dafür, ob der Wunsch nach einer innigen Umarmung wirklich auf Gegenseitigkeit beruht.
Das wirst Du nach einem "Outing" etwas mehr beachten müssen, ansonsten sollte sich da nichts ändern.
Meine Eltern sind tatsächlich sehr katholisch, wenn auch nicht unbedingt homophob... Sie träumen ungefähr im gleichen Maße von Enkeln, wie ich auch von Kindern (es gibt aber ja durchaus Möglichkeiten als schwules Paar Kinder zu adoptieren).
Aber bei mir ging es zunächst mal um das Outing bei meinen Freunden, bei dem ich mir unsicher bin. Das kommt hauptsächlich daher, dass der m18-Freund von vielen als schwul betrachtet wird, aber er selbst sagt straight zu sein. Er hat bei seinen engsten Freunden auch nichts gegen Körperkontakt (anders als bei ihm nicht so nahestehenden Personen) und ich möchte eben nicht, dass er plötzlich nach meinem Outing etwas gegen FREUNDSCHAFTLICHEN Kontakt von mir hat (ich meine wirklich nichts sexuelles, sondern ausschließlich freundschaftliche Gesten) :))
PS: Um mir über die Leberwurst-Thematik eine Meinung bilden zu können esse ich sie leider zu selten 😅