Niveau-Unterschiede zwischen Technikerschule und Maschinenbaustudium?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi, zuerst zu meinem Backround:

Ich habe nach meiner Ausbildung zuerst den Maschinenbau-Techniker gemacht, dann an einer FH den Bachelor in Mechatronik und im Moment mache ich an einer UNI den Master in Automatisierungstechnik. Auch wenn mein Bachelor-Studiengang kein Maschinenbau-Studium war, hatte ich trotzdem einige Vorlesungen die auch im Maschinenbau so vorkommen.

Ein sehr gutes Beispiel ist finde ich, das Fach "Technische Mechanik", das gibt es in der Techniker-Ausbildung, sowie im Studium.

Den Stoff, von *TM*, den wir während des Technikers in zwei Jahren durch genommen hatten, wurde wehrend des Studiums in 4 Monaten durchgezogen. Allerdings muss man dabei auch beachten, dass man im Studium mit ganz anderen Mathematischen verfahren arbeitet, die einen eben sehr viel schneller und eleganter ans Ziel bringen.

Ein anderer Punkt sind auch die Übungen. Im Techniker wird während des Unterrichts bis zum erbrechen geübt, während einer Vorlesung wird höchstens mal eine Aufgabe zum Verständnis durchgerechnet.

Es stimmt schon, dass der Techniker näher an der Anwendung ist. Aber das ist nicht immer besser! Denn es verhindert oft auch dass man über den Tellerrand hinaus schaut...

Alles in allem muss ich sagen, dass das Studium doch eine ganze Ecke anspruchsvoller war, besonders weil man auch einiges neben den eigentlichen Vorlesungen tun muss, um erfolgreich zu bestehen. Aber es macht auch sehr viel mehr Spaß!

Wenn du die Wahl hast zwischen einem Studium und dem Techniker, du auch mal in Eigenverantwortung lernen kannst und du zumindest ein grundlegendes mathematisches Verständnis mitbringst. Dann studiere!


KingSchultz000 
Beitragsersteller
 25.04.2015, 12:12

Danke für deine Antwort, genau das was ich gesucht habe!

Drei Fragen noch, wieso hast du dich im Studium dann für Mechatronik entschieden?

Und hattest du Abi vor deiner Ausbildung oder Mittlere Reife?

Und würdest du es heute nochmal so machen oder sagst du eher, nein der Techniker war überflüssig und hat mir im Studium nicht viel geholfen?

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KillerGoldFisch  25.04.2015, 12:31
@KingSchultz000

Drei Fragen noch, wieso hast du dich im Studium dann für Mechatronik entschieden?

Ich hatte mich während des Technikers stark für den Bereich der Informatik und Steuerungstechnik interessiert und wollte ein Studium in die Richtung machen, was dann Technische Informatik gewesen währe. Um mich aber von meinen Maschinenbau-Wurzeln nicht komplett zu trennen, hab ich den Zwischenweg eingeschlagen. Die Mechatronik.

Und hattest du Abi vor deiner Ausbildung oder Mittlere Reife?

Keins von beidem! Ich war ein Hauptschüler :) und kein besonders guter...

Und würdest du es heute nochmal so machen oder sagst du eher, nein der Techniker war überflüssig und hat mir im Studium nicht viel geholfen?

Wes mir an dem Techniker hauptsächlich geholfen hatte, war die Tätigkeit zwischen dem Techniker und dem Studium. Ich hab damals als Stellvertretender Fertigungsleiter und Entwickler gearbeitet. Die Erfahrungen die ich in der Zeit gewonnen habe, will ich nicht missen. Ich habe generell zwischendurch immer wieder gearbeitet. Das hat mich zwar einiges an Zeit gekostet, aber ich würde es jederzeit wieder so machen.

Wenn du noch weitere Fragen hast, helfe ich dir natürlich gerne.

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KingSchultz000 
Beitragsersteller
 25.04.2015, 13:08
@KillerGoldFisch

Warst du dann so ein Schüler wie ich, nicht dumm aber faul? :D

Klar denke ich das einen der Techniker ein bisschen näher ans Studiumniveau heran bringt, jedoch weiß ich nicht ob sich für mich der Zeitaufwand dafür lohnt. 

Ich mein ich müsste dann noch 1 1/2 Jahre arbeiten um ihn machen zu können, und bis ich den Techniker in der Tasche haben würde wäre ich auf dem anderen Weg schon im 5. Semester...

auf der anderen Seite weiß ich nicht wie hart das Studium werden würde, die einen sagen ja es ist richtig schwer und sogar für gute Abiturienten eine große Herausforderung, die andern sagen mit Interesse und Fleiß schafft das fast jeder.

Ein bekannter von mir war ebenfalls Hauptschüler, hat dann aber gemerkt das ihm das kaum was bringt, er hat Fachabi nachgemacht und macht gerade ein Duales-Studium bei Adidas...er wäre ein Beispiel dafür das man mit Fleiß weit kommen kann.

Wie alt warst du dann bei deinen einzelnen Schritten also Ausbildung/Techniker/Bachelor/Master ?

Nochmals danke für deine Antworten, das hilft mir sehr!

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KillerGoldFisch  25.04.2015, 18:34
@KingSchultz000

Warst du dann so ein Schüler wie ich, nicht dumm aber faul? :D

Ja, faul und ohne Perspektive... das hat sich zum glück irgend wann geändert. ...zumindest das mit der Perspektive... :P

Klar denke ich das einen der Techniker ein bisschen näher ans Studiumniveau heran bringt, jedoch weiß ich nicht ob sich für mich der Zeitaufwand dafür lohnt. 

Ich mein ich müsste dann noch 1 1/2 Jahre arbeiten um ihn machen zu können, und bis ich den Techniker in der Tasche haben würde wäre ich auf dem anderen Weg schon im 5. Semester...

Ich denke nicht dass es sich für dich lohnt erst den Techniker zu machen wenn du sowieso studieren willst. Vor allem wenn du die Hochschulreife schon hast.

Ein bekannter von mir war ebenfalls Hauptschüler, hat dann aber gemerkt das ihm das kaum was bringt, er hat Fachabi nachgemacht und macht gerade ein Duales-Studium bei Adidas...er wäre ein Beispiel dafür das man mit Fleiß weit kommen kann.

Und das ist kein Einzelfall! Was das angeht bin ich wirklich froh in Deutschland zu leben. Anderen Ländern währe das nicht ohne weiteres möglich.

Wie alt warst du dann bei deinen einzelnen Schritten also Ausbildung/Techniker/Bachelor/Master ?

  • Ausbildung : 15
  • Techniker : 21
  • Bachelor : 24
  • Master : 29

(Jeweils bei beginn)

Nochmals danke für deine Antworten, das hilft mir sehr!

Freut mich, dass ich helfen konnte.

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KingSchultz000 
Beitragsersteller
 26.04.2015, 20:55
@KillerGoldFisch

Ok ich habe noch eine Frage,

Wie hast du für dich herausgefunden ob du das ganze überhaupt schaffst?

Hast du dich einfach hingehockt und gesagt so, das mache ich jetzt und es hat auf Anhieb funktioniert? Oder hast du erstmal dir ne Messlatte gesetzt (z.B. Abistoff von Kumpels ausgeliehen) und dich daran probiert ob du überhaupt genug Verständnis dafür aufbringen kannst?

Finde das ganze sehr schwierig zu bewerten...

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KillerGoldFisch  27.04.2015, 17:13
@KingSchultz000

Ich hab eine Mathe-Nachhilfe und einen Englischkurs besucht bevor ich abgefangen hab zu Studieren. Die Hochschule an der ich war haben vorab schon ein paar Referenzaufgaben heraus gegeben, an denen man sich orientieren konnte. An denen hab ich mich dann versucht und über die Nachhilfe den Fehlenden Stoff nachgeholt.

Aber als ich dann Studiert habe, hab ich gemerkt, dass es eher auf Durchhaltevermögen ankommt. Bei so manchen Kommilitonen hab ich mich wirklich gewundert wie so jemand ein Studium bestehen kann, aber mit der richtigen Einstellung kann das jeder schaffen der nicht gerade voll auf den Kopf gefallen ist. Man muss sich selber in den Ars*h treten können... dann passt das! :)

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KingSchultz000 
Beitragsersteller
 27.04.2015, 20:10
@KillerGoldFisch

Ja stimmt, das habe ich auch schon gesehen das vor den Semester Kurse in Mathe und Physik angeboten werden, Englisch hatte ich noch nie Probleme, aber da liegt wohl auch nicht der Schwerpunkt^^

Bei so manchen Kommilitonen hab ich mich wirklich gewundert wie so jemand ein Studium bestehen kann, aber mit der richtigen Einstellung kann das jeder schaffen der nicht gerade voll auf den Kopf gefallen ist. Man muss sich selber in den Ars*h treten können... dann passt das! :)

Das hoffe ich doch:D Ich denke ich werde es machen, ist zwar noch ein bisschen Zeit bis dahin aber bevor ich mir irgendwann vorwerfen muss ich hätte es nicht versucht, werd ich mich ins Zeug legen.

Und wenn es nicht klappt bleibt immernoch Plan B, der Techniker, da bin ich mir zu 100% sicher das ich den schaffe.

Wirklich vielen Dank für deine Tipps und das du dir die Zeit dazu nimmst, vielleicht hörst du nochmal von mir=)

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Naja. Das Studium geht halt mehr in die Theorie. Du brauchst dafür kein praktisches Wissen. Im Gegensatz zum Techniker. Dieser ist näher an der gesamten produktionsmaterie dran. Sei es Fertigung oder Montage oder sonstige Prozesse. Techniker bringt dich weiter. Und als studierter Ingenieur kannst in Führungspositionen arbeiten. Dafür brauchst aber kein technisches Verständnis. Hast ja dann deine Techniker usw fürs denken. 😉


Apfelkind1986  24.04.2015, 21:12

Dann versuche mal ein technisches Studium ohne technisches Verständnis. Viel Glück...

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DirkMi  24.04.2015, 21:50

Getroffene Hunde bellen Hmm?

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KillerGoldFisch  25.04.2015, 12:12

Und als studierter Ingenieur kannst in Führungspositionen arbeiten

Kann man auch mit dem Techniker. Trotzdem arbeiten die wenigsten Ingenieure und Techniker die ich kenne in einer Führungsposition.

Dafür brauchst aber kein technisches Verständnis. Hast ja dann deine Techniker usw fürs denken.

Wow, da weiß man gar nicht was man zu so einem Bullshit sagen soll... aber ich bin ja auch nur ein Ingenieur, dafür müsste ich ja denken können... Wie kommst du auf so einen quatsch?

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DirkMi  26.04.2015, 08:49

Tut mir leid. Ich bin seit 10 Jahren Techniker in meiner Firma und ich hab in dieser Zeit einige Vorgesetzte "Ingenieure" gehabt die mir genau das vermittelt haben. Ich kenn das nur so. Sorry

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KingSchultz000 
Beitragsersteller
 26.04.2015, 10:45
@DirkMi

Das klingt aber eher nach Frust als das es hilfreich ist

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Sonst wäre es kein Studium.


KingSchultz000 
Beitragsersteller
 24.04.2015, 19:37

Ich weiß jetzt nicht ob mir diese Aussage helfen soll.

Ich weiß das das Studium schwieriger ist, mir geht es eher um die Unterschiede und Tipps wie ich das ganze bewerten und einschätzen soll...

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