Nehmen Sie zu der These Stellung, wonach die biblischen Quellen historisch wertlose Propaganda für den christlichen Glauben sind.?

2 Antworten

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Hallo Vanny219225,

Zu deiner genannten These: Sie ist gar nicht so weit hergeholt, aber die Begriffe „wertlose“ und „Propaganda“ sind subjektive Abwertungen und daher nicht brauchbar. Ich würde das ersetzen durch „historisch nicht eindeutig beurteilbare Darstellung, um eine Botschaft oder eine Glaubenserfahrung zu vermitteln“.

 

Da zitiere ich mal aus einem Text „Unnötige Glaubensbarrieren“ von Anton Vögtle (könntest du mal googeln), bekannter katholischer Theologe:

………die unterschiedliche Grundeinstellung des Orientalen und des heutigen westlichen Menschen zu dem, was man heute „historische" Wahrheit nennt. Dem westlichen Menschen ist Wahrheit in ihrer vordringlichsten Bedeutung geschichtliche Tatsächlichkeit, bis zur Vernachlässigung des Sinnes. Sein Ideal der Wirklichkeit ist gewissermaßen „ein Film der Ereignisse und eine Tonbandaufnahme der Worte" (M. Zerwick). Demgegenüber ist der Orientale auf den Sinn versessen, und das bis zur Vernachlässigung der geschichtlichen Tatsächlichkeit. Sein Ideal ist deshalb eine tiefsinnige Erzählung, die den Sinn eines Faktums möglichst anschaulich und kraftvoll zur Geltung bringt. Deshalb belassen es auch neutestamentliche Verkündiger nicht nur bei der Weitergabe authentischer Einzelheiten und Worte Jesu sowie seiner einzigartigen Gleichnisse und Beispielgeschichten. Sie belassen es nicht bei abstrakt formulierten Bekenntnisaussagen wie „Jesus ist der Christus (= der Messias)", „der Sohn Gottes", „der (göttliche) Herr" usw. Nach gut alttestamentlicher Manier bringen sie eine Jesus Christus oder die Heilsgemeinde betreffende Glaubenswahrheit auch durch eine veranschaulichende Erzählung zum Ausdruck, wobei sie meist das Wissen um das ganze, durch und an Jesus erfolgte Offenbarungsgeschehen voraussetzen. Um eine Glaubenswahrheit zu veranschaulichen, verwenden sie altbiblische Motive und Erzählschemata. Solche teilweise höchst spektakulär klingenden Lehrerzählungen, zu denen auch gewisse Wundergeschichten zählen, lassen nun einmal im Hörer keineswegs unbegründete Zweifel aufkommen, ob er hier wirklich an ein so erfolgtes, sicht- und hörbar wahrgenommenes Geschehen glauben muß.


Nadelwald75  25.04.2018, 09:51

....vielen Dank für den Stern!

Die Bibel ist kein Geschichtsbuch, sondern ewig gültige Wahrheiten werden darin in Form metaphorischer Gleichnisse veranschaulicht.


Nutzer298  20.04.2018, 21:14

Wenn du ein interessantes Buch zu diesem Thema lesen möchtest, empfehle ich dir: Neville Goddard, Die geheime Psychologie biblischer Prinzipien.

Nutzer298  20.04.2018, 21:15
@Vanny219225

OK. Für ne Zwei reicht meine Antwort. Lies das Buch und du kriegst ne Eins! :-))