Nationalismus - Integration?

2 Antworten

Na ja, also, der erste deutsche Nationalstaat war im Prinzip das was die EU heute ist. Unterschied ist nur, dass damals alle Teile des neuen deutschen Staates Deutsch gesprochen haben. Trotzdem hat es massive Unterschiede in Bildung, Infrastruktur, Kultur und Politik gegeben. Das alles musste sich unter einem Nationalstaat zusammenfassen, also integrieren lassen.

Und da gibt es natürlich immer Probleme, weil es vielleicht ein Herzogtum oder ein Königreich gab, dass nicht wollte, dass bestimmte Kompetenzen nun in der Hand einer Regierung in Frankfurt oder Berlin liegen.

Auch heute gibt es das ja noch. Deswegen ist Deutschland föderlistisch organisiert. Bundesländer wie Bayern weigern sich beispielsweise strikt dagegen, auch nur eine Kompetenz in Sachen Bildung an die Bundesregierung abzugeben.

Beispiele:

Im Kaiserreich und noch in der Weimarer Republik war die Staatsangehörigkeit der meisten Deutschen: Preußen.

Im Kaiserreich gab es u.a. Polen, Dänen, Sorben, Franzosen, die sich diskriminiert fühlten.

Die süddeutschen Fürsten akzeptierten die Hegemonie Preußens allenfalls bedingt.

Süddeutsche und Norddeutsche waren sich noch fremd: "Saupreißen". Kampf gegen die "Ultramontanen", Bezeichnung der Sozialdemokraten als "vaterlandslose Gesellen".