Napoleon und die Deutschen! nochmal

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2 Antworten

Nachdem Napoleons Armee 1806/07 Preussen besiegt hatte und Österreich sowieso ein "Verbündeter" war, der schwächer als Frankreich war, konnte Napoleon in Deutschland machen, was er wollte.

Preussen wurde um etwa die Hälfte seines Gebiets verkleinert und mehrere kleinere deutsche Staaten zu seinen Verbündeten. Einige waren schon vorher Verbündete gegen Preussen gewesen, andere unterwarfen sich jetzt.

Die Staaten westlich von Preussen organisierte Napoleon in einem "Rheinbund", einer Union von Fürsten, der einer der Fürsten als "Primas" vorstand. Eroberte Gebiete im Norden schlug er zum Teil direkt an Frankreich (wie das meiste von Niedersachsen), um die Küste direkt zu kontrollieren, über die mit England geschmuggelt wurde, und Teile von Hessen machte er zu einem "Königreich Westfalen" unter der Herrschaft seines Bruders Jerome.

Beim Einmarsch der Franzosen gab es zuerst nicht viel Widerstand; die Bevölkerung wartete ab. Frankreich schuf eine Menge Errungenschaften, die bei den meisten Menschen gut ankamen: so wurden Adel und der Rest des Volkes gleich gestellt, die Bauern von der Leibeingeschaft und die Juden befreit, moderne Zivilgesetze mit z.B. Ehescheidung eingeführt, gesunde Friedhöfe oder die Hausnummern (!) eingeführt.

Aber Napoleon führte ständig Krieg und erhob dafür erstens hohe Steuern,und zweitens rekrutierte er über die Wehrpflicht - auch eine französische "Errungenschaft" - ständig neue Soldaten. Je mehr Familien für Frankreich Söhne verloren, um so mehr Feindschaft wuchs an.

Auch der wegfallende Handel mit England war nicht gern gesehen, denn dadurch entstand Arbeitslosigkeit und bei den Reichen entsprechend weniger Gewinne. Der Adel war sowieso nicht begeistert davon, seine Vorrechte los zu sein.

Die ursprünglichen begeisterten Anhänger, die sich Freiheit und Demokratie erhofften ("Deutsche Jakobiner" sagte man), waren enttäuscht, denn Napoleon brachte nur eine modernere Diktatur, in der er nicht weniger diktatorisch mit Zensur und Geheimpolizei herrschte als die deutschen Könige und Fürsten vorher.

Es gab ein kleines Lager von Menschen bis zu den Fürsten und Könige, die seine Anhänger blieben (wie der König von Sachsen) und ein grösseres, das nur durch Frankreichs Übermacht eingeschüchtert war.

Ein Buchhändler namens Staps versuchte, Napoleon während eines Staatsbesuchs zu ermorden. Es gab grosse Wellen von Sympathiekundgebungen für Staps, die zeigten, dass Napoleon gehasst wurde.

Die schlechte Lage Frankreichs in Spanien schon ab 1809 machte Napoleons Feinden Mut und als er in Russland de facto besiegt war und schwach erschien - und natürlich wieder zehntausende Deutsche mit der "Grande Armee" gestorben waren - war die Zeit reif und Preussen organisierte den Angriff. Bei der Völkerschlacht von Leipzig 1812 hatten Österreich und Preussen Frankreich ja bereits verraten und marschierten mit Russland gegen Napoleon.

Mitten in der Schlacht liefen Truppen seiner Rheinbund-Verbündeten auf die andere Seite über und Frankreichs Armee musste sich Hals über Kopf nach Frankreich flüchten.

Damit war Napoleons Herrschaft in Deutschland wohl beendet.