Nach Verliebtheit kommt regelrechte Antipathie, was tun?

5 Antworten

Eine Beziehung ist nicht nur Rosinenpickerei (also sich nur das beste heraus nehmen) sondern den Partner wie er ist zu akzeptieren bzw. es zu versuchen , oder Kompromisse finden, wenn man damit nicht leben kann. Würde man immer in dieser Hochverliebtheitsphase stecken bleiben, dann würde man auch die Fehler und Macken nicht sehen. Beziehungsweise man würde sie sehen, aber sie würden einem gefallen. Und das wäre wie eine Art Gefahr. Bei dir sehe ich es eher so das du und der neue Partner eben nicht passen. Zumindest er passt nicht für dich, denn du kannst ja offensichtlich ihn und den/euren Alltag nicht ertragen. Demzufolge hat dich deine Verliebtheit getäuscht. Sprich, nach dem Rausch kam die totale Ernüchterung. Gib trotzdem die Hoffnung nicht auf das es doch mal klappt. Wie alt bist du denn? Vielleicht spielt das Alter auch eine Rolle, in dem Fall.


Victory17 
Beitragsersteller
 10.06.2018, 14:11

Bei dem neuen Partner ist es ja noch nicht passiert ...aber bei all meinen vorherigen Beziehungen. Deshalb auch die Angst.

Ich bin 23.

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Chaoslady4217  10.06.2018, 14:12
@Victory17

Vielleicht hat es mit den anderen doch nicht gepasst und mit dem neuen schon. Mach dir keine Sorgen und geniese es. Sonst wird das zum Teufelskreis.

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Es liegt daran, dass du dem Partner Hoffnungen machst durch eine liebevolle Art, durch Anpassung. Zu Beginn solltest du erst einmal auf Abstand gehen. Du musst doch nicht gefallen! Dich muss nicht leider mögen, du magst ja auch nicht jeden leiden.

Also mein Rat: In Zukunft auf dich aufpassen, ob du wirklich die Nähe willst. Dann passiert dir das auch nicht immer wieder.

Ich würde nicht automatisch behaupten, dass du bist Beziehungsgestört bist. Natürlich ist das ein Muster, und wird sich wohl auch wiederholen wenn du nichts änderst.
Dieses Muster habe ich auch bei vielen Freundinnen und Freunden miterlebt, die zunächst Interesse an jemandem hatten, der Person auch näher gekommen sind, aber sobald man „erreicht hat“ was man wollte, totale Abneigung.
So nach dem Motto „ich will nur was ich nicht haben kann“...
Mein Rat, überleg dir gleich am Anfang ob du die Person TATSÄCHLICH so schön, toll, interessant findest, oder ob es wieder nur ein Fall für „ich muss mir beweisen dass ich die/den für mich gewinnen kann“ ist.
Auf jeden Fall ist das kein Grund zu Sorge! Geh in dich und überlege dir, was du wirklich fühlst  

Klingt nach Bindungsangst. Ich habe mich damit mal beschäftigt weil eine Ex Freundin dies hatte und ich ihr verhalten nicht deuten konnte.

Ich habe mir dann ein Buch bestellt und da steht dieses Verhalten drin was du beschreibst. Dein unterbewusstsein spielt da eine enorme Rolle. Wenn es dir dann zu nahe wird, erfindet es Gründe die dir das Gefühl geben zu fliehen. Das sind dann kleinigkeiten die plötzlich stören, man versucht darauf einen Streit aufzubauen, man stichelt einfach um so loszukommen.

Ich denke ein Psychologe wäre da sinvoll.


Victory17 
Beitragsersteller
 10.06.2018, 02:37

Ehrlich gesagt grauselts mir vor dem Wort "Bindungsangst" - es klingt nach etwas was einen Grund haben muss (zB. ein Trauma was in der Kindheit erlebt wurde). Ich sehe bei mir aber keinen solchen Grund und damit auch keine direkte Lösung für dieses Problem.

Sehe ich das richtig, dass du dich mit dem Thema auskennst? Gibts da irgendwas was dagegen hilft? Übungen oder so..

Weil ein Psychologe..ja... ist bei mir eher Plan Z.

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Johndell  10.06.2018, 02:56
@Victory17

Ja ich kenne so ein bisschen das Prinzip dahinter. Ich war mal in einem Forum gewesen für Bindungsängste für Leute die es haben oder dessen Partner... Es können da wirklich sehr viele Möglichkeiten in frage kommen und es muss nicht immer sein dass die Eltern sich scheiden ließen, es kann auch mal als Baby was vorgefallen sein. Meist entsteht sowas in den ersten 3 lebensjahren, in der Phase wo die Bindung zur Mutter aufgebaut wird. Als Beispiel du hattest durft ider hast geschrien und es kam niemand, was das urvertrauen eben beeinfusst hat, also das Vertrauen zur Mutter.

Es kann auch sein als kleines kind mal irgendwo vergessen... eben solche sachen die eben verursachen eine Angst zu haben sich binden, vielleicht auch Gründen verletzt zu werden, eine art Selbstschutz.

In dem Forum habe ich viel gelesen, meist ist es so, das es leider keinen Trick gibt und es sehr schwer ist, es ist harte Arbeit um damit klar zu kommen. Die gute Nachicht ist aber, du hast selbst erkennst ein Problem damit zu haben was schon mal sehr gut ist. Einige der betroffenen wollen es nicht einsehen, selbst dafür hat das unterbewusst eine Entschuldigung ( ich finde es was besseres, ich verpasse sonst was..)

Bei dir scheint es eine aktive Form zu haben, also du bist der, der flüchtet... die passive Form ist der, der verlustangst hat und hinter rennt und sich an alles klammert. Manchmal finden sich diese beiden Formen gegenseitig und es entsteht ein klassische on/off Beziehung.

Ich würde mir erstmal ein Buch kaufen, die von Stephanie Stahl sind ganz gut. Dann findet du dich da vielleicht drin wieder. Aufjedenfall mal drüber lesen und sich infomieren.

Aber wenn man wil, gibt es da immer ein Ausweg, nur leider gibt es da keimn Trick

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Victory17 
Beitragsersteller
 10.06.2018, 03:05
@Johndell

Danke für deine ausführliche Antwort. Muss aber zugeben, hat sich gerade wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt. Nicht wegen dir - aber deine Worte klingen in meinen Ohren nach einem Urteil. Habe eh genug Probleme - und nun auch noch das.

Interessanter Weise ..jetzt wo ich darüber nachdenke. Bei mir war es ja schon immer so. Ich habe es seid Kindesbeinen an gehasst, wenn man sich zu sehr um mich bemüht hat. Und hier kommt auch der Witz - ich bin in meiner Familie immer das Kücken gewesen und statt fehlender Nähe, war bei mir eher immer zu viel davon da. Weiß nicht wie es in den ersten 3 Lebensjahren der Fall war - aber sonst ja - immer haben alle um mich herum gekreist.

Ich versuche es mal mit der Lektüre. Erscheint mir zumindest angenehmer als ein Besuch beim "Seelenklempner".

Nochmal Danke für deine Hilfe.

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Johndell  10.06.2018, 03:23
@Victory17

Naja, urteilen wollte ich nicht darüber. Aber wie soll ich sagen... ich will auch nicht sagen das es nichts ist, ich war mit einer zusammen die es hatte. Wir waren 3 mal getrennt gewesen und sie meinte auch, das sie es in den Griff bekommen könnte und wir waren Laien gewesen. Wir konnten immer drüber reden, ich habe ihr auch den Freiraum geben aber es ging irgendwie nicht.

Mein bester Freund hat als Kind seine Mutter verloren, er weiß das er es auch, sehr viele haben es. Es gehört auch verantwortung dazu, also verantwortung dem Partner gegenüber das man nun nicht 1000 Herzen brechen muss, obwohl, so denke ich, du es auch nicht willst und auch nichts für kannst. Viele die es haben sind sogar super nette Menschen, haben Empathie und alles, aber es löst dann instinktiv eine art Panik aus, obwohl sie selbst auch nur Glücklich sein wollen.

Ja, wo du es sagst. Ich hatte sie mal gefragt ob sie mal als Kind was erlebt hatte wo sie allein gelassen wurde, sie sagte, ne sie wollte eigentlich immer eher weglaufen.

Manche kommen aber gut damit zurecht, sie sagen sie wollen keinen festen Partner und wechseln sie oft oder haben nur Affären und sind auch glücklich. Aber es gibt auch welche die wollen eine richtige Beziehung, da ist eben der leidensdruck enorm. Dann muss man natürlich was unternehmen

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Tippe mal auf Bindungsangst. Wenn es ernst wird suchst du unbewusst nach Gründen, warum du dich auf keinen Fall binden kannst,


Victory17 
Beitragsersteller
 10.06.2018, 02:32

Ja, auf dieses Urteil ist schon mal jemand aus meinem Freundeskreis gekommen. Aber ich versteh nicht wieso... man muss doch einen Grund für sowas haben.

Bei mir sehe ich aber keinen solchen Grund. Meine Eltern sind seit Jahren verheiratet und glücklich. Ich habe als Kind auch nichts erlebt, was mich schockieren hätte können ...

Und wenn es doch eine Bindungsangst ist..kann man sie nicht irgendwie überwinden?

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