Mutter hat Vater und Bruder rausgeworfen?
Hallo,
meine eltern hatten vor zwei Stunden einen heftigen Streit, was um mein Bruder (24) ging.
Seit Monaten macht er uns Probleme, indem er andauernd Streitigkeiten wegen sinnlosen Sachen anfängt, die nicht mal Bedeutsam sind. Er hat sich diese Sache also so sehr in sein Kopf gesetzt, dass es für ihn alleine nur schlimm ist. Er spricht es andauernd an und verdirbt uns so allen die Laune, da er ständig auch betrunken heim kommt und mit uns streitet. Inzwischen seit mehreren Monaten.
Nun ist es so sehr eskaliert, dass meine Mom meinen Bruder und Vater rausgeworfen hat. Sie gibt meinem Vater die schuld, dass er nie sich um meinen Bruder kümmert und sonstige. (Dies stimmt natürlich nicht).
Bin gerade echt verzweifelt. Was soll ich denn machen? Diese ganze sache nimmt mich so sehr mit gerade, dass ich ratlos bin. Ich kann ohne mein Vater einfach nicht, weil er wie mein bester Freund und mein Zufluchtsort ist. Mit meiner Mutter verstehe ich mich kaum und jedes mal wenn ich was über mein Bruder sage, verspottet sie mich. Sie steht immer hinter ihm. Auch, wenn er übelsten Mist baut..
Denkt ihr, dass die beiden zurück kommen? Immerhin reicht es meinen Vater sehr und mein Bruder haut andauernd ab von zu Hause und vor 2 Stunden war es so krass schlimm, dass er uns beleidigt, angeschrien und sonstige hat. Er hat immer einen Dreck auf uns gegeben und denkt nur an sich. Dann bekommt mein Vater noch alles ab von meiner Mutter, obwohl es garnicht seine Schuld ist…
Warum schmeißt sie deinen Bruder raus, wenn sie, wie du schreibst, immer hinter ihm steht?
Weil ich zwei Krankheiten habe, die sich durch den ganzen Stress verschlechtern und ich eine Panikattacke neben den allen hatte. Das war der Schlussstrich
1 Antwort
Ich habe hier tatsächlich einen sehr starken Flashback. Wir hatten in unserem Freundeskreis eine ganz ähnliche Situation, die oft auch so eskaliert ist, dass sie sich auf unsere Gruppendynamik ausgewirkt hat. Der Vater meines Kumpels ist eben auch ein absoluter Kumpel, bei dem selbst wir, die ja nicht seine Kinder waren, zu ihm sind, wenn wir Probleme hatten oder mal einen Rat brauchten. Besagter Kumpel ist wiederum in deiner Situation gewesen und sein Bruder wiederum, ganz genau, wie dein Bruder klingt. Bei ihm war aber nicht Alkohol, sondern harte Drogen das Problem. Aber diese Sache mit der Schuldzuweisung, die Sache mit dem Mistbauen, was die ganze Familie belastet, auch die Sache mit deiner Mutter klingt superstark nach einer ähnlichen Situation.
Die ganze Situation hatte sich erst verbessert, als die komplette Familie einen Schlussstrich gezogen hatte. Letztendlich ist die Situation, in der alle Parteien zusammen auf engsten Raum sind, sehr viel problematischer als eine endgültige Trennung, bei der man durch Abstand zueinander finden kann.
Ich kann dir da auch komplett die Angst nehmen: Wenn dein Vater dein bester Kumpel ist, wird er es auch nach einer möglichen Trennung sein. Du bist schließlich auch sein Kind, und das ist ein dickes Band. Was deine Eltern dringend erkennen müssen, ist, dass sie deinem Bruder nicht helfen, wenn sie ihn permanent beschützen. Weil da der Lerneffekt fehlt, dass sein Handeln auch echte Konsequenzen hat. Nehmen deine Eltern ihm diesen Lerneffekt weg, lernt er es nie und wird auf ewig ein Problemfall bleiben. Ab und an beschützt man sein Kind am besten, wenn man es den eigenen verursachten Schaden auch selber beheben/ausbaden lässt.
Ich weiß nicht, wie alt du bist und ob du schon auf eigenen Beinen stehen kannst. Aber meinem Kumpel hat es sehr geholfen, in einer eigenen Wohnung zu leben. Du verlierst dadurch ja nicht deine Familie, kannst dir aber eben auch deinen Rückzugsort schaffen.
Machen kannst du selber nichts. Es liegt da auch schlicht außerhalb deiner Möglichkeiten. Wichtig ist aber, dass du dir versuchst, einen Ruhepol zu schaffen. Runterzukommen, und da helfen Freunde ungemein. Hast du einen Kumpel oder eine Freundin, die du antexten kannst? Vielleicht kannst du dich morgen mal mit ihr/ihm treffen und etwas unternehmen. Einfach mal die Zeit nehmen, dir da etwas Luft zu machen. Im Moment kannst du dir überlegen, was dich noch beruhigt. Musik hören vielleicht oder ein Spiel an einer Konsole, am Handy oder am PC zocken. Solche Sachen helfen sehr. Dann eben schauen, was die nächste Zeit bringt, und eben auch darüber nachdenken, was du für dich und deine Zukunft erreichen magst.