Musiktheorie: Gleicher Intervall mal fröhlich mal traurig?

2 Antworten

Darüber habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Es ist wirklich das selbe Intervall, und dazu gibt es sicher auch mehrere Beispiele.

Würde man H-Dur spielen, dann wäre dieses Intervall H-D ja auch die Tonika und die verminderte dritte Stufe. Also so wie C und Es (gleich Dis).

Eine mögliche Erklärung könnte sein: Die verschiedenen Tonarten klingen wirklich anders. Umsonst haben Komponisten früher vielleicht nicht ein Stück in einer gewissen Tonart komponiert. Das empfindet möglicherweise das menschliche Ohr so.

Es gibt zwar die Meinung darüber, dass gewisse Tonarten einen anderen Chrakter haben, aber erwiesen dürfte es nicht sein. Ich habe gelesen, dass renommierte Komponisten und Musiktheoretiker über die Jahrhunderte immer wieder bestritten haben, dass unterschiedliche Charaktere der Tonarten überhaupt existieren.

Woher ich das weiß:Hobby

Weisskuchen 
Fragesteller
 22.01.2023, 08:21

@PatrickOm

Wenn ich so darüber nachdenke. Daran wird es wohl liegen. Die kleine Terz ist ja der obere Teil eines Dur-Akkords in Grundstellung. Ein trauriger Intervall in einem Dur-Akkord würde nicht unbedingt Sinn machen. Scheinbar kommt es auf den Kontext an, ob eine kleine Terz traurig klingt oder nicht, anders beim Tritonus, der immer teuflisch oder spannungsreich klingt.

Ich bin zwar in der Musiktheorie noch nicht weit genug, um beurteilen zu können, ob Tonarten verschiedene Charaktere haben. Aber ich kann folgendes aus Erfahrung sagen: Ich habe mal einige Musikstücke per Musikprogramm um einen Halbton erhöht und somit die Tonleiter stark verschoben. Die Musikstücke klangen auffallend anders, obwohl sie nur ca. 5% höher waren.

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PatrickOm  22.01.2023, 10:56
@Weisskuchen

Ja, das sind echt interessante Aspekte: Zu mir: Ich spiele seit meiner Kindheit Tasteninstrumente, und dies meistens nach Gehör. Das macht mir am meisten Spaß. In der Musiktheorie bin ich gar nicht so gut, aber ich finde das schon interessant. So habe ich es noch gar nicht betrachtet, dass , wie du schreibst, die kleine Terz der obere teil eines Dur-Akkordes ist. Und es stimmt ja: E und G, das ist einerseits zur C-Dur gehörig, wäre aber in E-Dur ein Moll-Akkord. Wahrscheinlich kommt es wirklich auf die "Hör-Weise" an, also ein Pendant zur "Sicht-Weise" 😀.

Ich transponiere auch gerne. Muss aber zugeben, dass ich fast nur C-Dur spiele, oder eben a-moll, weil die am einfachsten sind (höchstenas noch G, F oder D). Und ist es mal notwendig zu transponieren, dan benutze ich am Keyboard oder Synth die Transpose-Funktion. Klar, wer nicht ?, außer Spieler eines echten mechanischen Klaviers und natürlich ist es eine Kunst, wenn man das gut kann, also zB in Cis-Dur oder moll zu spielen. Und dann klingt das schon oft ziemlich anders, also von der Stimmung her.

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Also als erstes wurde ja C Moll gespielt, wenn man danach H und D zusammen spielt, interpretiert das Gehör natürlich G-Dur. Dies liegt vielleicht eher an unseren Hörgewohnheiten als an der Musiktheorie.

Woher ich das weiß:Hobby

Weisskuchen 
Fragesteller
 22.01.2023, 08:24

@Ploppy8888

Das könnte sein. Nach einer großen Terz klingt eine kleine Terz ja auch nicht traurig, sondern vervollständigt den Dur-Akkord. Zwei große Terzen nacheinander klingen wiederum nicht unbedingt fröhlich, sondern eher spannungsreich, da sie einen übermäßigen Akkord bilden.

In der Musik scheint das Verhältnis zum Grundton entscheidend zu sein.

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