Motorrad Führerschein eigene Ausrichtung Jacke,Hose etc.?

4 Antworten

Du kannst die Ausrüstung in der Regel bei der Fahrschule ausleihen. Musst dann halt damit klar kommen, dass schon Generationen vor dir in die Klamotten geschwitzt und gehustet haben ;)

Ich hab vor ein paar Jahren auch meinen Führerschein gemacht und mir erst hinterher mit bestandener Prüfung meine Ausstattung gekauft. 

Würde dir nur empfehlen, schon vorher deinen eigenen Helm zu kaufen, da das zum einen echt eklig ist, wenn du auch immer ne Sturmhaube aufziehen musst und zum andern der dann hoffentlich perfekt sitzt.

Sicherheit sollte vorgehen ;)


YURI19900 
Beitragsersteller
 29.03.2017, 05:55

Hast mir geholfen dank dir ;)

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Viele Fahrschule haben Klamotten in einigen Größen da.. aber nicht alle. Dir bleibt nicht anderes übrig als dort nachzufragen, wo du anfangen willst. 

Aber.. geeignetes Schuhwerk ist immer selbst zu besorgen! (mindest Knöchelhohe feste Schuhe). 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren im Büro einer Fahrschule

Normalerweise stellt dir deine Fahrschule die Kleidung zur Verfügung. Ich kaufte meine Schutzkleidung auch erst nach dem Erhalt der Fahrerlaubnis, da diese ja auch zum Motorrad passen sollte.

Du brauchst die Schutzausrüstung auch nach dem Ende der Fahrschulausbildung. Zumal nicht alle Fahrschulen Bekleidung vorhalten. 

Dann brauchst du evtl. doch noch die gesetzlich vorgeschriebene Schutzbekleidung inkl. Motorradstiefel (Adiletten reichen nicht) und Rückenprotektor (zumindest als Einsatz in der Motorradjacke). Hast du dafür genug Geld? Wenn du alles neu kaufen willst, sind da schnell 800 Euro weg. Günstiger wird es, wenn du auf gebrauchte Bekleidung bei Jacke und Hose zurückgreifen kannst.

https://www.600ccm.info/1/161010/R%c3%bcckenprotektor_ist_bei_der_Pr%c3%bcfung_Pflicht

Einfach mal überschlagen was die Klamotten so kosten

Helm - ab 100 Euro geht's mit guten Helmen im Abverkauf los, man kann
aber auch problemlos 400-700 Euro alleine für einen Helm hinlegen.

Halstuch - macht Sinn, kostet zwischen 10 und 20 Euro. Ist nicht
vorgeschrieben aber nützlich.

Jacke - gebraucht unter 100 €, neu ab ca. 150 Euro (Textil) oder 250
Euro (Leder). Bei solchen Neupreisen ist das aber eben die
Einstiegsklasse. Nach oben gibt es fast keine Grenze.

Rückenprotektor - entweder in der Jacke mit dabei oder als
»Schildkröte«. Falls Kröte (oder Protektorenweste) ca. 60-100 Euro.

Handschuhe - ab ca. 30 Euro bekommt man brauchbare Modelle (wasserdichte
Sommerhandschuhe, textil). Um die 100 Euro auch welche, denen man bei
einem Sturz wirklich vertraut (Vollleder).

Hose - wie bei der Jacke gebraucht unter 100 Euro, neu ab 150 Euro
(Textil) oder ab 250 Euro (Leder). Nach oben kaum eine Grenze.

Stiefel - Man kann sich welche für 80 Euro kaufen und dann 1-2 Jahre
später wieder welche. Oder gleich 200-300 Euro hinlegen und man hat
welche für 10 Jahre. Alternativ: Modelle im Preisrahmen zwischen 130 und
180 Euro. Die halten zumindest mal länger als 1,5 Jahre.

Macht von Kopf bis Fuß: 100 + 10 + 150 + 60 + 30 + 150 + 130 = 630 Euro
für die »Billigstausstattung«. Ein wenig mehr Sicherheit hier (bessere
Handschuhe), etwas mehr Komfort dort (z.B. Helm mit Pinlock und
Sonnenvisier und wenig Windgeräusche), schon knackst du problemlos die
800 Euro.

Außerdem überlegen: Wie lange trägst du die Klamotten?

Wie alt bist du jetzt? Die Klamotten, welche mir mit 18 gepasst haben,
hätten mir mit 22 nicht mehr gepasst. Was mir mit 16 gepasst hat, mit 18
nicht mehr. Eine Lederkombi hat man durchaus einige Jahre länger (sofern
der Bauch und die bösen Kalorien im Essen das zulassen ;) ). Nur dann
mit 16 für den A1 gleich tief in die Tasche für Leder greifen und nach
1,5 Jahren zwickt's dann am Bauch und im Schritt? Wäre uncool. ;)

Generell gilt: »Dress for the slide - not for the ride!«

Kann vermutlich nicht oft genug wiederholt werden. Natürlich ist es cool
(optisch wie auch thermisch) im Sommer leichtbekleidet zu fahren. Siehe
Italien und Südostasien. Wie Nachbrenner es schon auf den Punkt gebracht
hat: Crosskleidung hat einen anderen Einsatzzweck als die Straße es
verlangt.

Habe 2013 das Vergnügen gehabt jemanden täglich zu sehen, der »mal eben
in Shorts an den Baggersee gefahren ist«. Auf der Rückfahrt hat's ihn
von der 125er geholt: Rutschpartie über Schotter bis in einen Graben.
Sich mit der Stahlbürste die Steine aus dem Fleisch popeln zu lassen
kann vielleicht einen Fetisch befriedigen, für mich wäre das nichts. Wie
gefällt dir das? Evtl. einfach mal ausprobieren - ne, lieber nicht.

Sprich: Es muss sich nicht mal durch Reibungshitze der Kunststoff
einbrennen. Geht auch anderweitig das Baggersee, Urlaub am Meer oder
schlicht und ergreifend alle sportlichen Aktivitäten vorbei sind und man
stattdessen Betaisodona und lustige Pflaster herumträgt. Nicht wirklich
cool - und müffeln tut's auch.

Daher: Schutzbekleidung sinnvoll kaufen - und dann auch tragen. Dazu
muss sie aber passen und bequem sein. Sonst hängt sie (teilweise) wieder
nur im Schrank herum.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selberschrauber und -macher.