Motherboard?

3 Antworten

Hallo

https://www.mindfactory.de/product_info.php/ASRock-Phantom-Gaming-Riptide-AMD-B650-So-AM5-DDR5-mATX-Retail_1469840.html

Das dürfte deinen Vorstellungen zumindest optisch am nächsten kommen. Allerdings gibt es noch keine PCIe 5.0 Unterstützung und dafür ist mindestens ein B650-E Mainboard notwendig. Ein AM5 µATX Mainboard, mit einem B650-E Chip, gibt es aber in deiner Preisklasse keines.

https://geizhals.de/?cat=mbam5&xf=317_B650E&asuch=&bpmin=&bpmax=&v=e&hloc=at&hloc=de&plz=&dist=&mail=&sort=p&bl1_id=30#productlist

PCIe 5.0 Unterstützung ist aber auch noch lange nicht notwendig.

Dann wünschst du dir DDR5-6000 Unterstützung vom Mainboard. Die Unterstützung durch das Mainboard ist aber eher irrelevant, wenn es um die erreichbare Speichergeschwindigkeit geht. Leider werden die Angaben dazu in den Mainboard Spezifikationen immer wieder falsch interpretiert.

https://pg.asrock.com/mb/AMD/B650M%20PG%20Riptide/index.de.asp#Specification

Arbeitsspeicher

- Dual Channel DDR5 Memory Technology
- 4 x DDR5 DIMM Slots
- Supports DDR5 ECC/non-ECC, un-buffered memory up to 7200+(OC)*
- Max. capacity of system memory: 256GB
- Supports Extreme Speicherprofile (XMP) and EXTended Profile für Übertaktung (EXPO) memory modules
*Please refer to Memory Support List for more information.
  • (OC)* = overclocking

Dabei spielt es keine Rolle, was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht, denn dort steht nicht welche Speichergeschwindigkeiten garantiert erreichbar sind, sondern da steht nur, welche Speichergeschwindigkeiten das BIOS/UEFI des Mainboards, am Speichercontroller im Prozessor, einstellen kann, inklusive der Speichergeschwindigkeiten, die nur durch übertakten des Speichercontrollers im Prozessor erreicht werden können. Mehr steht da nicht.

Speichergeschwindigkeiten die nur mit übertakten des Speichercontrollers erreicht werden können, die werden in den Mainboard Spezifikationen für gewöhnlich wie folgt gekennzeichnet: (OC), (O.C.), (by A-XMP OC Mode) oder (EXPO)

Die Speichergeschwindigkeit wird aber weder auf dem Mainboard eingestellt, noch läuft irgendetwas auf dem Mainboard mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit. Auch an/auf den RAM Modulen wird die Speichergeschwindigkeit nicht eingestellt. Der RAM ist selbst auch nicht getaktet und läuft auch nicht selbständig mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit. Diese Vorstellungen sind falsch. Das verhält sich alles etwas anders.

Das Mainboard nimmt die RAM Module lediglich auf und verbindet die RAM Slots mit dem Prozessor, an dem der RAM direkt angebunden ist. Außerdem stellt das Mainboard auch die Spannungsversorgung bereit und das BIOS/UEFI des Mainboards konfiguriert das System für den Betrieb mit den RAM Modulen. Es stellt also das Tempo, die Timings und die Spannung ein. Das ist aber auch schon alles. Mehr macht das Mainboard nicht.

Eingestellt wird die Speichergeschwindigkeit vom BIOS/UEFI des Mainboards aber im Prozessor und weil der Prozessor dann mit der in ihm eingestellten Speichergeschwindigkeit auf den RAM zugreift, ergibt sich daraus erst der Speichertakt. Also ist es der Prozessor, bzw. etwas in dem Prozessor, das mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit läuft bzw. laufen muss und nicht die RAM Module und auch nix auf dem Mainboard.

Von daher ist es Quatsch zu sagen: "Das Mainboard schafft 6000 oder 7200MT/s". Das Mainboard schafft in dem Fall gar nichts. Es ist der Prozessor der "das schaffen muss".

Die RAM Module müssen nur für die Geschwindigkeit ausgelegt sein, mit der auf sie zugegriffen wird. Das sagt z.B. die Spezifikation der jeweiligen RAM Module aus und das wird in den JEDEC Standard Speicherprofilen abgelegt. Diese Speicherprofile sind im SPD Chip (Serial Presence Detect) auf den RAM Modulen abgelegt und sie dienen dem BIOS/UEFI zum konfigurieren des Systems, für den Betrieb mit den eingesetzten RAM Modulen. Die Konfiguration geschieht entsprechend der Systemspezifikationen automatisch.

Dann gibt es noch das XMP bzw. EXPO. Das sind MEM overclocking Speicherprofile, die ebenfalls auf den RAM Modulen im SPD Chip hinterlegt sind. Das ist allerdings nur bei XMP bzw. EXPO overclocking RAM Modulen der Fall. Auf Standard RAM Modulen gibt es kein XMP bzw. EXPO, so das in dem Fall im BIOS/UEFI keines ausgewählt und aktiviert werden kann. Ansonsten werden mit dem aktivieren des XMP bzw. EXPO, im BIOS/UEFI, die XMP bzw. EXPO MEM overclocking Einstellungen von den RAM Modulen geladen und angewendet, um das System für den Betrieb mit diesen RAM zu konfigurieren. Das es sich dabei um overclocking handelt, geschieht dies nicht automatisch, sondern muss manuell eingestellt werden.

Durch das aktivieren des XMP bzw EXPO werden die RAM Module erst auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit "übertaktet". Die Speichergeschwindigkeit ohne XMP bzw. EXPO entspricht der eigentlichen Speichergeschwindigkeit für diese RAM Module. Das MEM overclocking ist für die RAM Module selbst kein großes Problem, denn der Hersteller hat die RAM Module damit getestet und dafür freigegeben. Auf die Art kann man höhere Speichergeschwindigkeiten mit günstigeren RAM Modulen nutzen.

Die Speichercontroller in den Ryzen Serie 7000 und 8000 AM5 Prozessoren sind erst mal nur für den Betrieb mit bis zu DDR5-5200 RAM Modulen ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank pro Speicherkanal. Das kann in den jeweiligen Prozessor Spezifikationen auch nachgelesen werden.

https://www.amd.com/en/products/processors/desktops/ryzen/7000-series/amd-ryzen-7-7800x3d.html

(siehe unter Connectivity)

Max Memory Speed
2x1R - DDR5-5200
2x2R - DDR5-5200
4x1R - DDR5-3600
4x2R - DDR5-3600
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Etwas mehr Leistung, durch höhere Speichergeschwindigkeiten, die dann auch von schnelleren RAM Modulen genutzt werden können, können nur durch übertakten des Speichercontrollers im eingesetzten Prozessor erreicht werden und das kann zu einem instabilen oder einem nicht mehr funktionierenden System führen, weshalb ich das auch nicht empfehlen kann.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Single und Dual Rank aber bitte nicht mit Single und Dual Channel verwechseln. Das ist nochmal was anderes. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul. Es gibt aber auch RAM Module, auf denen sind zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei in Single Channel Konfiguration eingesetzte Single Rank RAM Module.

Die Mainboards wurden zwar mit den in den jeweiligen Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste (QVL) zu dem jeweiligen Mainboard zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus den Memory Support Listen. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Wenn nun, für entsprechend schnelle RAM Module, eine höhere Speichergeschwindigkeit via XMP bzw. EXPO eingestellt wird, als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel des Guten für den Prozessor sind.

Workaraound:

In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP oder EXPO Speicherprofile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit, bei aktiviertem XMP bzw. EXPO, zusätzlich manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Fazit:

Durch overclocking kann der Rechner instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Da overclocking aber auch, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO MEM overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromigration

Auch deshalb rate ich von overclocking ab.

Wenn du dich trotzdem an MEM overclocking versuchen möchtest, mit Speichergeschwindigkeiten außerhalb der CPU Spezifikationen, um diese Speichergeschwindigkeiten mit entsprechend schnellen XMP bzw. EXPO RAM Modulen nutzen zu können und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Modulen, dann kannst du das gerne machen, mit allen Problemen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

mfG computertom

Hi,

ich versteh nicht genau was du mit Überlappungen bei den Buchsen meinst aber ich würde das MSI PRO B650M-A nehmen. (Hat laut meinen Tests eine sehr hohe Lebenserwartung und die Qualität stimmt zu dem Preis auch)

MfG. L.Frank

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Valentin2882 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 10:00

Eine Frage noch ich habe gehört man kann die x3d-er nicht OC aber manche machen so undervolting oder leichtes OC geht das?

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computertom  25.07.2024, 14:35
@FrankITService

OC geht bei den X3D Prozessoren nur über das erhöhen des Base Clock. Über den Takt Multiplikator kann ein X3D Prozessor nicht übertaktet werden, wie es sonst üblich wäre. Der Takt Multiplikator ist bei diesen Prozessoren nicht offen, sondern er wurde von AMD gesperrt, wegen eines Hitzeproblems des übereinander gestapelten L3 CPU Cache. Das betrifft alle AM4 X3D und auch die AM5 X3D Prozessoren der 7000er und 8000er Serie.

Über den Base Clock zu übertakten bringt aber viele Probleme mit sich, da dadurch alles was vom Base Clock abhängt mit übertaktet wird. Das betrifft dann z.B. auch die PCIe Ports, was Fehler bei der Datenübertragung über PCIe verursacht. usw.

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