modulation?

3 Antworten

Was heisst den erkennen? Per gehör oder an noten? Euer musiklehrer müsste doch etwas darüber erzählt haben wenn er solch schwere aufgaben stellt!? Nach gehör bedarf es einer menge hörerfahrung, und nach noten guter kenntnisse der funktionstheorie! Ein paar hinweise:

der zentralklang (die tonika) und die anderen hauptstufen (IV & V) spielen eine wichtige Rolle. Kommen diese 3 akkorde in einem fraglichen formteil/abschnitt kaum oder gar nicht vor so wäre es ein scherz von der betreffenden tonart sprechen zu wollen.

Die Dominante bekräftigt immer eine nachfolgende tonika. Alle vorkommenden dominanten (strebeakkorde, regulär mit quintfall-auflösung im bass) durchzusehen ist ergänzend immer angesagt.

Auch tonalterationen (versetzungszeichen in melodie oder akkorden) sind indizien. Zb. hat a-moll (NM = natürlich moll!) dieselben vorzeichen wie c-dur, es müsste aber regelmässig der leitton gis auftauchen, denn das standard-moll unserer dur-moll-tonalität ist HM (harmonisch moll). Jedes versetzungszeichen entspricht einem tonalitätsausschlag, wie wenn du an einer waage "kreuz- oder be-steinchen" auf eine seite legst. Ständige "fis" in c-dur sprechen etwa für eine verschiebung nach g-, ständige "b" nach f-dur.

Und zuletzt die funktionsanalyse: tauchen (bei deutung in der vorherigen tonart) plötzlich zu viele von der tonika weiter entfernte funktionen auf dann sollte man stutzig werden!

Nimmt man nun noch die modalität (kirchentonarten) hinzu dann wird die sache endgültig komplizierter. Eine anmerkung nur dazu: "modulation" ist (ebenso wie "funktionalität" oder "kadenz") ein tonal besetzter begriff und daher nicht auf modalität anzuwenden! Man spricht hier eher von "moduswechsel" (mit ganz anderen mechanismen!) ...

Man bestimmt die Akkorde, dann sucht man nach Kadenzen die die Tonarten bestimmen. Zwischen zwei Kadenzen mit unterschiedlichen Tonarten gibt es einen Umdeutungsakkord, der unterschiedliche Funktionen bzw. Stufen repräsentiert. Du kannst auch eine Software nutzen. Obtiv Octava analysiert Akkorde, Stufen und findet Modulationen.


PurpurSound  13.03.2016, 00:04

ausser diatonischen gibt es auch chromatische und enharmonische modulationen, und auch rückungen. also ich weiss nicht was der fragesteller genau meint...

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Hmmm, das ist theoretisch nicht leicht zu erklären: In unserer Musikkultur sind die Stufen (einer Tonleiter) 1 (Tonika), 4 (Subdominante) und 5 (Dominante) am "wichtigsten". Das hört man relativ schnell heraus (man kann auf diese Stufen auch Dreiklänge aufbauen, das führt zu einer sogenannten Kadenz, und eine solche hört sich sehr "typisch" an. Nimmt man eine andere Tonleiter und spielt hier ebenfalls die Töne 1, 4, 5 oder die dazugehörenden Dreiklänge, so klingt es zwar "gleich" aber gleichzeitig doch "wie aus einer andern Welt". Das wäre dann sozusagen das Feeling, das man bei einer Modulation hat. Spiel Dir das ganze auf einem Instrument, am besten auf einem Klavier vor, oder lasse es Dir vorspielen, dann bekommst Du das wahrscheinlich sehr schnell ins Gefühl und dann ist es gar nicht mehr kompliziert! Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.