Mit welchen Vorstrafen zur Bundeswehr
Servus, möchte mich für die Bundeswehr verpflichten lassen und habe eine Vorstrafe wegen Marihuana Beschaffung und Konsum. Meine Frage, habe ich noch eine Chance? Außer diese Vorstrafe ist mein Führungszeugnis lupenrein, das ist mein erstes und einziges Vergehen. Bin außerdem mittlerweile völlig Clean.
Mfg
5 Antworten
Hey,
... habe eine Vorstrafe wegen Marihuana Beschaffung und Konsum.
Ich möchte anmerken: Kleinere Geld- und Haftstrafen und Sozialstunden vorallem im Jugendalter zählen nicht als Vorstrafe!
Bestimmte Eintragungen im Bundeszentralregister sind von der Aufnahme in das Führungszeugnis ausgenommen, so zum Beispiel Jugendstrafen bis zu einer bestimmten Höhe, erstmalige Geldstrafen bis zu 90 Tagessätzen sowie erstmalige Verurteilungen von drogenabhängigen Straftätern unter gewissen Voraussetzungen.
Du solltest schauen, ob du wirklich vorbestraft bist. Die Grenze ab wann man als wirklich "vorbestraft" gilt, liegt nämlich ziemlich hoch. Welche Strafe hast du damals denn erhalten?
Gruß Chillersun
Hey Chillersun, ich habe vor einiger Zeit eine Strafe von 20 Sozialstunden bekommen weil ich für mich und einen Kumpel öfters mal Cannabis besorgt habe. Zu dem Zeitpunkt als ich diese Strafe bekommen habe war ich noch 17. Denkst du das ich eine Chance hätte genommen zu werden?
Ich denke, dass du damit noch nicht als vorbestraft gilst, da es deine erste Geldstrafe ist und diese wahrscheinlich unter 90 oder bei 90 Tagessätzen liegt. Natürlich kann ich das nicht mit Sicherheit sagen, das sollte klar sein.
Die Bundeswehr als staatliche Behörde hat sowieso Einsicht in dein Führungszeugnis, eine Lüge würde zum sofortigen Ausschlus führen. Wie die Chancen bei einer Bewerbung stehen, kann man nur spekulieren... Es wird wahrscheinlich auch hauptsächlich von dem ab, was du machen möchtest. Als FWDL sehen die Chancen besser aus, als als SaZ. Aber Kaffeesatzleserei bringt da recht wenig... Bewerbe dich und dann siehst du, wie es ausgeht.
Anders als es in vielen "Antworten" steht sucht die Bundeswehr nicht um jeden Preis Personal. Es werden Händeringend qualifizierte Bewerber gesucht, diese sind doch recht rar... wie gesagt qualifizierte Bewerber gesucht, Ansich gint es nämlich genügend Bewerber, es gilt dann mehr die geeigneten Leute zu finden.
Vielleicht kommt es auch ein wenig darauf an wie man sich persönlich gibt beim Karriere Gespräch, ich möchte mich für die Mannschaften verpflichten lassen für 8-12 Jahre und dort eine weitere Ausbildung vollziehen. Ich bin abgesehen von meinem Vergehen mit Marihuana vor einiger Zeit als 18-19 jährigen, ein durch und durch Sportler habe keine körperlichen Mängel oder Verletzungen, bin Eishockeytorwart gewesen jahrelang in Bundes Ober und Bayernliga. Evtl könnte man so etwas dann als Vorzug nehmen. Mal sehen. Am 18. Dezember habe ich jedenfalls das Gespräch beim Karriereberater und bei ihm werde ich mein Vergehen mit Reue und Einsicht erklären und ihm auch mitteilen das sich seit dem mein Leben wieder in die ordentliche Bahn gerichtet hat. Hoffe das bewirkt etwas. Danke
Ein ordentliches Auftreten ist natürlich immer von Vorteil, aber letztendlich hat die Person bei der du dich da vorstellst und dich beraten lässt keinen Einfluss auf deine Chancen auf eine Karriere.
12 Jahre Mannschaften, erfüllt du vielleichtdie Voraussetzungen für eine Feldwebel oder Unteroffizierslaufbahn? Nach 12 Jahren immernoch einen gefreiten Rang haben ist auch nicht für jeden das Wahre. ich zumindest würde mir überlegen, ob du nicht eine höhere Laufbahn einschlagen kannst.
Aber erstmal viel Glück und ein gutes Gespräch im karrierecenter.
Und jetzt mal eine sachliche Antwort, ohne gefährliches Halbwissen oder sonstiges bla bla.
Im Rahmen deiner Bewerbung must du jegliche Vorstrafen angeben und du unterschreibst für die Richtigkeit deiner Angaben. Wenn du die Vorstrafe angibst, wird deine Bewerbung von einem Rechtsberater der Bundeswehr geprüft, der dafür dann eine Einschätzung abgibt. Das kann dann zu einer Einladung zum Einstellungstest führen, oder eben auch zu einer Absage ganz ohne Einstellungstest - wie hoch die Chancen sind, ist reine Spekulation.
Solltest du die Vorstrafe nicht angeben und wirst eingestellt, begehst du einen so genannten Einstellungsbetrug nach § 46, Absatz 2 Soldatengesetz. Wenn dies an's Tageslicht kommt - und das wird es im Rahmen irgendeiner SÜ so oder so - wirst du entlassen und musst noch mit einem weiteren Strafverfahren rechnen.
Die Bundeswehr ist bei weitem nicht so verzweifelt, dass tatsächlich jeder genommen wird oder irgendwelche zwielichtigen Ausnahmen gemacht werden.
Danke schon einmal für die gute Antwort.
Das ich meine Strafe leugne wird nicht in Kraft treten da ich weder eine kriminelle Vergangenheit noch Vorgeschichte habe. Ich werde dort alles Aussagen was der absoluten Warheit entspricht. Ich hoffe sehr das es zu einer Verpflichtung führt nach einem hoffentlichen Einstellungstest, da es mein Traum ist für mein Vaterland gewisse Pflichten und Vorraussetzungen im Rahmen der Bundeswehr zu erfüllen.
Der freiwillige Wehrdienst wird vielleicht noch gehen. Aber als Zeitsoldat, gleich in welcher Laufbahn sieht es mit Vorstrafe ziemlich düster aus. Da gibt es mehr als genug qualifizierte Bewerber ohne Vorstrafe.
Ich musste bei der Bundeswehr kein Führungszeugnis vorweisen. Es kann höchstens sein, dass die das von sich aus eingesehen haben. Aber mittlerweile kann ja eh so gut wie jeder zum Bund. Probieren kannst du es auf jeden Fall! Ich denke schon, dass das gehen sollte!
Aber mittlerweile kann ja eh so gut wie jeder zum Bund.
Wer Aussagen wie diesen Glauben schenkt, wird oft bei der Eignungsfeststellung eines besseren belehrt. Also bitte nicht als bare Münze nehmen.
Seit die Wehrpflicht abgeschafft worden ist ist die Bundeswehr leider zu einem Sammelpool von Leute geworden, die darin einen Ausweg sehen.
Nochmal zur Info:
Die Wehrpflicht wurde nur ausgesetzt und kann somit, z.B. bei massiven Problemen in der Personalstärke, jederzeit wieder in Kraft gesetzt werden.
Weiterhin wird nach wie vor nicht jeder zum Militärdienst zugelassen.
Ich zitiere nochmals aus dem Bericht zur Personalgewinnung des BMVg für das Jahr 2013:
Militärische Personalgewinnung
Für das Jahr 2013 konnte der von den Streitkräften festgelegte Bedarf an neuen SaZ zu 87 Prozent gedeckt werden. Von den insgesamt vorgesehenen rund 16.000 Neueinstellungen erfolgten 13.900. Davon wurden knapp 11.200 Soldaten von außerhalb neu eingestellt und etwa 2.700 Freiwillig Wehrdienst Leistende (FWDL) zu Zeitsoldaten erstverpflichtet.
Beim Offiziernachwuchs konnte der Bedarf wie in den Vorjahren gedeckt werden. Hier stieg die Anzahl der Bewerber für die 1.901 Einstellungsmöglichkeiten im Vergleich zum Vorjahr sogar nochmals um 8 Prozent auf rund 10.800 Bewerbungen an – 22 Prozent davon waren Frauen.
Für die Laufbahngruppen der Unteroffiziere und Mannschaften konnte im vergangenen Jahr der Bedarf von rund 14.100 Einstellungen und Erstverpflichtungen zu 85 Prozent gedeckt werden. Insgesamt stellten sich knapp 29.000 Frauen und Männer den Auswahlverfahren – 13 Prozent davon waren Frauen. Die Gesamtbewerberzahl ist vergleichbar mit der des Jahres 2012. Die Bewerber hatten entweder gerade ihre Schulzeit oder ihre Berufsausbildung beendet oder kamen direkt vom Arbeitsmarkt.
In der zweiten Jahreshälfte 2013 konnten mehr als 8.600 FWDL gewonnen werden, wodurch der Bedarf in jedem Militärischen Organisationsbereich umfassend gedeckt wurde. Von den etwa 19.000 Bewerbungen für eine Verpflichtung als FWDL im Jahr 2013, stammen rund 11 Prozent von Frauen
Die größten Probleme in der Personalgewinnung bereitet die Laufbahn der Feldwebel des Fachdienstes. Hier haben besonders in den Bereichen " Sanitätsdienst, IT und Elektronik" qualifizierte Bewerber bei Eignung große Chancen, eingestellt zu werden.
So ist zu erkennen, dass die BW nicht gezwungen ist, auf jeden Bewerber zurückzugreifen.
Wenn so z.B. jemand, wie in diesem Fall, eine Vorstrafe vorzuweisen hat, ist es fraglich, ob derjenige überhaupt zum FWD zugelassen wird.
Ich musste bei der Bundeswehr kein Führungszeugnis vorweisen.
Weil die Bundeswehr als Bundesbehörde sich das selbst einholen kann und auch tut.
Aber mittlerweile kann ja eh so gut wie jeder zum Bund. Probieren kannst du es auf jeden Fall!
Und wenn ihr das noch 1000 mal wiederholt, wird es dadurch nicht wahrer.
Dem straffällig gewordenen User hilft hier leider nichts weiter und er bedank sich sicherlich recht herzlich für jeden mehr oder weniger informativen Kommentar.
@ponter Und manchmal sollte man etwas überlegen und die Dinge zwei mal lesen bevor man zitiert. Anhand der Antwort und meinem dazugehörigen Kommentar sollte man es schon heraus kristallisieren können das diese Antwort alles andere als hilfreich und informativ war.
Es geht nicht unbedingt nur um dich. Bewirb' dich bei der BW und warte ab, wie man mit dir verfährt.
Es geht im Allgemeinen darum, dass die Aussage "Die BW nimmt jeden", wie sie hier fast täglich getroffen wird, nicht richtig ist. Das könnte bei dem Ein - oder Anderen falsche Hoffnungen wecken.
Es geht dabei um alle Kriterien. Von Erkrankungen und Einschränkungen jeglicher Art, bis hin zu straffällig gewordenen Usern auf dieser Plattform, die Fragen zur Einstellung in den Militärdienst stellen und aufgrund der oben zitierten Antworten feststellen müssen, dass man bei der BW gut auf sie verzichten kann.
Danke dir für die super Antwort hat mir auf jeden Fall weiter geholfen.
Danke dir für die super Antwort hat mir auf jeden Fall weiter geholfen.
Man sollte erst einmal mit Lob sparen und nicht jedes Geschwafel als positiv bewerten und einige Zeit abwarten. Meistens erfolgen weitere Antworten von kompetenten Usern erst nach einigen Stunden.
Ich hab damals eine Strafe von 1700€ bekommen, ich machte bei der Polizei eine Aussage und gab an mehrmals Marihuana gekauft und konsumiert zu haben. Daraufhin ging es weder zu einem Gerichtsverfahren noch sonst etwas denn es kam ein paar Tage später sofort der Vollzugsbescheid mit meiner 1700€ Strafe