Mit 32 beruflich nochmal neu anfangen?
Hallo, ich bin 32 Jahre alt und arbeite als Datenbankadmin. Ich möchte mich gerne nochmal umorientieren. Gibt es hier jemanden der diesen Schritt auch gemacht hat? Ich arbeite seit 14 Jahren, habe aber kein Abitur, sondern den erweiterten Realschulabschluss. Ich würde gerne an Grundschulen arbeiten/Unterrichten. Wird man mit meiner Berufserfahrung für ein Studium zugelassen oder müsste ich erst mein Abitur nachholen? Wo ist da meine Anlaufstelle? Die Idee ist relativ frisch, deswegen bin ich noch total uninformiert! Viele Grüße und Danke!
5 Antworten
Es gibt nur ein paar Ausnahmen an wenigen Universitäten für technische Berufsschulen. Grundschullehrer kannst du ohne Abitur leider nicht werden.
Dass es dafür mit 32 zu spät ist, würde ich nicht unbedingt sagen. Aber so langsam wird es dann mal Zeit.
Abitur -> Studium Lehramt (4-5 Jahre) an einer Universität -> 1,5 Jahre Referendariat -> Fertig.
Du könntest als Quereinsteiger in einer Schule arbeiten, gibt es vor allem an Berufsschulen öfters oder halt ein Lehramt nachholen...gibt meiner Meinung nach nichts was da dagegen sprechen würde..; )
Du kannst nicht an Grund- bzw. Regelschulen unterrichten, da du weder das Abitur hast noch ein abgeschlossenes Lehramtsstudium. Die einzige Möglichkeit, die du hättest, wäre Unterricht in der Erwachsenenbildung. (VHS etc.)
Und jetzt noch das Abitur nachholen und ein Studium dranhängen für das mickrige Gehalt eines Grundschullehrers ist wirtschaftlich völliger Schwachsinn. Außerdem musst du dir das leisten können, so lange ohne Einkommen zu sein. Bafög gibt es in deinem Alter nicht mehr.
Deine Rechnung ist einfach nur falsch. In NRW werden schon lange keine Grundschullehrer mehr verbeamtet. Die sind nur Angestellte und ein Bruttogehalt als lediger Angestellter von 42000 macht netto nur noch 22.000 Euro.
Du müsstest all die Jahre, in denen er studiert und NICHTS verdient, ja noch hinzu rechnen. und das lohnt sich mit Sicherheit nicht.
Dein Kommentar ist einfach nur falsch. Ich bin selbst Lehrer in NRW, bin verbeamtet, neue Kollegen werden auch verbeamtet.
Meine Freundin ist Grundschullehrerin in NRW, ist ebenfalls verbeamtet, vor nicht allzu langer Zeit, neue Kollegen werden auch verbeamtet.
In NRW werden alle Lehrer auf einer Planstelle verbeamtet, solange sie das 2. Staatsexamen haben, EU-Staatsbürgerschaft und die gesundheitlichen und altersmäßigen Voraussetzungen erfüllen.
Aber du kannst mir gerne mitteilen, woher du deine Weisheit hast...?
Meine Kusine ist Grundschullehrerin in NRW, genauer gesagt in Aachen. Sie ist im 4. Berufsjahr und bekommt jedes Jahr nur einen Jahresvertrag, ist dann in den 6 Wochen Sommerferien arbeitslos (muss ALG 1 beantragen) und bekommt dann ab dem neuen Schuljahr wieder einen neuen Vertrag. Und sie hat alle Examen abgeschlossen. Gesund ist sie auch.
Dann hat sie keine feste Planstelle sondern eine befristete Vertretungsstelle, die Praxis über die Sommerferien hinweg die Leute arbeitslos zu lassen wurde in NRW eigentlich eingestellt, sie soll sich bitte an den Personalrat wenden.
Wenn sie eine feste Stelle hat, wird sie auch verbeamtet.
Hi,
also ums Gehalt gehts erstmal nicht, sondern eher darum nochmal was neues zu machen und einen ganz anderen Weg einschlagen. Finanziell wäre das ok und machbar für uns.
Aber deine Sichtweise hilft mir schonmal weiter.
Vielen Dank
Hallo DasRosienchen,
wir denken nicht, dass es mit 32 Jahren zu spät ist, um beruflich nochmal ganz neu anzufangen. Hier gibt es Beispiele (auch aus persönlicher Erfahrung), dass sich Menschen noch mit 50 Jahren für eine Tätigkeit an einer Berufsschule entschieden haben.
Dabei ging es z.B. um einen Unternehmensberater spezialisiert auf IT, der nach einem Herzinfakt beschloss, die letzten 15 Jahre an einer Berufsschule zu unterichten. Weniger Stress, geregelte Arbeitszeit, mehr Urlaub und die Aussicht auf eine höhere Rente waren die Hauptfaktoren dafür.
Somit sehen wir 2 Möglichkeiten mit der Chance eine Stelle als Lehrer zu bekommen:
- Weiterbildung zum Thema Pädagogik, Rhetorik etc. und an einer Berufsschule / Fachschule bewerben z.B. als Fachlehrer für IT / EDV
- Weiterbildung zum technischen Fachwirt IHK oder kaufmännischen Fachwirt HWK (letzterer geht schneller) und anschliessend Bachelorstudium Pädagogik oder ein Spezialfach auf Lehramt.
Alle Weiterbildungen dazu gehen selbstverständlich auch nebenberuflich als Abendschule oder Fernlehrgang. Die Aufstiegsfortbildungen zu den einzelnen Fachwirten sind voll Förderfähig mit dem Meister-BAföG ohne Altersbegrenzung.
Anbieter / Akademien für die Fachwirtweiterbildungen im Vergleich (Kosten Starttermine, Abendschulen, Veranstaltungsorte etc.) kannst Du hier vergleichen:
https://www.fortbildung24.com/fachwirt-betriebswirt-ausbildung-ihk-hwk/suchergebnisse.html
Viel Erfolg und alles Gute
Serviceteam FORTBILDUNG24
Ein Grundschullehrer in NRW bekommt als Berufsanfänger knapp 42000 EUR Brutto. Als lediger Beamter sind das knapp 31000 Euro Netto im Jahr.
So mickrig ist das nicht.